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13jähriger Co-Pilot

■ Flugzeugabsturz: Ermittlungen dauern an

Ein 13jähriger Junge hat beim Absturz des Privatflugzeugs in Schleswig-Holstein, bei dem vergangenen Donnerstag alle vier Insassen ums Leben kamen, auf einem der beiden Pilotenplätze gesessen. Das gab die Polizei in Itzehoe gestern bekannt. Experten des Luftfahrtbundesamtes in Braunschweig nehmen nach ersten Ermittlungen menschliches Versagen als Absturzursache der Cessna an.

Ob der Junge das Ausbildungsflugzeug vor dem Absturz gesteuert hatte oder aber der 52jährige Fluglehrer, sei wahrscheinlich nicht mehr aufzuklären, da Flugzeuge dieser Art keine Flugschreiber an Bord hätten, betonten die Ermittler. Die Obduktion der Leichen schließt nach Angaben der Staatsanwaltschaft Itzehoe eine medizinische Begründung für den Absturz, etwa durch einen Herzinfarkt, aus. Bei dem Absturz sind auch ein 26- und ein 17jähriger Mann, die auf den beiden hinteren Sitzen saßen, ums Leben gekommen. Die beiden Teenager hätten, so die Polizei, bei dem im Hauptberuf an einer Hamburger Schule tätigen Pädagogen Flugunterricht genommen.

Für eine Ausbildungsstunde sei der 13jährige eindeutig zu jung gewesen, sagte der Leiter der Fluguntersuchungsstelle im Bundesamt. Lehrstunden seien zwar vor dem 18. Lebensjahr möglich, der Pilotenschein werde aber erst mit Erreichen der Volljährigkeit ausgegeben.

Das Luftfahrtbundesamt will jetzt zumindest anhand von Radaraufzeichnungen den Flugweg rekonstruieren. lno

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