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1. Mai-Krawalle in Hamburg"Sonst hätte es sicher Tote gegeben"

Bei den Auseinandersetzungen zwischen Autonomen und Neonazis in Hamburg hätte es Tote geben können, sagt die Polizei. Die Randalierer seien von auswärts gekommen.

Hundertschaften zum Schutz der rechtsextremen Demo: 1. Mai in Hamburg Bild: dpa

BERLIN taz Für die Hamburger Polizei ist die Sache klar: Die Krawalle, zu denen es am 1. Mai im Stadtteil Barmbek am Rande der Demonstration gegen den Neonaziaufmarsch und in der Nacht im Schanzenviertel kam, waren importiert. Nur 15 der 59 Festgenommenen kommen nach Polizeiangaben aus Hamburg. "Die meisten kommen aus den neuen Bundesländern und sind Jugendliche", sagte Polizeipräsident Werner Jantosch am Freitag. "Die haben es spannend gefunden, sich in Hamburg zu treffen und sich mit der Polizei und den Nazis zu prügeln."

Mehr als 10.000 Menschen demonstrierten am 1. Mai gegen einen Neonaziaufmarsch in Barmbek. Dazu aufgerufen hatte ein breites Spektrum von Antifa, Autonomen, Parteien, Gewerkschaften und Kirchen. Das Novum: Das Oberverwaltungsgericht genehmigte am Vorabend eine Demoroute direkt durch den Arbeiterbezirk, was die Polizei zuvor verweigert hatte. Dadurch konnten viele Menschen in die Nähe des Versammlungsorts der Rechten an einem S-Bahnhof gelangen.

Zunächst agierte jedoch die rechte Gewalt. "Die rechte Seite zeigte kein legalistisches Verhalten", sagte Jantosch und betonte: "Das kennen wir so hier nicht." Einsatzleiter Peter Born wurde noch deutlicher: "In den Reihen herrschte ein enorm hohes Gewaltpotenzial." Schon vorher waren "Autonome Nationalisten" massiv auf Gegendemonstranten losgegangen. "Auf Stichwort schlugen diese auf Linksautonome ein", sagt Born. Äußerlich seien beide Gruppen kaum zu unterscheiden gewesen. "Die Polizei musste sich dazwischenschmeißen, sonst hätte es sicher Tote gegeben", so Born.

Die Polizei hatte dann ein weiteres Problem: Da militante Linke Autoreifen auf den S-Bahn-Gleisen angezündet hatten, hatte die Bundespolizei den Bahnverkehr vorübergehend eingestellt. "Die haben schlichtweg den Strom nicht wieder angekriegt", sagte Born. "Ich hatte das banale Problem: Wie krieg ich die wieder weg?" Deshalb habe man sich dazu entschlossen, den Weg mit Wasserwerfern und einem Räumpanzer zum nächsten Bahnhof frei zu räumen, wohl wissend, dass sich militante Antifas dem entgegenstellen würden - was dann auch tatsächlich passierte. Dass am Rande des Geschehens mehrere Autos von Besuchern des Stadtparks angezündet wurden, hatte hingegen wenig mit den Kerngeschehen zu tun. "Der Mob hat sich ausgetobt", sagte Jantosch dazu.

Auch die nächtliche Randale im Szenestadtteil Schanzenviertel im Verlauf eines Antifa-Konzerts im autonomen Stadtteilzentrum Rote Flora unter dem Motto "Erst die Arbeit, dann das Vergnügen" hatte nichts mit autonomer Politik zu tun. Bei Auseinandersetzungen mit der Polizei flogen Steine auf die Einsatzkräfte, und bei einem anschließenden Katz-und-Maus-Spiel mit der Polizei gingen 20 Müllcontainer und zwei Autos in Flammen auf. "Die Leute von der Roten Flora haben noch versucht, beruhigend einzuwirken", so Einsatzleiter Born. "Das Konzert war auch völlig friedlich." Ein Rotflorist bestätigt: "Wir hatten auf den Scheiß keinen Bock."

Bei der Anreise gelang es etwa 60 Neonazis, zwei Waggons eines Regionalzugs in Beschlag zu nehmen und sich der Lautsprecheranlage zu bemächtigen. Dabei grölten sie: "Ab heute transportiert die Deutsche Bahn AG Ausländer und Deutsche getrennt." Für Ausländer stünden "Güterwagen zur Verfügung".

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72 Kommentare

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  • M
    Michael

    Kann mir jemand erklären, wie das zusammenpasst: Einerseits ist es wegen der Kontakt-Leute des Verfassungsschutzes innerhalb der NPD nicht möglich diese Partei zu verbieten, andererseits zeigt sich die Polizei in Hamburg überrascht von der Gewaltbereitschaft und der Anzahl der Rechtsextremen.

     

    Pennt der Verfassungsschutz? Pennen die Kontakt-Leute?

  • J
    Joscha

    @Flo

     

    "Ich finde das unverantwortlich "Linksextreme" und "Rechtsextreme" auf eine Stufe zu stellen." "Zur Gewaltfrage: Auch hier ist der Unterschied deutlich. Bei den "Linken" ist der Sachschaden vielleicht deutlich höher. Aber dafür ist bei den "Rechten" der "Schaden" an Menschen deutlich höher."

     

    ich weiß nicht, ob Du schonmal nen Stein gegen die Birne bekommen hast, den irgendson Autonomen-ich-weiß-nicht-was-ich-mit-mir-anfangen-soll- aber-ich-find-euch-alle-zum-kotzen-Spacko geworfen hat. Den Gewaltbegriff erfüllt das für mich auf jeden Fall.

     

    Im Ürigen finde ich die Rechtsextremen natürlich auch noch viel böser als die Linksextremen. Stell Dir mal vor, das wäre anders. Dann dürfte einer wie Du natürlich "das Gesetz auch mal selbst in die Hand nehmen" und mich mit Steinen bewerfen oder mein Fahrrad (hab leider kein Auto) anzünden.

     

    Trotzdem habe ich den persönlichen Eindruck, dass da auf beiden Seiten dieselben Verlierer stehen und ob sie nun brüllen "Ausländer raus" oder "Faschos kaputtschlagen" ist für mich total Wurst, ich höre da nur "Ich will mich mit Dir prügeln und mich wichtig fühlen" raus

     

    Finde es auch bezeichnend, wenn man dafür als "Mustermann-Demokrat" verhöhnt wird, dass man auf die Spielregeln (=Grundgesetz) verweist. Meine Aussage lautet - zusammengefasst - einfach: Wer heute bestimmte Meinungen und Versammlungen per se verbietet und die Vertreter bestimmter Meinungen quasi vogelfrei stellt, der sägt an dem Ast auf dem er selbst sitzt.

     

    Die Polizei boxt im Übrigen auch nicht den Nazi-Aufmarsch durch, sondern sie boxt die Versammlungsfreiheit durch. Das Alternativmodell wäre halt, dass die am Ort die Stärksten und Brutalsten sind (in Hamburg also die Autonomen, in Chemnitz und anderswo die Faschos), entscheiden, wer demonstrieren darf und wer nicht.

  • GJ
    Gegen jegliche Gewalt

    Das Deutschlandlied zu singen ist meines Wissens nach keine Straftat, da es nunmal aus 3 Strophen besteht. Ganz anders sieht es aus wenn ich die Nationalhymne mit 1. Strophe singe!! Aber solche Kleinigkeiten sind ja auch egal. Schränken wir für Rechte einfach die Grundrechte ein und dann noch für Journalisten die nicht im linken Sinn schreiben und am besten für Geschichtsschreiber, die die DDR als totalitäres System darstellen! Wer nicht die "wahre" Linke Meinung hat, ist automatisch im Unrecht und gehört verboten. Ich finde es nicht erschreckend, dass Rechte demonstrieren dürfen, ich finde es beruhigend, dass selbst hirnamputierte Vollpfosten in diesem Land ihrem demokratischen Recht nachkommen dürfen. Linke und Nazis sind menschenrechtsfeindlich und gehören mit demokratischen Mitteln bekämpft!

  • F
    Flo

    Erstmal:

    Ich finde das unverantwortlich "Linksextreme" und "Rechtsextreme" auf eine Stufe zu stellen. Es ja wohl eine riesen gigantischer Unterschied ob man bsp. Steine wirft und Häuser besetzt oder ob man Rassenhass und Völkermord propagiert und Andersdenkende durch die Straßen jagt.

     

    Zur Gewaltfrage:

    Auch hier ist der Unterschied deutlich. Bei den "Linken" ist der Sachschaden vielleicht deutlich höher. Aber dafür ist bei den "Rechten" der "Schaden" an Menschen deutlich höher. Jeden Tag gibt es in den Straßen Deutschlands Übergriffe auf Menschen.

    Die Gegenstände kann man reparieren bzw. neu kaufen, die Menschen nicht.

    Und da ist mir ehrlich gesagt ein brennender Wagen deutlich lieber als jemand der von nen Fascho in den Rollstuhl geprügelt wird...!

     

     

    @Joscha:

    Das ist ja alles schön und gut Mr. Mustermann-Demokrat. Aber wenn Faschisten nicht nur aufmaschieren dürfen sondern diese Naziaufmärsche auch noch staatlich geschützt werden liegt doch irgendwo im System ein dicker Fehler oder?!

     

    Und wenn das Gesetz offensichtlich nicht funktioniert (denn sonst würden die Nazis von heute wohl kaum aufmarschieren dürfen) muss Mensch das Gesetz auch mal selbst in die Hand nehmen....

     

    Kein Fußbreit den Faschisten! ! !

     

     

    Zur Notiz:

    Ich war weder in HH noch hab ich jemals in meinem Leben ein Auto angezündet o.ä....

    Man muss meiner Meinung nach auch kein radikaler Autonomer o.ä. sein um konsequent gegen Nazis zu sein!!!)

  • F
    Flo

    Erstmal:

    Ich finde das unverantwortlich "Linksextreme" und "Rechtsextreme" auf eine Stufe zu stellen. Es ja wohl eine riesen gigantischer Unterschied ob man bsp. Steine wirft und Häuser besetzt ODER ob man Rassenhass und Völkermord propagiert und Andersdenkende durch die Straßen jagt.

     

    Zur Gewaltfrage:

    Auch hier ist der Unterschied deutlich. Bei den "Linken" ist der Sachschaden vielleicht deutlich höher. Aber dafür ist bei den "Rechten" der "Schaden" an Menschen deutlich höher. Jeden Tag gibt es in den Straßen Deutschlands Übergriffe auf MENSCHEN.

    Die Gegenstände kann man reparieren bzw. neu kaufen, die Menschen nicht.

    Und da ist mir ehrlich gesagt ein brennender Wagen deutlich lieber als jemand der von nen Fascho in den Rollstuhl geprügelt wird...!

     

     

    @Joscha:

    Das ist ja alles schön und gut Mr. Mustermann-Demokrat. Aber wenn Faschisten nicht nur aufmaschieren dürfen sondern diese Naziaufmärsche auch noch STAATLICH geschützt werden liegt doch irgendwo im System ein dicker Fehler oder?!

    Und wenn man sieht wie die Polizei (sprich der Staat) den Aufmarsch dieser faschistoiden Arschlöcher mit allen Mitteln durchboxen will, kann man durchaus das kalte Kotzen kriegen!

     

    Und wenn das Gesetz offensichtlich nicht funktioniert (denn sonst würden die Nazis von heute wohl kaum aufmarschieren dürfen) muss Mensch das Gesetz auch mal selbst in die Hand nehmen....

     

    KEIN FUSSBREIT DEN FASCHISTEN ! ! !

     

     

    Zur Notiz:

    Ich war weder in HH noch hab ich jemals in meinem Leben ein Auto angezündet o.ä....

    Man muss meiner Meinung nach auch kein radikaler Autonomer o.ä. sein um konsequent gegen Nazis zu sein!!!)

  • J
    Joscha

    @Peter G-Punkt

     

    "Polizeieskorte für´s Nazigesocks. Kein Wunder, dass vielen der Kragen platzt."

     

    Das zeichnet unseren Rechtsstaat eben aus, dass die Versammlungs- und Meinungsfreiheit grundätzlich für alle gilt und nicht nur für diejenigen, die Peter G-Punkt genehm sind.

     

    Dass dabei auch Meinungen vertreten werden, die man zu Recht für sachlich und/oder moralisch falsch halten kann, muss man eben so lange ertragen, wie sich die sich Versammelnden oder sich Äußernden auf dem Boden des Grundgesetzes bewegen. Zwar kann man hieran bei Neonazis (ebenso wie bei autonomen Schlägern) mit Recht zweifeln, aber über die Verfassungsmäßigkeit z. B. einer Partei wie der NPD entscheidet in Deutschland nach Art. 21 GG eben auch nicht Peter G-Punkt, sondern (zum Glück) das Bundesverfassungsgericht. Genauso entscheiden Gerichte darüber, ob eine Versammlung stattfinden darf und das Grundgesetz sagt hierzu: in dubio pro Versammlungsfreiheit

     

    Es ist daher richtig, die Rechten mit den Mitteln des Rechtsstaats zu bekämpfen und nicht getreu dem Motto: "Deren Ansichten gefallen mir nicht, die gehören doch verboten!" Wer so argumentiert, handelt nicht besser als die Rechten selbst. Den Satz

     

    "Polizeieskorte für´s Nazigesocks. Kein Wunder, dass vielen der Kragen platzt."

     

    kann man nämlich beliebig - je nach politischer Lage (Demokratie oder eben: faschistische Diktatur oder sozialistische Diktatur) - variieren:

     

    "Polizeieskorte für´s Demokratengesocks. Kein Wunder, dass vielen der Kragen platzt."

     

    "Polizeieskorte für´s Kommunistengesocks. Kein Wunder, dass vielen der Kragen platzt."

     

    "Polizeieskorte für´s Judengesocks. Kein Wunder, dass vielen der Kragen platzt."

     

    "Polizeieskorte für´s HartzIV-Gesocks. Kein Wunder, dass vielen der Kragen platzt."

     

    "Polizeieskorte für´s Autonomengesocks. Kein Wunder, dass vielen der Kragen platzt."

     

    "Polizeieskorte für´s Besserverdienendengesocks. Kein Wunder, dass vielen der Kragen platzt."

     

    "Polizeieskorte für´s Ausländergesocks. Kein Wunder, dass vielen der Kragen platzt."

     

    usw.

     

    Es ist daher richtig, den Rechten mit einer Gegendemo zu zeigen, dass man sich nicht von ihnen einschüchtern lässt und bereit ist, die Demokratie zu verteidigen. Aber, dass die Meinungs- und Versammlungsfreiheit in einem Rechtsstaat nicht für die politisch korrekte Mehrheit reserviert ist, sondern grundsätzlich für alle gilt, sollte man schon ertragen. Insbesondere ist es grundfalsch seine Wut auf die Polizisten zu richten, die letztlich nur darüber wachen, dass alle die Spielregeln einhalten, die wir uns mit dem Grundgesetz selbst auferlegt haben

  • S
    Sash

    Ich wohne fünf Minuten von der Roten Flora entfernt und habe gesehen, mit welcher stumpfsinnigen Brutalität die Autonomen auf die Polizisten losgegangen sind. Wären die Jungs nicht in Hamburg, sondern z. B. in Mecklenburg-Vorpommern groß geworden, würden sie halt ne Bomberjacke und Glatze tragen und mit derselben Brutalität auf Linke oder Immigranten losgehen. Links- und Rechtsextrem ist ein- und dasselbe. Es wäre zu wünschen, dass die Anti-Rechts-Demonstranten nächstes Jahr nach der Demo in Barmbek Abends ihre Demo gegen die Schläger von der Roten Flora fortsetzen würden. Die Demokraten in diesem Land sollten zeigen, dass sie weder rechte noch linke Schläger tolerieren und ihnen mit demselben Mut entgegentreten.

  • E
    Elias

    @trotzki:

    Oh doch, autonome Nationalisten gibt`s schon seit einigen Jahren, laufen auch gerne in schwarzen Kapuzenpullis mit Che-Guevara-Aufdruck herum. Sie sind astreine Faschos, haben aber wenig mit den festen Strukturen wie in der NPD am Hut. Es ist eben eine neofaschistische Graswurzel-Bewegung die von möglichst autarken germanisch-arisch-reinen Wehrdörfern in einem förderalistischen Großgermanien träumt...

     

    Merke: Nicht alle Nazis kommen gleich daher und Autonome sind ja wohl grundsätzlich das intoleranteste was rumläuft....egal ob linke, rechte, anarchistische oder sonstiger Coleur...

     

    MFG, Elias

  • AF
    Andy Fuchs

    Puh, ist das eine Eskalation!

    Um welche Ziele geht es dabei?

     

    Mit größter Bestürzung habe ich gelesen, dass Nazis sich zweier Regionalbahn-Waggons und der Lautsprecher-Anlage bemächtigen konnten und dröhnten: "Ausländer" in die Güterwaggons.

    Sie wissen worauf das anspielt.

    Und die Bahn will die Deportationsgeschichte nicht in den Bahnhöfen und in den Reisezügen zeigen?

     

    Der Staat, die Polizei, die Innenministerien, BK Abteilung 6, schauen zu lange zu und lassen zu, wie diese Truppen ihre Waffenlager anlegen.

    Wie lange noch?

  • B
    Bernd

    Immer dasselbe. Der rechte und linke Mob reist an, radaliert, Zündelt und prügelt, und anschließend reden die Rechten von linker Gewalt und einer Friedfertigkeit und die Linken von rechter Gewalt und eigener Friedfertigkeit. Sowie beide davon, dass die Polizei jeweils nur die anderen schützt und umsichtig mit ihnen umgeht.

     

    Absoluter Kindergarten von gewaltbereiten Gehirnazubis.

  • WD
    War da - die TAZ wohl nicht?

    Man mag ja zu Sachbeschädigungen stehen wie man will - aber eine inhaltlich relevante Information ist in diesem Fall doch sicherlich, dass es sich bei den in Brand gesteckten Autos und den entglasten Bussen eben *nicht* um Fahrzeuge von irgendwelchen armen Stadtparkbesuchern gehandelt hat - wie die TAZ schreibt - sondern um Autos, mit denen Nazis zu der Demo angereist waren. Dies wird selbst auf einschlägigen Nazi-Seiten (altermedia etc) nicht in Frage gestellt; und zwar sowohl, was die Busse, als auch, was die Privatautos angeht. Insofern hatten diese Aktionen also absolut etwas mit dem "Kerngeschehen" zu tun.

     

    Busunternehmer werden sich in Zukunft vielleicht mehrmals überlegen, ob sie bereit sind, Nazis nach HH zur Demo zu kutschieren. Das wäre durchaus ein Erfolg.

     

    Was ebenfalls in dem TAZ-Bericht nicht vorkommt ist, dass die Nazis selbst Journalisten tätlich und äußerst agressiv angegriffen haben (siehe beispielsweise den Bericht auf panorama.de). Die Polizei hätte zu mehreren Zeitpunkten die Gelegenheit gehabt, die Fascho-Demo unter Hinweis auf die unkontrollierbare Gefahrenlage abzubrechen. Stattdessen räumt sie ihr den Weg frei und verliert dabei mehrmals fast vollständig die Kontrolle.

     

    Auch kein Wort über die "Inhalte" der Nazi-Kundgebung; obwohl auch diese - gerade in Verbindung mit der sehr hohen Gewaltbereitschaft - doch zeigen, wie gefährlich diese Bande ist: Polen muss "verschwinden" und "endlich wieder Deutsch werden", die "weiße Rasse" muss wieder "herrschen", Deutschlandlied inklusive erster Strophe - alles nicht am Rand der Demo, sondern offiziell über den Lautsprecherwagen, vor über 1000 Nazis. Da sollen die mal nicht rumheulen, wenn ihnen ein Auto abhanden kommt...

     

    Und die TAZ könnte sich wenigsten mal n bißchen Mühe geben, dass so was auch vorkommt. Da ist momentan ja die MOPO besser...

  • M
    Michel

    Die Autos die in Hamburg brannten waren allesamt Autos der Nazis!

    Der Reifenberg brannte nicht AUF den Schienen!

    Schade das die Taz nur den Polizeiberichten glaubt und nicht selber recherchiert...

  • O
    onkelklaus

    Rechte sind Menschenfeinde, die leider nur die Sprache der Gewalt verstehen, da dies die Kategorien sind in denen sie denken.

  • B
    Barbara

    Das eine Demonstration von Neo Nazis ueberhaupt erlaubt wird,gerade in Deutschland ist fuer mich unbegreiflich.Wie schnell die Menscheit vergisst!

  • M
    mir

    Ein absoluter Erfolg!

    Die Nazis hatten zu Recht keine Chance ihre Stimme zu erheben und erst Recht nicht irgendwie durch die Stadt zu laufen!

    Schade nur, dass sich die Medien mal wieder nur auf die linke Seite stürzen! Aber Krawall wird ja schon erwartet...und wie sollte man anders seine Meinung ausdrücken?! So guckt wenigstens jeder hin!

    Solange keine Menschen verletzt werden ist doch alles gut... Dinge kann man reparieren!

     

    Und wer Krawall&Remmidemmi nicht unterstützen möchte, sollte bei der Demo bleiben und gehen, wenn's los geht...

  • UR
    Udo Radert

    Als ich das hier las,

     

    ____________

     

    "Für die Hamburger Polizei ist die Sache klar: Die Krawalle, zu denen es am 1. Mai im Stadtteil Barmbek am Rande der Demonstration gegen den Neonaziaufmarsch und in der Nacht im Schanzenviertel kam, waren importiert. Nur 15 der 59 Festgenommenen kommen nach Polizeiangaben aus Hamburg.

     

    "Die meisten kommen aus den neuen Bundesländern und sind Jugendliche", sagte Polizeipräsident Werner Jantosch am Freitag.

     

    _________________

     

    mußte ich sofort an das hier denken:

     

    "Wir Bürgermeister und Senat,

    Wir haben folgendes Mandat

    Stadtväterlichst an alle Klassen

    Der treuen Bürgerschaft erlassen.

     

    Ausländer, Fremde, sind es meist,

    Die unter uns gesät den Geist

    Der Rebellion. Dergleichen Sünder,

    Gottlob! sind selten Landeskinder.

     

    Auch Gottesleugner sind es meist;

    Wer sich von seinem Gotte reißt,

    Wird endlich auch abtrünnig werden

    Von seinen irdischen Behörden."

     

    ;-))

     

    Na ja - vielleicht hat ja die Globalisierung jetzt eben auch noch die Randalierer und Steineschmeißer erfaßt, was solls.

  • D
    Dirk

    da sage mal Einer, das die Rechten von den Linken nichts gelernt haben.

    Ansonsten war von rechten Schlägertruppen recht wenig zu sehen, ganz im Gegensatz zu dem Linken Mob, weitestgehend bestehend aus Studenten im 44. Semester....

    Der Tag lehrt die Demokraten, das Links und Rechts ein und das Selbe ist..

  • T
    trotzki

    manchmal frage ich mich was das wohl für "anständige deutsche" sind die wehrlose frauen (lt. tagesschau.de wurde eine fotografin in hamburg verletzt) verprügeln? ein "anständiger deutscher" tut so etwas doch nicht oder?. aber etwas anders als prügln können diese "anständigen deutsche" wohl nicht. da kann mann oder frau nur hoffen das diese "anständigen deutsche" in deutschland nie wieder an die regierung kommen.

    p.s. kann mir jemand erklären was "autonome nationalisten" sind? irgendwie passt das doch nicht so ganz? oder liege ich das falsch? das eine schliesst das andere doch wohl aus?

    mfg

    trotzki

  • C
    Christophe

    Wer etwas anderes von der Polizei erwartet hat, hat immer noch nicht verstanden was "freiheitlich-demokratisch Grundordnung"bedeutet.

  • L
    Lars

    Jede "Linksradikale" Demo wird von der Polizei schikaniert bis zum umfallen und da ist man immer mit "Gefahrenabwehr" schnell zur Hand. Warum muß man eigentlich jeder Nazidemo den Weg freiknüppeln. Gilt Gefahrenabwehr nur gegen Links?? Wahrscheinlich liegt es am Corpsgeist der Polizei das man den "Kameraden" beim Demonstrieren hilft

  • B
    Beobachter

    "Friedliche" Gegendemonstranten bewarfen die gemäß Versammlungsrecht demonstrierenden "Extremisten" mit Eiern, Flaschen und Milchtüten.Orwell läßt grüßen...

  • PG
    Peter G.

    Polizeieskorte für´s Nazigesocks. Kein Wunder dass vielen der Kragen platzt. Mir platzt er schon beim lesen.

    Was in den Medien davon übrig bleibt

    sind "linke autonome Chaoten".

    Diese "demokratische Bewegung " genannt NPD und ihre Wucherungen muss verboten werden.

  • B
    besser_informiert

    Als jemand der in Neustadt/Weinstraße da war: Die Nazis sind eben NICHT durch die Innenstadt gekommen, ihre Route wurde auf den Gang zum Kundgebungsplatz, ca. 50m vom Hbf entfernt, reduziert.

    Und ich würde mal gerne wissen was mit "Ausschreitungen" gemeint ist.. relativ wenige Festnahmen (meist aufgrund von Lapalien), ziemlich geringe Sachschäden, soweit ich weiß keine Personenschäden.

    Summa summarum äußerst erfolgreich für Gegendemonstranten, Polizei und Anwohner, die ebenfalls die Kundgebung der Nazis lautstark beschallten.

  • MR
    Marvin Roth

    Da hat sich die TAZ-Redaktion aber wieder alle Mühe gegeben, die blinde Gewalt der linken Chaoten zu relativieren.

  • M
    Michael

    Kann mir jemand erklären, wie das zusammenpasst: Einerseits ist es wegen der Kontakt-Leute des Verfassungsschutzes innerhalb der NPD nicht möglich diese Partei zu verbieten, andererseits zeigt sich die Polizei in Hamburg überrascht von der Gewaltbereitschaft und der Anzahl der Rechtsextremen.

     

    Pennt der Verfassungsschutz? Pennen die Kontakt-Leute?

  • J
    Joscha

    @Flo

     

    "Ich finde das unverantwortlich "Linksextreme" und "Rechtsextreme" auf eine Stufe zu stellen." "Zur Gewaltfrage: Auch hier ist der Unterschied deutlich. Bei den "Linken" ist der Sachschaden vielleicht deutlich höher. Aber dafür ist bei den "Rechten" der "Schaden" an Menschen deutlich höher."

     

    ich weiß nicht, ob Du schonmal nen Stein gegen die Birne bekommen hast, den irgendson Autonomen-ich-weiß-nicht-was-ich-mit-mir-anfangen-soll- aber-ich-find-euch-alle-zum-kotzen-Spacko geworfen hat. Den Gewaltbegriff erfüllt das für mich auf jeden Fall.

     

    Im Ürigen finde ich die Rechtsextremen natürlich auch noch viel böser als die Linksextremen. Stell Dir mal vor, das wäre anders. Dann dürfte einer wie Du natürlich "das Gesetz auch mal selbst in die Hand nehmen" und mich mit Steinen bewerfen oder mein Fahrrad (hab leider kein Auto) anzünden.

     

    Trotzdem habe ich den persönlichen Eindruck, dass da auf beiden Seiten dieselben Verlierer stehen und ob sie nun brüllen "Ausländer raus" oder "Faschos kaputtschlagen" ist für mich total Wurst, ich höre da nur "Ich will mich mit Dir prügeln und mich wichtig fühlen" raus

     

    Finde es auch bezeichnend, wenn man dafür als "Mustermann-Demokrat" verhöhnt wird, dass man auf die Spielregeln (=Grundgesetz) verweist. Meine Aussage lautet - zusammengefasst - einfach: Wer heute bestimmte Meinungen und Versammlungen per se verbietet und die Vertreter bestimmter Meinungen quasi vogelfrei stellt, der sägt an dem Ast auf dem er selbst sitzt.

     

    Die Polizei boxt im Übrigen auch nicht den Nazi-Aufmarsch durch, sondern sie boxt die Versammlungsfreiheit durch. Das Alternativmodell wäre halt, dass die am Ort die Stärksten und Brutalsten sind (in Hamburg also die Autonomen, in Chemnitz und anderswo die Faschos), entscheiden, wer demonstrieren darf und wer nicht.

  • GJ
    Gegen jegliche Gewalt

    Das Deutschlandlied zu singen ist meines Wissens nach keine Straftat, da es nunmal aus 3 Strophen besteht. Ganz anders sieht es aus wenn ich die Nationalhymne mit 1. Strophe singe!! Aber solche Kleinigkeiten sind ja auch egal. Schränken wir für Rechte einfach die Grundrechte ein und dann noch für Journalisten die nicht im linken Sinn schreiben und am besten für Geschichtsschreiber, die die DDR als totalitäres System darstellen! Wer nicht die "wahre" Linke Meinung hat, ist automatisch im Unrecht und gehört verboten. Ich finde es nicht erschreckend, dass Rechte demonstrieren dürfen, ich finde es beruhigend, dass selbst hirnamputierte Vollpfosten in diesem Land ihrem demokratischen Recht nachkommen dürfen. Linke und Nazis sind menschenrechtsfeindlich und gehören mit demokratischen Mitteln bekämpft!

  • F
    Flo

    Erstmal:

    Ich finde das unverantwortlich "Linksextreme" und "Rechtsextreme" auf eine Stufe zu stellen. Es ja wohl eine riesen gigantischer Unterschied ob man bsp. Steine wirft und Häuser besetzt oder ob man Rassenhass und Völkermord propagiert und Andersdenkende durch die Straßen jagt.

     

    Zur Gewaltfrage:

    Auch hier ist der Unterschied deutlich. Bei den "Linken" ist der Sachschaden vielleicht deutlich höher. Aber dafür ist bei den "Rechten" der "Schaden" an Menschen deutlich höher. Jeden Tag gibt es in den Straßen Deutschlands Übergriffe auf Menschen.

    Die Gegenstände kann man reparieren bzw. neu kaufen, die Menschen nicht.

    Und da ist mir ehrlich gesagt ein brennender Wagen deutlich lieber als jemand der von nen Fascho in den Rollstuhl geprügelt wird...!

     

     

    @Joscha:

    Das ist ja alles schön und gut Mr. Mustermann-Demokrat. Aber wenn Faschisten nicht nur aufmaschieren dürfen sondern diese Naziaufmärsche auch noch staatlich geschützt werden liegt doch irgendwo im System ein dicker Fehler oder?!

     

    Und wenn das Gesetz offensichtlich nicht funktioniert (denn sonst würden die Nazis von heute wohl kaum aufmarschieren dürfen) muss Mensch das Gesetz auch mal selbst in die Hand nehmen....

     

    Kein Fußbreit den Faschisten! ! !

     

     

    Zur Notiz:

    Ich war weder in HH noch hab ich jemals in meinem Leben ein Auto angezündet o.ä....

    Man muss meiner Meinung nach auch kein radikaler Autonomer o.ä. sein um konsequent gegen Nazis zu sein!!!)

  • F
    Flo

    Erstmal:

    Ich finde das unverantwortlich "Linksextreme" und "Rechtsextreme" auf eine Stufe zu stellen. Es ja wohl eine riesen gigantischer Unterschied ob man bsp. Steine wirft und Häuser besetzt ODER ob man Rassenhass und Völkermord propagiert und Andersdenkende durch die Straßen jagt.

     

    Zur Gewaltfrage:

    Auch hier ist der Unterschied deutlich. Bei den "Linken" ist der Sachschaden vielleicht deutlich höher. Aber dafür ist bei den "Rechten" der "Schaden" an Menschen deutlich höher. Jeden Tag gibt es in den Straßen Deutschlands Übergriffe auf MENSCHEN.

    Die Gegenstände kann man reparieren bzw. neu kaufen, die Menschen nicht.

    Und da ist mir ehrlich gesagt ein brennender Wagen deutlich lieber als jemand der von nen Fascho in den Rollstuhl geprügelt wird...!

     

     

    @Joscha:

    Das ist ja alles schön und gut Mr. Mustermann-Demokrat. Aber wenn Faschisten nicht nur aufmaschieren dürfen sondern diese Naziaufmärsche auch noch STAATLICH geschützt werden liegt doch irgendwo im System ein dicker Fehler oder?!

    Und wenn man sieht wie die Polizei (sprich der Staat) den Aufmarsch dieser faschistoiden Arschlöcher mit allen Mitteln durchboxen will, kann man durchaus das kalte Kotzen kriegen!

     

    Und wenn das Gesetz offensichtlich nicht funktioniert (denn sonst würden die Nazis von heute wohl kaum aufmarschieren dürfen) muss Mensch das Gesetz auch mal selbst in die Hand nehmen....

     

    KEIN FUSSBREIT DEN FASCHISTEN ! ! !

     

     

    Zur Notiz:

    Ich war weder in HH noch hab ich jemals in meinem Leben ein Auto angezündet o.ä....

    Man muss meiner Meinung nach auch kein radikaler Autonomer o.ä. sein um konsequent gegen Nazis zu sein!!!)

  • J
    Joscha

    @Peter G-Punkt

     

    "Polizeieskorte für´s Nazigesocks. Kein Wunder, dass vielen der Kragen platzt."

     

    Das zeichnet unseren Rechtsstaat eben aus, dass die Versammlungs- und Meinungsfreiheit grundätzlich für alle gilt und nicht nur für diejenigen, die Peter G-Punkt genehm sind.

     

    Dass dabei auch Meinungen vertreten werden, die man zu Recht für sachlich und/oder moralisch falsch halten kann, muss man eben so lange ertragen, wie sich die sich Versammelnden oder sich Äußernden auf dem Boden des Grundgesetzes bewegen. Zwar kann man hieran bei Neonazis (ebenso wie bei autonomen Schlägern) mit Recht zweifeln, aber über die Verfassungsmäßigkeit z. B. einer Partei wie der NPD entscheidet in Deutschland nach Art. 21 GG eben auch nicht Peter G-Punkt, sondern (zum Glück) das Bundesverfassungsgericht. Genauso entscheiden Gerichte darüber, ob eine Versammlung stattfinden darf und das Grundgesetz sagt hierzu: in dubio pro Versammlungsfreiheit

     

    Es ist daher richtig, die Rechten mit den Mitteln des Rechtsstaats zu bekämpfen und nicht getreu dem Motto: "Deren Ansichten gefallen mir nicht, die gehören doch verboten!" Wer so argumentiert, handelt nicht besser als die Rechten selbst. Den Satz

     

    "Polizeieskorte für´s Nazigesocks. Kein Wunder, dass vielen der Kragen platzt."

     

    kann man nämlich beliebig - je nach politischer Lage (Demokratie oder eben: faschistische Diktatur oder sozialistische Diktatur) - variieren:

     

    "Polizeieskorte für´s Demokratengesocks. Kein Wunder, dass vielen der Kragen platzt."

     

    "Polizeieskorte für´s Kommunistengesocks. Kein Wunder, dass vielen der Kragen platzt."

     

    "Polizeieskorte für´s Judengesocks. Kein Wunder, dass vielen der Kragen platzt."

     

    "Polizeieskorte für´s HartzIV-Gesocks. Kein Wunder, dass vielen der Kragen platzt."

     

    "Polizeieskorte für´s Autonomengesocks. Kein Wunder, dass vielen der Kragen platzt."

     

    "Polizeieskorte für´s Besserverdienendengesocks. Kein Wunder, dass vielen der Kragen platzt."

     

    "Polizeieskorte für´s Ausländergesocks. Kein Wunder, dass vielen der Kragen platzt."

     

    usw.

     

    Es ist daher richtig, den Rechten mit einer Gegendemo zu zeigen, dass man sich nicht von ihnen einschüchtern lässt und bereit ist, die Demokratie zu verteidigen. Aber, dass die Meinungs- und Versammlungsfreiheit in einem Rechtsstaat nicht für die politisch korrekte Mehrheit reserviert ist, sondern grundsätzlich für alle gilt, sollte man schon ertragen. Insbesondere ist es grundfalsch seine Wut auf die Polizisten zu richten, die letztlich nur darüber wachen, dass alle die Spielregeln einhalten, die wir uns mit dem Grundgesetz selbst auferlegt haben

  • S
    Sash

    Ich wohne fünf Minuten von der Roten Flora entfernt und habe gesehen, mit welcher stumpfsinnigen Brutalität die Autonomen auf die Polizisten losgegangen sind. Wären die Jungs nicht in Hamburg, sondern z. B. in Mecklenburg-Vorpommern groß geworden, würden sie halt ne Bomberjacke und Glatze tragen und mit derselben Brutalität auf Linke oder Immigranten losgehen. Links- und Rechtsextrem ist ein- und dasselbe. Es wäre zu wünschen, dass die Anti-Rechts-Demonstranten nächstes Jahr nach der Demo in Barmbek Abends ihre Demo gegen die Schläger von der Roten Flora fortsetzen würden. Die Demokraten in diesem Land sollten zeigen, dass sie weder rechte noch linke Schläger tolerieren und ihnen mit demselben Mut entgegentreten.

  • E
    Elias

    @trotzki:

    Oh doch, autonome Nationalisten gibt`s schon seit einigen Jahren, laufen auch gerne in schwarzen Kapuzenpullis mit Che-Guevara-Aufdruck herum. Sie sind astreine Faschos, haben aber wenig mit den festen Strukturen wie in der NPD am Hut. Es ist eben eine neofaschistische Graswurzel-Bewegung die von möglichst autarken germanisch-arisch-reinen Wehrdörfern in einem förderalistischen Großgermanien träumt...

     

    Merke: Nicht alle Nazis kommen gleich daher und Autonome sind ja wohl grundsätzlich das intoleranteste was rumläuft....egal ob linke, rechte, anarchistische oder sonstiger Coleur...

     

    MFG, Elias

  • AF
    Andy Fuchs

    Puh, ist das eine Eskalation!

    Um welche Ziele geht es dabei?

     

    Mit größter Bestürzung habe ich gelesen, dass Nazis sich zweier Regionalbahn-Waggons und der Lautsprecher-Anlage bemächtigen konnten und dröhnten: "Ausländer" in die Güterwaggons.

    Sie wissen worauf das anspielt.

    Und die Bahn will die Deportationsgeschichte nicht in den Bahnhöfen und in den Reisezügen zeigen?

     

    Der Staat, die Polizei, die Innenministerien, BK Abteilung 6, schauen zu lange zu und lassen zu, wie diese Truppen ihre Waffenlager anlegen.

    Wie lange noch?

  • B
    Bernd

    Immer dasselbe. Der rechte und linke Mob reist an, radaliert, Zündelt und prügelt, und anschließend reden die Rechten von linker Gewalt und einer Friedfertigkeit und die Linken von rechter Gewalt und eigener Friedfertigkeit. Sowie beide davon, dass die Polizei jeweils nur die anderen schützt und umsichtig mit ihnen umgeht.

     

    Absoluter Kindergarten von gewaltbereiten Gehirnazubis.

  • WD
    War da - die TAZ wohl nicht?

    Man mag ja zu Sachbeschädigungen stehen wie man will - aber eine inhaltlich relevante Information ist in diesem Fall doch sicherlich, dass es sich bei den in Brand gesteckten Autos und den entglasten Bussen eben *nicht* um Fahrzeuge von irgendwelchen armen Stadtparkbesuchern gehandelt hat - wie die TAZ schreibt - sondern um Autos, mit denen Nazis zu der Demo angereist waren. Dies wird selbst auf einschlägigen Nazi-Seiten (altermedia etc) nicht in Frage gestellt; und zwar sowohl, was die Busse, als auch, was die Privatautos angeht. Insofern hatten diese Aktionen also absolut etwas mit dem "Kerngeschehen" zu tun.

     

    Busunternehmer werden sich in Zukunft vielleicht mehrmals überlegen, ob sie bereit sind, Nazis nach HH zur Demo zu kutschieren. Das wäre durchaus ein Erfolg.

     

    Was ebenfalls in dem TAZ-Bericht nicht vorkommt ist, dass die Nazis selbst Journalisten tätlich und äußerst agressiv angegriffen haben (siehe beispielsweise den Bericht auf panorama.de). Die Polizei hätte zu mehreren Zeitpunkten die Gelegenheit gehabt, die Fascho-Demo unter Hinweis auf die unkontrollierbare Gefahrenlage abzubrechen. Stattdessen räumt sie ihr den Weg frei und verliert dabei mehrmals fast vollständig die Kontrolle.

     

    Auch kein Wort über die "Inhalte" der Nazi-Kundgebung; obwohl auch diese - gerade in Verbindung mit der sehr hohen Gewaltbereitschaft - doch zeigen, wie gefährlich diese Bande ist: Polen muss "verschwinden" und "endlich wieder Deutsch werden", die "weiße Rasse" muss wieder "herrschen", Deutschlandlied inklusive erster Strophe - alles nicht am Rand der Demo, sondern offiziell über den Lautsprecherwagen, vor über 1000 Nazis. Da sollen die mal nicht rumheulen, wenn ihnen ein Auto abhanden kommt...

     

    Und die TAZ könnte sich wenigsten mal n bißchen Mühe geben, dass so was auch vorkommt. Da ist momentan ja die MOPO besser...

  • M
    Michel

    Die Autos die in Hamburg brannten waren allesamt Autos der Nazis!

    Der Reifenberg brannte nicht AUF den Schienen!

    Schade das die Taz nur den Polizeiberichten glaubt und nicht selber recherchiert...

  • O
    onkelklaus

    Rechte sind Menschenfeinde, die leider nur die Sprache der Gewalt verstehen, da dies die Kategorien sind in denen sie denken.

  • B
    Barbara

    Das eine Demonstration von Neo Nazis ueberhaupt erlaubt wird,gerade in Deutschland ist fuer mich unbegreiflich.Wie schnell die Menscheit vergisst!

  • M
    mir

    Ein absoluter Erfolg!

    Die Nazis hatten zu Recht keine Chance ihre Stimme zu erheben und erst Recht nicht irgendwie durch die Stadt zu laufen!

    Schade nur, dass sich die Medien mal wieder nur auf die linke Seite stürzen! Aber Krawall wird ja schon erwartet...und wie sollte man anders seine Meinung ausdrücken?! So guckt wenigstens jeder hin!

    Solange keine Menschen verletzt werden ist doch alles gut... Dinge kann man reparieren!

     

    Und wer Krawall&Remmidemmi nicht unterstützen möchte, sollte bei der Demo bleiben und gehen, wenn's los geht...

  • UR
    Udo Radert

    Als ich das hier las,

     

    ____________

     

    "Für die Hamburger Polizei ist die Sache klar: Die Krawalle, zu denen es am 1. Mai im Stadtteil Barmbek am Rande der Demonstration gegen den Neonaziaufmarsch und in der Nacht im Schanzenviertel kam, waren importiert. Nur 15 der 59 Festgenommenen kommen nach Polizeiangaben aus Hamburg.

     

    "Die meisten kommen aus den neuen Bundesländern und sind Jugendliche", sagte Polizeipräsident Werner Jantosch am Freitag.

     

    _________________

     

    mußte ich sofort an das hier denken:

     

    "Wir Bürgermeister und Senat,

    Wir haben folgendes Mandat

    Stadtväterlichst an alle Klassen

    Der treuen Bürgerschaft erlassen.

     

    Ausländer, Fremde, sind es meist,

    Die unter uns gesät den Geist

    Der Rebellion. Dergleichen Sünder,

    Gottlob! sind selten Landeskinder.

     

    Auch Gottesleugner sind es meist;

    Wer sich von seinem Gotte reißt,

    Wird endlich auch abtrünnig werden

    Von seinen irdischen Behörden."

     

    ;-))

     

    Na ja - vielleicht hat ja die Globalisierung jetzt eben auch noch die Randalierer und Steineschmeißer erfaßt, was solls.

  • D
    Dirk

    da sage mal Einer, das die Rechten von den Linken nichts gelernt haben.

    Ansonsten war von rechten Schlägertruppen recht wenig zu sehen, ganz im Gegensatz zu dem Linken Mob, weitestgehend bestehend aus Studenten im 44. Semester....

    Der Tag lehrt die Demokraten, das Links und Rechts ein und das Selbe ist..

  • T
    trotzki

    manchmal frage ich mich was das wohl für "anständige deutsche" sind die wehrlose frauen (lt. tagesschau.de wurde eine fotografin in hamburg verletzt) verprügeln? ein "anständiger deutscher" tut so etwas doch nicht oder?. aber etwas anders als prügln können diese "anständigen deutsche" wohl nicht. da kann mann oder frau nur hoffen das diese "anständigen deutsche" in deutschland nie wieder an die regierung kommen.

    p.s. kann mir jemand erklären was "autonome nationalisten" sind? irgendwie passt das doch nicht so ganz? oder liege ich das falsch? das eine schliesst das andere doch wohl aus?

    mfg

    trotzki

  • C
    Christophe

    Wer etwas anderes von der Polizei erwartet hat, hat immer noch nicht verstanden was "freiheitlich-demokratisch Grundordnung"bedeutet.

  • L
    Lars

    Jede "Linksradikale" Demo wird von der Polizei schikaniert bis zum umfallen und da ist man immer mit "Gefahrenabwehr" schnell zur Hand. Warum muß man eigentlich jeder Nazidemo den Weg freiknüppeln. Gilt Gefahrenabwehr nur gegen Links?? Wahrscheinlich liegt es am Corpsgeist der Polizei das man den "Kameraden" beim Demonstrieren hilft

  • B
    Beobachter

    "Friedliche" Gegendemonstranten bewarfen die gemäß Versammlungsrecht demonstrierenden "Extremisten" mit Eiern, Flaschen und Milchtüten.Orwell läßt grüßen...

  • PG
    Peter G.

    Polizeieskorte für´s Nazigesocks. Kein Wunder dass vielen der Kragen platzt. Mir platzt er schon beim lesen.

    Was in den Medien davon übrig bleibt

    sind "linke autonome Chaoten".

    Diese "demokratische Bewegung " genannt NPD und ihre Wucherungen muss verboten werden.

  • B
    besser_informiert

    Als jemand der in Neustadt/Weinstraße da war: Die Nazis sind eben NICHT durch die Innenstadt gekommen, ihre Route wurde auf den Gang zum Kundgebungsplatz, ca. 50m vom Hbf entfernt, reduziert.

    Und ich würde mal gerne wissen was mit "Ausschreitungen" gemeint ist.. relativ wenige Festnahmen (meist aufgrund von Lapalien), ziemlich geringe Sachschäden, soweit ich weiß keine Personenschäden.

    Summa summarum äußerst erfolgreich für Gegendemonstranten, Polizei und Anwohner, die ebenfalls die Kundgebung der Nazis lautstark beschallten.

  • MR
    Marvin Roth

    Da hat sich die TAZ-Redaktion aber wieder alle Mühe gegeben, die blinde Gewalt der linken Chaoten zu relativieren.

  • M
    Michael

    Kann mir jemand erklären, wie das zusammenpasst: Einerseits ist es wegen der Kontakt-Leute des Verfassungsschutzes innerhalb der NPD nicht möglich diese Partei zu verbieten, andererseits zeigt sich die Polizei in Hamburg überrascht von der Gewaltbereitschaft und der Anzahl der Rechtsextremen.

     

    Pennt der Verfassungsschutz? Pennen die Kontakt-Leute?

  • J
    Joscha

    @Flo

     

    "Ich finde das unverantwortlich "Linksextreme" und "Rechtsextreme" auf eine Stufe zu stellen." "Zur Gewaltfrage: Auch hier ist der Unterschied deutlich. Bei den "Linken" ist der Sachschaden vielleicht deutlich höher. Aber dafür ist bei den "Rechten" der "Schaden" an Menschen deutlich höher."

     

    ich weiß nicht, ob Du schonmal nen Stein gegen die Birne bekommen hast, den irgendson Autonomen-ich-weiß-nicht-was-ich-mit-mir-anfangen-soll- aber-ich-find-euch-alle-zum-kotzen-Spacko geworfen hat. Den Gewaltbegriff erfüllt das für mich auf jeden Fall.

     

    Im Ürigen finde ich die Rechtsextremen natürlich auch noch viel böser als die Linksextremen. Stell Dir mal vor, das wäre anders. Dann dürfte einer wie Du natürlich "das Gesetz auch mal selbst in die Hand nehmen" und mich mit Steinen bewerfen oder mein Fahrrad (hab leider kein Auto) anzünden.

     

    Trotzdem habe ich den persönlichen Eindruck, dass da auf beiden Seiten dieselben Verlierer stehen und ob sie nun brüllen "Ausländer raus" oder "Faschos kaputtschlagen" ist für mich total Wurst, ich höre da nur "Ich will mich mit Dir prügeln und mich wichtig fühlen" raus

     

    Finde es auch bezeichnend, wenn man dafür als "Mustermann-Demokrat" verhöhnt wird, dass man auf die Spielregeln (=Grundgesetz) verweist. Meine Aussage lautet - zusammengefasst - einfach: Wer heute bestimmte Meinungen und Versammlungen per se verbietet und die Vertreter bestimmter Meinungen quasi vogelfrei stellt, der sägt an dem Ast auf dem er selbst sitzt.

     

    Die Polizei boxt im Übrigen auch nicht den Nazi-Aufmarsch durch, sondern sie boxt die Versammlungsfreiheit durch. Das Alternativmodell wäre halt, dass die am Ort die Stärksten und Brutalsten sind (in Hamburg also die Autonomen, in Chemnitz und anderswo die Faschos), entscheiden, wer demonstrieren darf und wer nicht.

  • GJ
    Gegen jegliche Gewalt

    Das Deutschlandlied zu singen ist meines Wissens nach keine Straftat, da es nunmal aus 3 Strophen besteht. Ganz anders sieht es aus wenn ich die Nationalhymne mit 1. Strophe singe!! Aber solche Kleinigkeiten sind ja auch egal. Schränken wir für Rechte einfach die Grundrechte ein und dann noch für Journalisten die nicht im linken Sinn schreiben und am besten für Geschichtsschreiber, die die DDR als totalitäres System darstellen! Wer nicht die "wahre" Linke Meinung hat, ist automatisch im Unrecht und gehört verboten. Ich finde es nicht erschreckend, dass Rechte demonstrieren dürfen, ich finde es beruhigend, dass selbst hirnamputierte Vollpfosten in diesem Land ihrem demokratischen Recht nachkommen dürfen. Linke und Nazis sind menschenrechtsfeindlich und gehören mit demokratischen Mitteln bekämpft!

  • F
    Flo

    Erstmal:

    Ich finde das unverantwortlich "Linksextreme" und "Rechtsextreme" auf eine Stufe zu stellen. Es ja wohl eine riesen gigantischer Unterschied ob man bsp. Steine wirft und Häuser besetzt oder ob man Rassenhass und Völkermord propagiert und Andersdenkende durch die Straßen jagt.

     

    Zur Gewaltfrage:

    Auch hier ist der Unterschied deutlich. Bei den "Linken" ist der Sachschaden vielleicht deutlich höher. Aber dafür ist bei den "Rechten" der "Schaden" an Menschen deutlich höher. Jeden Tag gibt es in den Straßen Deutschlands Übergriffe auf Menschen.

    Die Gegenstände kann man reparieren bzw. neu kaufen, die Menschen nicht.

    Und da ist mir ehrlich gesagt ein brennender Wagen deutlich lieber als jemand der von nen Fascho in den Rollstuhl geprügelt wird...!

     

     

    @Joscha:

    Das ist ja alles schön und gut Mr. Mustermann-Demokrat. Aber wenn Faschisten nicht nur aufmaschieren dürfen sondern diese Naziaufmärsche auch noch staatlich geschützt werden liegt doch irgendwo im System ein dicker Fehler oder?!

     

    Und wenn das Gesetz offensichtlich nicht funktioniert (denn sonst würden die Nazis von heute wohl kaum aufmarschieren dürfen) muss Mensch das Gesetz auch mal selbst in die Hand nehmen....

     

    Kein Fußbreit den Faschisten! ! !

     

     

    Zur Notiz:

    Ich war weder in HH noch hab ich jemals in meinem Leben ein Auto angezündet o.ä....

    Man muss meiner Meinung nach auch kein radikaler Autonomer o.ä. sein um konsequent gegen Nazis zu sein!!!)

  • F
    Flo

    Erstmal:

    Ich finde das unverantwortlich "Linksextreme" und "Rechtsextreme" auf eine Stufe zu stellen. Es ja wohl eine riesen gigantischer Unterschied ob man bsp. Steine wirft und Häuser besetzt ODER ob man Rassenhass und Völkermord propagiert und Andersdenkende durch die Straßen jagt.

     

    Zur Gewaltfrage:

    Auch hier ist der Unterschied deutlich. Bei den "Linken" ist der Sachschaden vielleicht deutlich höher. Aber dafür ist bei den "Rechten" der "Schaden" an Menschen deutlich höher. Jeden Tag gibt es in den Straßen Deutschlands Übergriffe auf MENSCHEN.

    Die Gegenstände kann man reparieren bzw. neu kaufen, die Menschen nicht.

    Und da ist mir ehrlich gesagt ein brennender Wagen deutlich lieber als jemand der von nen Fascho in den Rollstuhl geprügelt wird...!

     

     

    @Joscha:

    Das ist ja alles schön und gut Mr. Mustermann-Demokrat. Aber wenn Faschisten nicht nur aufmaschieren dürfen sondern diese Naziaufmärsche auch noch STAATLICH geschützt werden liegt doch irgendwo im System ein dicker Fehler oder?!

    Und wenn man sieht wie die Polizei (sprich der Staat) den Aufmarsch dieser faschistoiden Arschlöcher mit allen Mitteln durchboxen will, kann man durchaus das kalte Kotzen kriegen!

     

    Und wenn das Gesetz offensichtlich nicht funktioniert (denn sonst würden die Nazis von heute wohl kaum aufmarschieren dürfen) muss Mensch das Gesetz auch mal selbst in die Hand nehmen....

     

    KEIN FUSSBREIT DEN FASCHISTEN ! ! !

     

     

    Zur Notiz:

    Ich war weder in HH noch hab ich jemals in meinem Leben ein Auto angezündet o.ä....

    Man muss meiner Meinung nach auch kein radikaler Autonomer o.ä. sein um konsequent gegen Nazis zu sein!!!)

  • J
    Joscha

    @Peter G-Punkt

     

    "Polizeieskorte für´s Nazigesocks. Kein Wunder, dass vielen der Kragen platzt."

     

    Das zeichnet unseren Rechtsstaat eben aus, dass die Versammlungs- und Meinungsfreiheit grundätzlich für alle gilt und nicht nur für diejenigen, die Peter G-Punkt genehm sind.

     

    Dass dabei auch Meinungen vertreten werden, die man zu Recht für sachlich und/oder moralisch falsch halten kann, muss man eben so lange ertragen, wie sich die sich Versammelnden oder sich Äußernden auf dem Boden des Grundgesetzes bewegen. Zwar kann man hieran bei Neonazis (ebenso wie bei autonomen Schlägern) mit Recht zweifeln, aber über die Verfassungsmäßigkeit z. B. einer Partei wie der NPD entscheidet in Deutschland nach Art. 21 GG eben auch nicht Peter G-Punkt, sondern (zum Glück) das Bundesverfassungsgericht. Genauso entscheiden Gerichte darüber, ob eine Versammlung stattfinden darf und das Grundgesetz sagt hierzu: in dubio pro Versammlungsfreiheit

     

    Es ist daher richtig, die Rechten mit den Mitteln des Rechtsstaats zu bekämpfen und nicht getreu dem Motto: "Deren Ansichten gefallen mir nicht, die gehören doch verboten!" Wer so argumentiert, handelt nicht besser als die Rechten selbst. Den Satz

     

    "Polizeieskorte für´s Nazigesocks. Kein Wunder, dass vielen der Kragen platzt."

     

    kann man nämlich beliebig - je nach politischer Lage (Demokratie oder eben: faschistische Diktatur oder sozialistische Diktatur) - variieren:

     

    "Polizeieskorte für´s Demokratengesocks. Kein Wunder, dass vielen der Kragen platzt."

     

    "Polizeieskorte für´s Kommunistengesocks. Kein Wunder, dass vielen der Kragen platzt."

     

    "Polizeieskorte für´s Judengesocks. Kein Wunder, dass vielen der Kragen platzt."

     

    "Polizeieskorte für´s HartzIV-Gesocks. Kein Wunder, dass vielen der Kragen platzt."

     

    "Polizeieskorte für´s Autonomengesocks. Kein Wunder, dass vielen der Kragen platzt."

     

    "Polizeieskorte für´s Besserverdienendengesocks. Kein Wunder, dass vielen der Kragen platzt."

     

    "Polizeieskorte für´s Ausländergesocks. Kein Wunder, dass vielen der Kragen platzt."

     

    usw.

     

    Es ist daher richtig, den Rechten mit einer Gegendemo zu zeigen, dass man sich nicht von ihnen einschüchtern lässt und bereit ist, die Demokratie zu verteidigen. Aber, dass die Meinungs- und Versammlungsfreiheit in einem Rechtsstaat nicht für die politisch korrekte Mehrheit reserviert ist, sondern grundsätzlich für alle gilt, sollte man schon ertragen. Insbesondere ist es grundfalsch seine Wut auf die Polizisten zu richten, die letztlich nur darüber wachen, dass alle die Spielregeln einhalten, die wir uns mit dem Grundgesetz selbst auferlegt haben

  • S
    Sash

    Ich wohne fünf Minuten von der Roten Flora entfernt und habe gesehen, mit welcher stumpfsinnigen Brutalität die Autonomen auf die Polizisten losgegangen sind. Wären die Jungs nicht in Hamburg, sondern z. B. in Mecklenburg-Vorpommern groß geworden, würden sie halt ne Bomberjacke und Glatze tragen und mit derselben Brutalität auf Linke oder Immigranten losgehen. Links- und Rechtsextrem ist ein- und dasselbe. Es wäre zu wünschen, dass die Anti-Rechts-Demonstranten nächstes Jahr nach der Demo in Barmbek Abends ihre Demo gegen die Schläger von der Roten Flora fortsetzen würden. Die Demokraten in diesem Land sollten zeigen, dass sie weder rechte noch linke Schläger tolerieren und ihnen mit demselben Mut entgegentreten.

  • E
    Elias

    @trotzki:

    Oh doch, autonome Nationalisten gibt`s schon seit einigen Jahren, laufen auch gerne in schwarzen Kapuzenpullis mit Che-Guevara-Aufdruck herum. Sie sind astreine Faschos, haben aber wenig mit den festen Strukturen wie in der NPD am Hut. Es ist eben eine neofaschistische Graswurzel-Bewegung die von möglichst autarken germanisch-arisch-reinen Wehrdörfern in einem förderalistischen Großgermanien träumt...

     

    Merke: Nicht alle Nazis kommen gleich daher und Autonome sind ja wohl grundsätzlich das intoleranteste was rumläuft....egal ob linke, rechte, anarchistische oder sonstiger Coleur...

     

    MFG, Elias

  • AF
    Andy Fuchs

    Puh, ist das eine Eskalation!

    Um welche Ziele geht es dabei?

     

    Mit größter Bestürzung habe ich gelesen, dass Nazis sich zweier Regionalbahn-Waggons und der Lautsprecher-Anlage bemächtigen konnten und dröhnten: "Ausländer" in die Güterwaggons.

    Sie wissen worauf das anspielt.

    Und die Bahn will die Deportationsgeschichte nicht in den Bahnhöfen und in den Reisezügen zeigen?

     

    Der Staat, die Polizei, die Innenministerien, BK Abteilung 6, schauen zu lange zu und lassen zu, wie diese Truppen ihre Waffenlager anlegen.

    Wie lange noch?

  • B
    Bernd

    Immer dasselbe. Der rechte und linke Mob reist an, radaliert, Zündelt und prügelt, und anschließend reden die Rechten von linker Gewalt und einer Friedfertigkeit und die Linken von rechter Gewalt und eigener Friedfertigkeit. Sowie beide davon, dass die Polizei jeweils nur die anderen schützt und umsichtig mit ihnen umgeht.

     

    Absoluter Kindergarten von gewaltbereiten Gehirnazubis.

  • WD
    War da - die TAZ wohl nicht?

    Man mag ja zu Sachbeschädigungen stehen wie man will - aber eine inhaltlich relevante Information ist in diesem Fall doch sicherlich, dass es sich bei den in Brand gesteckten Autos und den entglasten Bussen eben *nicht* um Fahrzeuge von irgendwelchen armen Stadtparkbesuchern gehandelt hat - wie die TAZ schreibt - sondern um Autos, mit denen Nazis zu der Demo angereist waren. Dies wird selbst auf einschlägigen Nazi-Seiten (altermedia etc) nicht in Frage gestellt; und zwar sowohl, was die Busse, als auch, was die Privatautos angeht. Insofern hatten diese Aktionen also absolut etwas mit dem "Kerngeschehen" zu tun.

     

    Busunternehmer werden sich in Zukunft vielleicht mehrmals überlegen, ob sie bereit sind, Nazis nach HH zur Demo zu kutschieren. Das wäre durchaus ein Erfolg.

     

    Was ebenfalls in dem TAZ-Bericht nicht vorkommt ist, dass die Nazis selbst Journalisten tätlich und äußerst agressiv angegriffen haben (siehe beispielsweise den Bericht auf panorama.de). Die Polizei hätte zu mehreren Zeitpunkten die Gelegenheit gehabt, die Fascho-Demo unter Hinweis auf die unkontrollierbare Gefahrenlage abzubrechen. Stattdessen räumt sie ihr den Weg frei und verliert dabei mehrmals fast vollständig die Kontrolle.

     

    Auch kein Wort über die "Inhalte" der Nazi-Kundgebung; obwohl auch diese - gerade in Verbindung mit der sehr hohen Gewaltbereitschaft - doch zeigen, wie gefährlich diese Bande ist: Polen muss "verschwinden" und "endlich wieder Deutsch werden", die "weiße Rasse" muss wieder "herrschen", Deutschlandlied inklusive erster Strophe - alles nicht am Rand der Demo, sondern offiziell über den Lautsprecherwagen, vor über 1000 Nazis. Da sollen die mal nicht rumheulen, wenn ihnen ein Auto abhanden kommt...

     

    Und die TAZ könnte sich wenigsten mal n bißchen Mühe geben, dass so was auch vorkommt. Da ist momentan ja die MOPO besser...

  • M
    Michel

    Die Autos die in Hamburg brannten waren allesamt Autos der Nazis!

    Der Reifenberg brannte nicht AUF den Schienen!

    Schade das die Taz nur den Polizeiberichten glaubt und nicht selber recherchiert...

  • O
    onkelklaus

    Rechte sind Menschenfeinde, die leider nur die Sprache der Gewalt verstehen, da dies die Kategorien sind in denen sie denken.

  • B
    Barbara

    Das eine Demonstration von Neo Nazis ueberhaupt erlaubt wird,gerade in Deutschland ist fuer mich unbegreiflich.Wie schnell die Menscheit vergisst!

  • M
    mir

    Ein absoluter Erfolg!

    Die Nazis hatten zu Recht keine Chance ihre Stimme zu erheben und erst Recht nicht irgendwie durch die Stadt zu laufen!

    Schade nur, dass sich die Medien mal wieder nur auf die linke Seite stürzen! Aber Krawall wird ja schon erwartet...und wie sollte man anders seine Meinung ausdrücken?! So guckt wenigstens jeder hin!

    Solange keine Menschen verletzt werden ist doch alles gut... Dinge kann man reparieren!

     

    Und wer Krawall&Remmidemmi nicht unterstützen möchte, sollte bei der Demo bleiben und gehen, wenn's los geht...

  • UR
    Udo Radert

    Als ich das hier las,

     

    ____________

     

    "Für die Hamburger Polizei ist die Sache klar: Die Krawalle, zu denen es am 1. Mai im Stadtteil Barmbek am Rande der Demonstration gegen den Neonaziaufmarsch und in der Nacht im Schanzenviertel kam, waren importiert. Nur 15 der 59 Festgenommenen kommen nach Polizeiangaben aus Hamburg.

     

    "Die meisten kommen aus den neuen Bundesländern und sind Jugendliche", sagte Polizeipräsident Werner Jantosch am Freitag.

     

    _________________

     

    mußte ich sofort an das hier denken:

     

    "Wir Bürgermeister und Senat,

    Wir haben folgendes Mandat

    Stadtväterlichst an alle Klassen

    Der treuen Bürgerschaft erlassen.

     

    Ausländer, Fremde, sind es meist,

    Die unter uns gesät den Geist

    Der Rebellion. Dergleichen Sünder,

    Gottlob! sind selten Landeskinder.

     

    Auch Gottesleugner sind es meist;

    Wer sich von seinem Gotte reißt,

    Wird endlich auch abtrünnig werden

    Von seinen irdischen Behörden."

     

    ;-))

     

    Na ja - vielleicht hat ja die Globalisierung jetzt eben auch noch die Randalierer und Steineschmeißer erfaßt, was solls.

  • D
    Dirk

    da sage mal Einer, das die Rechten von den Linken nichts gelernt haben.

    Ansonsten war von rechten Schlägertruppen recht wenig zu sehen, ganz im Gegensatz zu dem Linken Mob, weitestgehend bestehend aus Studenten im 44. Semester....

    Der Tag lehrt die Demokraten, das Links und Rechts ein und das Selbe ist..

  • T
    trotzki

    manchmal frage ich mich was das wohl für "anständige deutsche" sind die wehrlose frauen (lt. tagesschau.de wurde eine fotografin in hamburg verletzt) verprügeln? ein "anständiger deutscher" tut so etwas doch nicht oder?. aber etwas anders als prügln können diese "anständigen deutsche" wohl nicht. da kann mann oder frau nur hoffen das diese "anständigen deutsche" in deutschland nie wieder an die regierung kommen.

    p.s. kann mir jemand erklären was "autonome nationalisten" sind? irgendwie passt das doch nicht so ganz? oder liege ich das falsch? das eine schliesst das andere doch wohl aus?

    mfg

    trotzki

  • C
    Christophe

    Wer etwas anderes von der Polizei erwartet hat, hat immer noch nicht verstanden was "freiheitlich-demokratisch Grundordnung"bedeutet.

  • L
    Lars

    Jede "Linksradikale" Demo wird von der Polizei schikaniert bis zum umfallen und da ist man immer mit "Gefahrenabwehr" schnell zur Hand. Warum muß man eigentlich jeder Nazidemo den Weg freiknüppeln. Gilt Gefahrenabwehr nur gegen Links?? Wahrscheinlich liegt es am Corpsgeist der Polizei das man den "Kameraden" beim Demonstrieren hilft

  • B
    Beobachter

    "Friedliche" Gegendemonstranten bewarfen die gemäß Versammlungsrecht demonstrierenden "Extremisten" mit Eiern, Flaschen und Milchtüten.Orwell läßt grüßen...

  • PG
    Peter G.

    Polizeieskorte für´s Nazigesocks. Kein Wunder dass vielen der Kragen platzt. Mir platzt er schon beim lesen.

    Was in den Medien davon übrig bleibt

    sind "linke autonome Chaoten".

    Diese "demokratische Bewegung " genannt NPD und ihre Wucherungen muss verboten werden.

  • B
    besser_informiert

    Als jemand der in Neustadt/Weinstraße da war: Die Nazis sind eben NICHT durch die Innenstadt gekommen, ihre Route wurde auf den Gang zum Kundgebungsplatz, ca. 50m vom Hbf entfernt, reduziert.

    Und ich würde mal gerne wissen was mit "Ausschreitungen" gemeint ist.. relativ wenige Festnahmen (meist aufgrund von Lapalien), ziemlich geringe Sachschäden, soweit ich weiß keine Personenschäden.

    Summa summarum äußerst erfolgreich für Gegendemonstranten, Polizei und Anwohner, die ebenfalls die Kundgebung der Nazis lautstark beschallten.

  • MR
    Marvin Roth

    Da hat sich die TAZ-Redaktion aber wieder alle Mühe gegeben, die blinde Gewalt der linken Chaoten zu relativieren.