... und sonst?:
„Zum weltweiten Frieden gehört auch der Friede mit den Tieren“, forderte konsequent am Samstag die Initiative „Abschaffung-der-Jagd.de“. Etwa 1.000 Demonstranten („Auch Wildschweine haben eine Seele“) zogen durch die City West, während andere Engagierte in Mitte am liebsten der NPD das Fell über die Ohren gezogen hätten. Kunstvoll maskiert warben mehrere hundert Skater für ihre Überzeugungen. Als Weihnachtsmänner und Engel verkleidet flitzten sie am Sonntag durch die Innenstadt, forderten einen Skater-Beauftragten und natürlich mehr Inline-Freiheit. Dem Einzelhandel geht’s ohne Beschränkung auch besser: Der erste verkaufsoffene Adventssamstag war ein Knüller. Zweistelliges Umsatzplus im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch fällt Berlins größter Event-Adventskalender knausrig aus. Trotz neun Metern Höhe fehlen dem Riesending im Quartier 205 die vier Sonntagstürchen. Grund: Sonntags bleiben die Geschäfte, und damit auch die Türchen zu! Hinter Klappe drei sollen sich Chansons aus Fronkreisch verbergen. Ob mit Gesang oder ohne wissen wir nicht. Im Roten Rathaus feierte der Türkische Bund sein zehnjähriges Jubiläum, und in Mitte eröffnete Kulturstaatsminister Nida-Rümelin die generalsanierte Alte Nationalgalerie. Das Volk darf die Bilderhallen erst morgen betreten. „Das Machbare ist nicht immer das Sinnvolle“, sagte Kardinal Georg Sterzinsky und sprach sich gegen den Import embryonaler Stammzellen aus.
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