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... das Twittern im OP

Neulich bei Twitter: "Hier haben wir eine größere Blutung" schreibt der Chefarzt – damit auch die Angehörigen wissen, was im OP gerade los ist. Der Chirurgen-Gesellschaft gefällt das gar nicht.

Wenn ein Patient operiert werden muss, bibbern die Angehörigen meist vor der Tür bis schließlich der Arzt Entwarnung gibt. Nicht so in den USA: Dort fand im August 2009 erstmals eine Live-Übertragung aus dem OP statt – per Twitter. Rund 300 Kurzmitteilungen gaben den Angehörigen und gleichzeitig der ganzen Welt Aufschluss über den Verlauf der Operation.

Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie ist vom vernetzten Krankenhaus wenig begeistert. Für Twitter-Feeds müsse der Operateur regelmäßig Kommentare abgeben, das lenke ab und schade der Hygiene. Außerdem würden eigentlich harmlose Nachrichten wie "Die Milz muss mit entfernt werden" die Angehörigen möglicherweise schockieren.

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