■ Unterm Strich:
Nichts ist geiler als die eintausendfünfhundertste Meldung zur Buchpreisbindung! Das übertrifft noch Meldungen zu Leni. Hier also: Pünktlich zum Ablauf der von der EU gesetzten Frist wollen der deutsche und der österreichische Buchhandel ihre Vorschläge zur Lösung des Buchpreisstreits am heutigen Montag in Brüssel vorlegen. Die Mitglieder der EU-Kommission erwarten, dass die Vorschläge in die von ihr gewünschte Richtung gehen. Eine Grundsatzlösung des jahrelangen Konflikts bis Ende Februar wird für möglich gehalten.
Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels wollte im Vorfeld keine Einzelheiten des Plans nennen. Beide Seiten hätten Vertraulichkeit vereinbart, sagte Sprecher Eugen Emmerling. Voraussichtlich wird die grenzüberschreitende Preisbindung zwischen Deutschland und Österreich, die Brüssel als Verstoß gegen das EU-Wettbewerbsrecht sieht, durch zwei getrennte nationale Preissysteme ersetzt.
Letzter noch zu lösender Konfliktpunkt wären die Reimporte deutscher und österreichischer Bücher aus Drittländern. Die EU-Kommission hatte erklärt, sie könne das bereits in Frankreich angewandte Prinzip akzeptieren, nach dem Reimporte verboten werden können, wenn sie die Preisbindung systematisch unterlaufen. „Etikettenschwindel“ von deutsch-österreichischer Seite wird nicht akzeptiert.
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