: … UND SONST?
Was fehlt dieser Stadt? Senat und Wirtschaft wissen es: Es wird immer noch zu wenig gekauft. Deshalb hat man jetzt gemeinsam ein Konzept zur Ankurbelung des internationalen Berlin-Tourismus für das Weihnachtsgeschäft erdacht. Wie die Gäste aus aller Welt an die Grabbeltische der deutschen Hauptstadt gelockt werden sollen, soll auf der Internationalen Tourismus-Börse ITB ab 12. März vorgestellt werden.
Eine eher fatale Attraktion üben Berliner Hotels jetzt schon aus – auf Räuber. Eine Serie von Überfällen will einfach nicht abreißen: In der Nacht zu gestern wurde ein Hotel in Schöneberg beraubt. Ein bewaffneter Mann bedrohte die Dienst habende Angestellte und ließ sich den Kasseninhalt aushändigen. In den vergangenen Wochen waren schon mehrfach kleinere Hotels in den Abend- und Nachtstunden überfallen worden. Die nervösen Betreiber verstärken jetzt ihr Nachtpersonal oder verlegen sich stärker auf Kreditkartenbezahlung.
Keine gute Außenwirkung dürfte auch die folgende Nachricht haben: Wegen reihenweiser Überfälle auf Taxis steht seit Montag ein 24-Jähriger vor dem Landgericht. Im Juli 2003 soll er in zehn Tagen sieben Droschkenfahrer um ihre Einnahmen erleichtert haben. Gesamt(aus)-beute: 920 Euro. Der Staatsanwalt sprach von einer „so noch nicht da gewesenen“ Serie.
In einer Stadt, in der Armut und Gewalt blühen, haben es ausgerechnet soziale Projekte immer schwerer: Die Caritas wehrt sich gegen das drohende Aus von zwei ihrer WGs für drogensüchtige Eltern und deren Kinder. Die von der Sozialverwaltung ab 2005 vorgesehene Streichung der Zuschüsse von 340.000 Euro bedeute das Ende für die Zentren, erklärte die Caritas gestern.