: ... Ryanair die Anfluggebühr
Das irische Flugunternehmen Ryanair ist bekannt für seine billigen Flüge und die teuren Zusatzgebühren. Doch jetzt hat sie - findig wie gewohnt - eine neue Einnahme entdeckt.
Während eines Landeanflugs auf den Lübecker Flughafen hatte am Freitag eine Ryanair-Maschine das Dach eines Hauses in Groß Grönau beschädigt. Laut den Lübecker Nachrichten seien dabei Dachziegel heruntergerissen worden und in den Garten des Hauses gestürzt. Die 81-jährige Hausbesitzerin sei mit dem Schrecken davongekommen.
Obwohl die Flugsicherung die Anflugshöhe als korrekt gemeldet hatte, sollen Augenzeugen der Lokalzeitung erklärt haben, die Maschine sei zu tief geflogen.
Nachdem Ryanair schon Zusatzgebühren für Übergewichtige, für die Toilette und den Sitzplatz erwogen hatte, demonstrierte sie hier nur die Macht ihrer neuen Forderung: Die Anfluggebühr. Bezahlung nur in bar und nur "on board". Dort stellt der Flugkapitän dann eine Spendenbox auf und je voller die ist, desto höher der Anflug - bis die optimale Höhe erreicht ist. Besonders clever an der Zusatzgebühr: Nicht nur Passagiere aus Todesangst zahlen ein, sondern auch alle Anwohner von Ryanair-Flughäfen. Die kaufen gleich noch das angebotene Jahresabo dazu. Doppelt abkassieren ist eben besser als nur dabei zu sein.
Wahrscheinlich gibt es weder das Abo noch die Spendenbox. Ziemlich sicher ist es wohl ein Albtraum aller Menschen, die in Einflugschneisen wohnen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!