… Nicolas Zimmer? : Seine Führung festigen
Es ist ein bisschen so wie in Großbritannien. Festgelegt ist nur der große Zeitraum, wann gewählt wird, den genauen Termin aber legt der Premierminister fest. Das tut er natürlich dann, wenn die Stimmung günstig ist. To go to the country nennt sich das. Nicolas Zimmer, der CDU-Fraktionschef, muss für eine Wiederwahl nicht das ganze Land befragen, sondern nur seine 34 Fraktionskollegen. Doch das Prinzip ist das gleiche: wählen lassen, wenn es günstig scheint. Deshalb beantragte Zimmer gestern im Vorstand, nicht wie vorgesehen im Mai, sondern schon im Januar zu wählen.
Die Vorzeichen sind tatsächlich gut, denn Zimmer macht derzeit eine recht gute Figur. Zudem genießt die Fraktion sichtlich die bessere Atmosphäre gegenüber grauen Zeiten unter Zimmers Vorgänger Frank Steffel, der im April zurücktrat. Und noch scheint kein Strippenzieher neue Fallen zu legen. Die offizielle Begründung für die früheWahl lautet: Eine Übergangsphase beenden, Planungssicherheit für die zweite Hälfte der Legislaturperiode schaffen.
Bei der Neuwahl will Nicolas Zimmer dem Vernehmen nach den früheren Fraktionsvize Alexander Kaczmarek in die Führungsriege zurückholen und ihm seinen eigenen Posten des haushaltspolitischen Sprechers übergeben. Kaczmarek sagte der taz: „Ich bin bereit, mehr Verantwortung zu übernehmen.“ In der Union war zuletzt zunehmend zu hören, Zimmer solle den Posten des Chef-Haushalts-Sprechers abgeben, um mehr Zeit für die Führung der Fraktion zu haben.
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