… DIE FILMSTADT POTSDAM? : Im falschen Film
Berlin feiert derzeit sich und die Berlinale. 61 Jahre geht das nun schon. Nicht so genau mit Geburtstagen nimmt man es in Potsdam, wo die Landeshauptstadt das diesjährige Themenjahr „Potsdam – Stadt des Films“ ausgerufen hat und damit ziemlich viel Verwirrung stiftet.
Denn 2011 lässt Potsdam seinen Filmstandort Babelsberg zum 100. Geburtstag hochleben. Es wird reichlich Stimmung und Touri-Rummel gemacht mit dem Ort am Griebnitzsee, wo Asta Nielsen, Heinrich George, Fritz Lang, Propagandafascho Goebbels, die Defa und die Filmhochschule Konrad Wolf ihre Spuren hinterlassen haben. Zum Themenjahr 2011 wird der „Film unverwechselbarer Bestandteil der Marke Potsdam“, jubelt OB Jann Jakobs (SPD). Alles super?
Alles zu früh!, jault man in der Filmstadt Babelsberg über den Termin. „Wir sind erst 99.“ Potsdam ist wohl im falschen Film. 1911 sei zwar der Grundstein auf dem Gelände gelegt worden, 1912 fiel jedoch die erste Klappe für den Film „Totentanz“. Und das zählt. „Wir feiern nicht die Zeugung, sondern die Geburt“, erklärt Eike Wolf von der Studio Babelsberg AG und ist ein wenig amüsiert über das Themenjahr 2011. Doch eine Erklärung für den Fauxpas hat er auch: Weil der Alte Fritz wohl wichtiger ist als die 100-jährigen Filmfritzen, dürfen diese 2012 nicht feiern. Denn da lautet das Themenjahr „Potsdam 2012 – 300 Jahre Friedrich der Große“. ROLA