… DIE BERLINER?: Ihre Stadt lieben – mehr oder weniger

„Berliner lieben ihre Stadt“, meldet die Morgenpost am Sonntag – und bezieht sich dabei auf eine Studie, die der „ungarische Ableger des renommierten Gallup-Instituts“ im Auftrag der EU-Kommission erstellt hat. Dabei wurden jeweils 500 EinwohnerInnen von 75 europäischen Städten nach ihrer Meinung zu bestimmten Aussagen gefragt – etwa, wie sie den öffentlichen Personenverkehr, die Effizienz der Verwaltung oder die Freizeitangebote ihrer Stadt finden.

Noch schöner als die Berliner fänden allein die Einwohner von Diyarbakir in der Türkei ihre Stadt, meldet die Mopo: Nichts gegen Diyarbakir, aber das lässt einen doch ein wenig stutzig werden in einem Ranking von 75 Städten, zu denen auch Paris, Kopenhagen, Wien, Budapest, Rom, Prag, Stockholm, London und, und, und gehören.

Durchsucht man die Studie nach der Statistik, die die Springer-Zeitung zu dieser ebenso erstaunlichen wie erfreulichen Aussage bringt, findet man allerdings nur eine Tabelle, in der Berlin nach Diyarbakir an der Spitze steht, und zwar die mit der Frage nach den größten Problemen der jeweiligen Stadt: Da stehen die Diyarbakirer mit 61 und die Berliner mit 59 Prozent ganz vorne mit der Ansicht, Bildung und Ausbildung seien in ihrer Stadt das größte Problem.

Auch in einem weiteren Punkt kommen sich die BewohnerInnen beider Städte sehr nah: „Armut ist ein Problem“, sagen 87 Prozent der Südostanatolier. Und 82 Prozent der Befragten in Berlin. AWI Foto: ap