… DER GEMEINE ZUGVOGEL? : Bruchlanden
Dass es am Flughafen Probleme mit dem Fliegen gibt, ist bekannt. Neu ist, dass die Probleme nicht nur Flugzeuge, sondern auch Zugvögel betreffen – und zwar auf fatale Art und Weise. Die bereits fertige Glasfassade in Schönefeld, so der Berliner Naturschutzbund (Nabu), sei zur „Vogelfalle“ geworden. Mehrfach sei der Nabu in den letzten Wochen über Vögel informiert worden, die nach einer Kollision mit dem Glas der neuen Abflughalle starben. Noch mehr schlechte PR kann der Flughafen bald nicht mehr vertragen, schon gar nicht in Sachen Flugreisen mit tödlichem Ausgang.
Die Anzahl der Opfer ist unklar, ihre Identität bekannt: Vor allem für Zugvögel wie Singdrosseln und Rotkehlchen hat die Reise in den Süden offenbar ein abruptes Ende gefunden. „Neu errichtete und exponiert stehende“ Glasflächen, so der Nabu, könnten die Tiere kaum erkennen und umfliegen. Zudem würden die vor allem nachts reisenden Vögel von dem im Dunkeln hell erleuchteten Gebäude angelockt, weshalb es immer wieder zu „Glasanflügen“ und Abstürzen komme.
Nun könnte man sich ja freuen, dass überhaupt Anflüge auf Schönefeld stattfinden, aber so wünscht man sich das ja auch nicht. Das sieht auch der Nabu so: „Da ohnehin einige Nachbesserungen am Flughafen nötig sind, sollten diese auch für den Vogelschutz erfolgen“, fordert er. „Halbflächige Markierungen oder Sichtblenden“ würden die Fassaden weniger durchsichtig machen. Eine solche Flugsicherung würde ungezählte Leben retten, wäre aber kostengünstiger als jede Brandschutzanlage.
Bis das umgesetzt ist, dauert es erfahrungsgemäß noch ein paar Jahre. Bis dahin hat das Vogeldesaster immerhin schon mal bewiesen, dass eine alte Pilotenweisheit auch für den neuen Flughafen gilt: Runter, wie es so schön heißt, kommen sie immer. PAT