… DER FELDHAMSTER? : Leider ganz und gar aussterben
Tragische Nachricht für alle Kleintierfans: Der letzte Feldhamster ist tot! Womöglich für immer sind die kleinen, meerschweinchengroßen Nager mit dem farbenfrohen Fell in Brandenburg ausgestorben. Schuld daran: der Mensch. Dessen landwirtschaftliches Treiben habe den Feldhamstern das Leben schwer gemacht, erklärte der Brandenburger Naturschutzbund (Nabu). Die Landwirte hatten in letzter Zeit kaum noch mehrjährige Pflanzen angebaut, die bis dahin des Hamsters Wintervorräte sicherten. Stattdessen wurden seine unterirdischen Gemächer durch Bodenbearbeitung zerstört. So starb der Hamster einsam und quasi obdachlos den bitteren Hungertod.
Sein Aussterben mahnt. Denn der Mensch hat versagt, sich rechtzeitig um die Bedürftigen, vom Verhungern bedrohten Tiere zu sorgen. Dabei wäre es so leicht gewesen: Die niedlichen Tiere gelten als Allesfresser und begnügen sich auch mit Regenwürmern und Mäusen. Hätte also jeder Gartenbesitzer ein paar Hamster bei sich aufgenommen, hätte man das tragische Aussterben des Hamsters verhindern können. Seine Vorfahren galten wegen ihrer massenhaften Verbreitung noch als Schädlinge und mussten vor Menschen auf der Hut sein – denn die glaubten, die kleine Tiere fräßen ihnen die Haare vom Kopf. Leute von heute halten den Feldhamster aber nur noch für niedlich. Doch das hat am Ende gar nichts genützt.
Nun gilt das Aussterben und damit der unwiederbringliche Verlust dieser ehrenwerten Art als sicher. Schon an die 15 Jahre wurde kein Feldhamster mehr in Brandenburg gesichtet, so der Nabu. Unklar ist, ob die wenigen hinterbliebenen Artgenossen aus dem Osten und Südwesten der Bundesrepublik zu einer Trauerandacht anreisen werden: Schließlich gelten auch sie als bedroht und nehmen deshalb nur ungern weite Reisen auf sich. Die wohlhabende, domestiziert lebende Verwandtschaft zeigte ihre Trauer an diesem Morgen bei einer käfigweiten Schweigeminute. SKR
Foto: Uwe Anspach/dpa