In Polen heißt Heinz Reinefarth, bis 1963 Bürgermeister auf Sylt, „Henker von Warschau“. Deshalb wird sich die Gemeinde Westerland eine Mahntafel für die Massaker beim Aufstand 1944 entschuldigen.
Der neue Chef des Schleswig-Holstein Musik Festivals hat die Landpartien ausgeweitet und die Hamburger Spielorte reduziert. Das sei aber kein Abgesang, sagt er.
Das Fahrrad war nie bloß Vehikel. Es brachte Emanzipation und Arbeiterbewegung voran und diente Künstlern der Moderne als Objekt der Auseinandersetzung.
Die hannoversche Klosterkammer schloss kürzlich die Dauerausstellung mit Werken Erich Klahns wegen dessen Nähe zum Nazi-Regime. Die Klage der Stifter dagegen wird nun in Hannover verhandelt.
Eine Straße in Hammerbrook wird „Vera-Brittain-Ufer“ getauft. Die britische Pazifistin war unzweifelhaft integer, ist jedoch auch revanchistisch missdeutbar.
Die ukrainisch-deutsche Autorin Katja Petrowskaja, die jetzt in Hamburg liest, setzt sich in ihrem Roman "Vielleicht Esther" die Geschichte ihrer jüdischen Vorfahren aus Erinnerungspartikeln, Archiv-Recherchen und poetologischen Reflexionen zusammen.
Der Husumer Theodor Storm schrieb mit dem „Schimmelreiter“ eine Deichbau- und Gespensternovelle, die schnell zum friesischen Nationalepos verklärt wurde.
Ihr Medizinstudium brach Katharina Woellert ab, weil ihr das Auswendiglernen zu viel wurde. Heute leitet die Historikerin das Ethik-Komitee am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Sozialgeograf Mathias Wagner hat die Motive polnischer Erntehelfer untersucht und beobachtet, dass deren Interesse mit steigendem Lebensstandard zurückgeht.
Mit Sophie Goltz beschäftigt Hamburg die bundesweit erste Stadtkuratorin für Kunst im öffentlichen Raum. Ihr erstes echtes Lebenszeichen: ein internationales Symposion.
Hamburg hat wieder ein Musikfest. Respekt verdient der Initiator, Elbphilharmonie-Intendant Christoph Lieben-Seutter, schon dafür, dass er die teils zerstrittene Szene mit ins Boot bekommen hat. Programmatisch herausgekommen ist dabei ein hochklassiger, aber unverbindlicher Mix.
Staatsanwaltschaft beginnt Vorermittlungen in Sachen Elbphilharmonie. Deren Verantwortlichen attestiert der Ausschussbericht Täuschung und Fehlinformation.
Im Herbst beginnt die von einem Mäzen mit 15 Millionen Euro finanzierte Renovierung der Kunsthalle. Der Senat spendiert dazu noch die Sanierung der maroden Depots.
Die Debatte des Ausschussberichts in Hamburgs Bürgerschaft bietet exquisiten Stoff für einen Film. Die taz.nord legt ein Drehbuch mit den wichtigsten Charakteren vor.