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13.08.2014 , 23:06 Uhr
Ein bisschen Geschichtsunterricht:
"1973 wurde eine amerikanische Initiative namens COYOTE (Call Off Your Old Tired Ethics) gegründet. Sie bestand aus Liberalen, Beatniks und prostituierten Frauen. Geleitet wurde die Gruppe jedoch von bekannten Zuhältern. Sie vertraten Prostitution als Ausdruck sexueller Freiheit.
COYOTE organisiere "Hookers`Balls" (Hurenbälle), wo Prostituierte medienöffentlich versteigert wurden.
Gesponsert wurde COYOTE u.a. von der kalifornischen Methodistenkirche und dem Playboy. Nach acht Jahren zählte sie 30.000 Mitglieder, davon ca. 3% prostituierte Frauen. Trotz dieses geringen Anteils bezeichnete man die Initiative zunächst als "nationale Organisation für Prostituierte", dann als "Gewerkschaft für Huren" und schließlich einfach als "Hurengewerkschaft".
Auf die Aktivitäten dieser Organisation ist zurückzuführen, dass Prostitution als befreiend für Frauen angesehen wird. Auch der Begriff "Sexarbeiter_in" wurde von dieser Organisation geprägt.
Eine Sprecherin, Priscilla Alexander, war der Meinung, ihre vier Jahre am Bennington College qualifizierten sie für die Benutzung dieser Bezeichnung. Sie und Margo St. James reisten um die Welt und vermarkteten ihr Konzept. Alexander wurde schließlich von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) als Beraterin für deren HIV/AIDS-Programm engagiert und hatte Einfluss auf deren Position zu Prostitution.
COYOTE war maßgeblich dafür verantwortlich, Prostitution durch "feministische" Argumente zu promoten. Obwohl sie auch durchaus Verbesserungen für prostituierte Personen erreichten, lag der Schwerpunkt der Aktivität auf der Legitimierung der Prostitution als reguläre Arbeit."
zum Beitrag13.08.2014 , 23:04 Uhr
Was sagen sie dann zu Organisationen wie PRIS - Prostitutes revenge in society, die ganz vehement für das Sexkaufverbot eintreten? Oder der Feststellung aus der norwegischen Evaluation: ""Zahlreiche Interviewpartnerinnen bewerten das Gesetz positiv. Sie finden es erstrebenswert, dass ihre Kinder aufwachsen mit dem Glauben, dass es "nicht okay ist eine Frau zu kaufen" Wir haben sowohl norwegische als auch ausländische prostituierte Personen gefunden, die das Sexkaufverbot unterstützen und den einstellungsverändernden Effekt,den das Gesetz über einen langen Zeitraum haben könnte, betonen. Gleichzeitig betonen sie aber auch, dass Alternativen angeboten werden müssen, wenn man möchte, dass weniger Personen in der Prostitution landen""
zum Beitrag13.08.2014 , 23:01 Uhr
Bitte auch weiterlesen: Diejenigen die das sagen waren vor der Einführung des Gesetzes noch gar nicht als Prostituierte in Norwegen tätig...
zum Beitrag13.08.2014 , 18:31 Uhr
Aus dem norwegischen Bericht:
"Zahlreiche Interviewpartnerinnen bewerten das Gesetz positiv. Sie finden es erstrebenswert, dass ihre Kinder aufwachsen mit dem Glauben, dass es "nicht okay ist eine Frau zu kaufen" Wir haben sowohl norwegische als auch ausländische prostituierte Personen gefunden, die das Sexkaufverbot unterstützen und den einstellungsverändernden Effekt,den das Gesetz über einen langen Zeitraum haben könnte, betonen. Gleichzeitig betonen sie aber auch, dass Alternativen angeboten werden müssen, wenn man möchte, dass weniger Personen in der Prostitution landen"
zum Beitrag13.08.2014 , 18:14 Uhr
Gegen rein ökonomische Zwänge würde das helfen. Prostitution hat aber auch eine andere Ursache: das Patriarchat. Und da hilft es leider nur beim Freier anzusetzen wie in Schweden und Norwegen praktiziert. Wenn Männer lernen, dass es nicht okay ist eine Frau zu benutzen, dann ändern sich auch gesellschaftliche Werte. So hat der Evaluationsbericht aus Norwegen eindeutig belegen können, dass das Gesetz die größte Akzeptanz bei den unter 35-Jährigen hat und die Nachfrage gesenkt werden konnte. So einfach können wir diejenigen die den Markt schaffen leider nicht aus der Sache raus lassen...
zum Beitrag13.08.2014 , 17:38 Uhr
Schade, dass sich Frau Dolinsek nicht die Mühe gemacht hat auf die guten Argumente von Mira Sigel auch nur im Ansatz einzugehen. Stattdessen die üblichen Platitüden, der Vorwurf des Hurenhasses und durch nichts belegte Behauptungen.
Wie der gestern vorgestellte Evaluationsbericht des norwegischen Sexkaufverbots eindeutig belegt ist durch das dortige Gesetz der Menschenhandel/die Zwangsprostitution eindeutig zurückgegangen. Gleiches wissen wir bereits aus Schweden. In Deutschland und den Niederlanden jedoch floriert der Handel mit Frauen. Wer legale Prostitution will wird Menschenhandel/Zwangsprostitution bekommen. Das will Frau Dolinsek nicht sehen.
Der Begriff "Sexarbeit" ist ein neoliberaler Kampfbegriff, der von den allermeistern Prostituierten vehement als Zuhältersprache abgelehnt wird. Er verdeckt ihre sexuelle Ausbeutung, die Gewalt die ihnen angetan wird und bagatellisiert sie, ja er legitimiert sie sogar. Denn wir alle machen schließlich nicht unseren Traumjob und da muss man eben mal die Zähne zusammen beißen, nicht wahr?
Was Frau Dolinsek leider auch nicht sagt ist, dass selbst die Sexarbeiterinnen, für die sie so viel Lobbyarbeit betreibt (unentgeltlich wie sie sagt) sie der Selbstprofilierung bezichtigen und sich verbitten für sie zu sprechen.
Leider hält sie sich nur nicht dran und erzählt überall weiter ihr Märchen von der tollen Prostitution, die nur von ihrem Stigma befreit werden muss und dann wird alles gut. Die Mädchen und Frauen die da draußen tagtäglich den Orgasmen egoistischer und selbstgerechter Männer zum Opfer fallen interessieren sie hingegen nicht. Schöne neoliberale Sexarbeitswelt.
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