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20.03.2022 , 18:59 Uhr
Leitungswasser fällt bei uns leider aus, zuviel Kalk und Eisen. Die Getränkelieferanten die es mal gab (kenne ich noch aus meiner Kindheit) wurden in unserem Umfeld alle von den großen Discountern platt gemacht. Würde ich unsere Einkäufe so verteilen, dass ich sie quasi alle am Mann transportieren könnte, müsste ich wahrscheinlich jeden Tag einkaufen. Wie groß ist denn Ihre Familie, dass Sie es schaffen?
Ich hätte natürlich nichts gegen einen weiteren Ausbau des ÖPNV. Ich kann ihn mir nur nicht vorstellen, aus den genannten Gründen. Selbst bei perfektem Ausbau, irgendwann in ferner Zukunft, wird es wahrscheinlich nie ganz ohne Auto gehen. Aber eine deutliche Reduzierung halte ich dann auch für möglich. Bis zur Mitte des vorherigen Jahrhunderts gab es übrigens sogar einen kleinen Bahnhof in unmittelbarer Nähe unseres Dorfes. Die dazugehörige Eisenbahngesellschaft hat den Personenverkehr in den 50er Jahren und den Güterverkehr in den 70er-Jahren eingestellt. In weiterer Umgebung gibt es ähnliche Beispiele von ehemaligen regionalen Bahngesellschaften und stillgelegten Bahnstrecken. Die alle wiederzubeleben wäre natürlich ein Traum, aber auch eine riesige Herausforderung. Die Wiederbelebung einer Bahnstrecke im Umfeld von Wiesbaden, die viele Pendler hätte entlasten können, ist übrigens vor kurzem gescheitert, zumindest vorerst. Das dazugehörige Teilstück in Wiesbaden selbst (Teil der so genannten City-Bahn) wurde durch einen Wiesbadener Bürgerentscheid verhindert! Fahrgemeinschaft habe ich versucht. Erst über das schwarze Brett an der Arbeitsstätte, später über die ersten Portale und Apps. Ich habe es allerdings auch irgendwann aus Frustration aufgegeben. Meine Hoffnung liegt mittlerweile eher im Home Office. Seltsamerweise sind da die größten Bremser die Kollegen mit den kurzen Arbeitswegen und sogar der Betriebsrat. Da kommen dann auf einmal die Gerechtigkeit und die Auslastung der angemieteten Büroräume als größte Gegenargumente gegen den weiteren Ausbau.
zum Beitrag20.03.2022 , 18:01 Uhr
Unter "in die Luft gehen" verstehen wir beide anscheinend etwas anderes. Ich reagiere zugegebenermaßen halt etwas emotional, wenn ich das Gefühl habe, dass dem Gegenüber das Verständnis für andere Lebensmodelle fehlt. Und auch das es für sie und andere anscheinend unvorstellbar ist, dass ich nach Abwägung und Berücksichtigung aller Vor- und Nachteile immer noch zu dem Schluss gekommen bin, dass das Auto für uns meistens die beste Lösung darstellt. Btw: ein Kofferraum für eine sechsköpfige Familie wird öfter als einmal die Woche voll.
Wegen dem Vollidioten: Man kann bei Ihren Argumenten durchaus rauslesen, dass es einem an - an Fantasie und Kreativität mangelt - man engstirnig und egoistisch ist (keine Absprache mit Nachbarn, Helfen wird nicht angedacht) - man zu dumm ist die Gesamtkosten der eigenen Mobilität zu erfassen und andere Lösungen in Betracht zu ziehen. Also ich weiß nicht. Fantasielos, engstirnig, egoistisch und dumm. Zum Vollidioten fehlt da halt mMn nicht viel.
Ich habe auch den Eindruck, dass wir beide unter "dem Land" etwas anderes verstehen. Kleinstädte (ab 15.000 EW) bei denen fast alle Dinge des täglichen Bedarfs inkl. ärztlicher Versorgung und Schule abgedeckt sind, fallen für mich z. B. nicht darunter. Bei mir beginnt „das Land“ bei kleineren Dörfern mit Entfernungen von mehreren Kilometern zum nächsten Unterzentrum. Ich weiß letztendlich auch, dass es volkswirtschaftlich unsinnig ist, einen 90 kg-Menschen in 1,5 Tonnen Stahl und Plastik zu setzen um ihn dann mit zusätzlichen Verbrennungsaufwand 80 km weit zu transportieren. Hinzu kommt, dass ich einen Bürojob habe, der wie die Pandemie gezeigt hat, zu 95% von zuhause erledigt werden kann. Deswegen bin ich ja auch dran, meinen Home Office-Anteil (aktuell 20%) zu erhöhen. Da muss ich aber dicke Bretter bei meinem Arbeitgeber bohren.
zum Beitrag20.03.2022 , 12:51 Uhr
War ja klar. Auf dem Land leben nur fantasielose Vollidioten mit Benzin im Blut, die nicht in der Lage sind ihre starren tradierten Verhaltensweisen zu hinterfragen. Da damit u.a. wohl auch ich gemeint war: Bei meinen Einkäufe bringe ich natürlich auch öfters meiner 85-jährigen Nachbarin etwas mit. Die kommt nämlich ansonsten gar nicht dazu. Und auch ansonsten spricht man sich gelegentlich mit den Nachbarn ab, aber nur für kleinere Einkäufe, z. B. in Fachmärkten. Wer sollte denn sonst in meinem Haushalt die Einkäufe für den täglichen Bedarf übernehmen? Die schulpflichtigen Kinder? Meine 70-jährige pflegebedürftige Mutter? Es bleiben eigentlich nur ich oder meine Frau. Natürlich kauft auch ab und zu meine Frau etwas ein, aber bei mir ist es einfach zweckmäßiger, da die meisten von uns präferierten Märkte auf meinem Arbeitsweg liegen und die Umwege mit dem Auto minimal sind.
Und auch bei Arztbesuchen spricht man sich gelegentlich mit den Nachbarn ab. Funktioniert aber nur selten, weil Arzttermine (außer Termine für regelmäßige Behandlungen) nun mal schwer zu synchronisieren sind. Die Ärzte verteilen sich auch auf den weiten Umkreis, teilweise bis zu 40 km entfernt. Die Wahrscheinlichkeit am selben Tag und Ort einen Termin zu bekommen ist da eher gering.
zum Beitrag20.03.2022 , 09:53 Uhr
So selten dürfte die Krankenschwester auf dem Land auch nicht sein. Ich wohne z. B. auch auf dem Land (Taunus). Meine Arbeitsstätte (Wiesbaden) ist 40 km entfernt. Der nächste Bahnhof ist 20 km entfernt. Eine Bushaltestelle gibt es im Ort, aber die Busverbindung nach Wiesbaden ist bescheiden (dreimal am Tag) und dauert deutlich (mehr als doppelt) länger als die Fahrt mit dem Auto. Das könnte man jetzt noch als Bequemlichkeit abtun, aber für mich macht es einen sehr großen Unterschied ob täglich 7 oder nur 4 Stunden für die Familie übrig bleiben (habe u. a. auch ein pflegebedürftiges Elternteil). Und so wie mir geht es fast allen bei uns im Ort. Alle pendeln, die meisten mind. 20 km, davon sehr viele 40 km und mehr. Zu den Argumenten des Autors: - Höhere Taktung und mehr Strecken für den ÖPNV: ok, dann aber besser mit kleineren Bussen, denn ein großer Teil dieser zusätzlichen Fahrten wären dann nicht voll ausgelastet. Aber: Wo sollen denn die ganzen Fahrer herkommen? Schon heute suchen die Busunternehmen händeringend Personal und die Situation wird sich die nächsten Jahre noch deutlich verschlimmern, da der Personalbestand überaltert ist.
- Fahrgemeinschaften: Leider so gut wie unmöglich. Es war schon früher (vor 15 - 20 Jahren) sehr schwer Menschen mit gleichen Arbeitszeiten und ungefähr gleicher Arbeitsstätte zu finden. Das ist mittlerweile mit den zunehmenden flexiblen Arbeitszeiten fast unmöglich geworden. In meinem unmittelbaren Kollegenkreis hat jede(r) aufgrund familiärer Gründe eine andere individuelle Arbeitszeit. Außerdem nutze ich die Rückfahrten von der Arbeit für die wöchentlichen Einkäufe. Ich wüsste nicht wie ich mehrere Wasserkästen und Einkaufstaschen-,-boxen usw. tragen und im Bus unterbringen soll.
Ansonsten nutze ich das Auto nur für Fahrten zum Arzt oder zu Freunden. Beides wäre theoretisch auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln machbar, würde die jeweilige Terminplanung aber extrem erschweren, wenn nicht sogar unmöglich machen.
zum Beitrag17.02.2022 , 12:30 Uhr
Unsere Pelletzentralheizung hat einen Aschekasten, den wir auch regelmäßig (im Winter alle 4 Wochen, im Sommer alle 8-12 Wochen) entleeren müssen.
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