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10.02.2022 , 21:07 Uhr
Guten Tag,
Ich denke es hat eher etwas mit dem "männlichen Blick" (Patrix) in der Medizin zu tun und weniger mit dem maroden Sozialsystem. Unkenntnis der Ärzt:innen gibt es schon, da die Patrix ein Problembewußtsein und Wichtignehmen des Themas verhindert (siehe Gutachten zur gendersensiblen Lehre in der Medizin).
Hartnäckige (falsche) Zuschreibungen, die die Beschwerden von Frauen betreffen halten sich schon recht lange in der immer noch sehr vom männlichen Verständnis geprägten Medizin und sind vielfach beschrieben und erforscht worden.
So sind die Herzinfarktsymptome bei Frauen ganz andere, aber jedes typische Bild oder jeder Fernsehfilm zeigt einen Mann, der sich an die linke Brust fasst vor Schmerz. Dieser ist aber bei Frauen schwächer und sie haben eher Rückenschmerzen oder Übelkeit. Dazu schreibt die Deutsche Herzstiftung: "Darüber hinaus haben Forscher der Harvard Business School in einer Studie gezeigt, dass die Wahrscheinlichkeit, an einem Herzinfarkt zu sterben bei Frauen höher ist, wenn sie von jüngeren männlichen Ärzten behandelt werden – und nicht von Ärztinnen oder von älteren männlichen Ärzten, die mehr Erfahrung haben."
Medikamente weden häufig an reinen Männerstichproben erforscht. Frauen brauchen oft andere Dosen, haben daher mehr Nebenwirkungen, die als Überempfindlichkeit abgetan werden. Manche Medikamente sind bei Frauen gar nicht wirksam.
Crashtests werden nur an männlichen Dummies gemacht, so dass Frauen schwerere Verletzungen bei Unfällen erleiden.
Homepage des Deutsche Ärztinnenbund: Die Integration von geschlechtsspezifischer Medizin in die medizinischen Curricula steckt in Deutschland noch in den Kinderschuhen (Deutsches Ärzteblatt 2016, PDF). Leider finden geschlechtsspezifisch bezogene Forschungsergebnisse bislang nur selten Eingang in die medizinische Lehre.
zum Beitrag10.02.2022 , 20:36 Uhr
Hallo Herr Stebler,
ich weiß nicht, ob Sie nur allgemein auf psychosomatische Zusammenhänge in der Gynäkologie hinweisen wollten oder ihr Beitrag auf Endometriose abzielte oder ob dies ein humoriger Beitrag sein sollte.
Aber diese Erkrankung verursacht keine "normalen " Regelschmerzen, so dass ein Zusammenhang zum Vortrag des Arztes für mich nicht an diese Stelle gehört!
Ihr Beitrag kann leider genau bei Frauen das auslösen, was sie mit ihren Beschwerden oft erleben. Sie werden nicht ernst genommen, es ist alles nur psychisch oder hysterisch, weil es eben anders als bei Männern ist oder diesen sehr fremd unf fern ist. Und irgendein Mann weiß es dann mal wieder besser einzuordnen.
Dazu zur besseren Imformation ein Auszug von der Homepage der Deutschen Endometriosegesellschaft:
Endometriose ist eine weit verbreitete Krankheit, die mit starken Schmerzen einhergeht. Starker Menstruationsschmerz ist ein sehr häufiges Symptom. Jedoch können die Schmerzen zyklusabhängig und zyklusunabhängig auftreten. Endometriose kann im ganzen Körper Schmerzen verursachen. Die Folge von Endometrioseherden sind chronische Entzündungen, Vernarbungen und Verwachsungen, Blutungen in der Bauchhöhle und oftmals Infertilität. Bei etwa 40 bis 60% der Frauen, die ungewollt kinderlos bleiben, steckt eine Endometriose dahinter.
Endometrioseherde können invasiv wachsen und bleibende Schäden verursachen zum Beispiel durch Verwachsungen am Darm oder den Eileitern. Endometriose wirkt sich auf den Hormonhaushalt und das Immunsystem aus.
Manche Betroffene haben keine Schmerzen und auch keinen Behandlungsbedarf. Bei anderen wird eine Endometriose entdeckt, die laparoskopisch entfernt werden kann und danach treten keine weiteren Beschwerden auf. ... Bei etwa der Hälfte der Patientinnen muss von einem dauerhaften Therapiebedarf ausgegangen werden. Endometriose hat eine hohe Rezidivrate, das heißt nach der Entfernung eines Herdes und/ oder einer Zyste können wieder neue entstehen.
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