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20.01.2022 , 00:25 Uhr
Was ich schwerlich im Kern verstehe: Warum gibt es so viele Menschen, die in dieser Frage glauben, dass wissenschaftlichen Erkenntnisse zwangsweise zu harten Vorgaben/Verboten führen müssten, in anderen Fällen aber nicht? Würden Vegetarier/Veganer/Umweltschützer/Sozialisten/Fußgänger/ ... mit wissenschaftlich belegbaren und evidenten möglichen (!) Schadwirkungen so prinzipielle Verpflichtungen/Verbote für Mitglieder von Berufsgruppen bzw. die Gesamtgesellschaft fordern? Muss man in einem solch krititischen und nicht gerade un-bedingten Thema nicht offener, auch für abweichende und sogar schädliche Entscheidungen bleiben? Nur aus Sicht der eigenen Grundüberzeugung zu urteilen, ist zu einfach. Daher könnte ein jeder zur Übung mal einen persönlichen Betroffenheitsfall suchen, der mindestens in seiner Wirkung bzw. dem eigenen Empfinden einer gravierenden Schwere entsprechen könnte. Ein "einfach" scheint mir tatsächlich zu "einfach". Kompromisslosigkeit (auch einer demokratischen) könnte jedeN treffen. Zurecht werden in diesem Fall immer wieder Beispiele wie Reisen/Karneval/Fußball aufgeführt, die eine gerecht wirkende Verhältnismäßigkeit für die Betroffenen sehr fraglich erscheinen lassen.
zum Beitrag11.12.2021 , 19:22 Uhr
Es geht auch ohne Stiko oder Risiko
Problem: Äußerungen der Stiko heißen "Empfehlungen", selbst dann, wenn sie ein Unterlassen empfehlen. Auf die "Empfehlung der Stiko für die Impfung der Kinder ab 5" zu warten, erzeugte eine Erwartungshaltung, die deshalb wohl wieder nicht der sprachlichen Intuition entsprechen würde.
Es mag politisch oder gesellschaftlich wünschenswert und hilfreich sein, wenn Versäumnisse und Fehler der politisch Verantwortlichen (und vieler anderer Erwachsenen!) durch Impfen der Kinder teilweise ausgeglichen werden könnte oder durch einen Zwang auf Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen. Es wäre aber keineswegs korrekt, wenn die Stiko in ihrem Urteil nicht klar und hauptsächlich die medizinische Wirkung der Impfempfänger in den Vordergrund stellen würde. Über die generelle Zulassung und relative Ungefährlichkeit entscheiden die Zulassungsbehörden hoffentlich ebenso gewissenhaft. Für das Handeln sollten dann Politik demokratisch und einzelne weitestgehend eigenverantwortlich entscheiden.
Ethisch fragwürdig scheint aber in großem Maße, ob aus einer solchen politisch oder gesellschaftlich verursachten und verantwortenden Not heraus Kinder hauptsächlich zu einem Zweck (Menschenwürde!) oder "Unwillige" oder noch Unüberzeugte gegen die körperliche Selbstbestimmung und Unversehrtheit zum Impfen durch pauschales Ausgrenzen oder per Gesetz gezwungen werden dürfen.
Was hier den verantwortlichen PolitikerInnen oder ihrer persönlichen Werteordnung entsprechend Bereitwilligen hier als das Naheliegendste erscheint, kann nicht unkritisch moralisierend zum Handlungszwang für Minderheiten gemacht werden. Seien es Kinder, deren Eltern oder "Idioten".
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