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31.07.2014 , 21:06 Uhr
Schlussendlich kann ich den moralischen Anspruch all jener im besten Fall einfach nicht ernstnehmen, die mir Antisemitismus unterjubeln wollen, während es mir schlicht gegen den Strich geht, dass mittlerweile wieder über 1300 Menschen ihr Leben verloren haben. Im Gegenteil lehrt mich diese missachtung von verlorenem Menschenleben wo ich mein gegenüber zu verorten habe. Ob ich mich nun darüberhinaus mit den Massakern der ISIL, den Zuständen im Sudan, dem Irak-Krieg, den Erhängungen von Homosexuellen in arabischen Ländern befasse oder auch nicht befasse ändert dabei auch nichts daran, dass mir, dass jedem mitfühlenden, im eigentlichen Wortsinne menschlichen Menschen die Worte fehlen um meine, wie ich mir einbilde reflektierte Haltung zur Situation adäquat mit Worten zu beschreiben, die innerhalb der Grenzen der Netiquette bleiben.
In diesem Sinne also: Weitermachen.
PS: Sorry für die doppelten Absätze zu Beginn. :/
zum Beitrag31.07.2014 , 21:05 Uhr
Realität ist, wir haben zwei Parteien, die jede für sich blind ist für die Ansprüche des jeweils anderen. Wir haben Hass, Zerstörung, Menschenverachtung und Grund tagtäglich zu kotzen wenn wir die Geschichte der Region betrachten. Wir haben zwei Lager, die beide ein unantastbares Recht auf Staat, Frieden und Leben in ihrer Heimat (in meiner Welt nach den Grenzen von 1967) haben.
Gesetzt. Es gibt (mal mehr mal weniger) versteckten Antisemitismus in Deutschland. Ich glaube aber, dieser wird mehr durch die ständige Moralkeule des antideutschen Rassismus im besonderen, durch den Deutschkomplex im Allgemeinen befeuert, als mittels einer "blutsdeutschen Tendenz zur Judenfeindlichkeit".
Und ich glaube auch, dass selbsternannte Moralapostel schlicht deswegen ein Problem damit haben Menschen ausfindig zu machen, die eben keinen einseitigen Blick auf die Region haben, weil sie viel zu sehr damit beschäftigt sind den "allgegenwärtigen Antisemitismus" aufzudecken.Dabei merken sie oft selbst nicht, dass der "allgegenwärtige Antisemitismus" selbst oft genug schlicht Abwehrreaktion und von ihnen selbst verursacht worden ist. Und vielleicht sucht man auch schlicht am falschen Ort - nämlich dort wo aufgeheizte Fronten aufeinander treffen. Von diesen Orten halte ich mich im übrigen, wie wohl viele andere meiner "Gesinnungsgenossen" fern.
zum Beitrag31.07.2014 , 20:59 Uhr
Mir ist Deutschlands Geschichte bewusst. Mir sind die Psychologismen und politischen Züge bewusst, die die Aufarbeitung der Geschichte des zweiten Weltkrieges und der Naziherrschaft zu einem Spagat zwischen Verleugnung und Selbstkasteiung haben verkommen lassen.
Mir aber vorrechnen zu lassen, mir auch noch einen Imperativ antun zu müssen, der mir sagt, dass ich qua meiner deutschen Identität kein Recht habe jemanden, Handlungen oder Ziele zu verurteilen, ausschließlich weil das Ziel meiner Kritik im weitesten Sinne jüdisch oder israelisch sei, damit habe ich ein Problem. Das ist schlicht und ergreifend Rassismus pur, der sich dann auch noch erdreistet moralische Überlegenheit zu beanspruchen. Es gibt keinen moralisch überlegenen Rassismus - unerheblich ob es sich dabei um negativen, das Ziel runtermachenden oder positiven, das Ziel aufwertenden Rassismus handelt.
Darüber hinaus bin ich es leid mir anhören zu müssen, wer Israel kritisiere sei auf seinem Hamas-Auge blind. So sehr ich die illegalen Siedlungen im Westjordanland verurteile, so sehr verurteile ich (die mittlerweile zum Glück verhinderten) Anschläge der Hamas. So sehr ich die pseudopräzisen Luftschläge der IDF verurteile, so sehr verurteile ich das Lagern und Abschießen von Raketen aus Zivilhäusern. So sehr ich die rassistische, menschenverachtende Gängelei von Palästinensern zu jeder sich bietenden Gelegenheit verachte, so wenig halte ich vom Credo "sie ins Meer zu jagen".
zum Beitrag31.07.2014 , 20:57 Uhr
Sippenhaft ist ja nicht so meins. Dabei ist es mir egal ob es um Moslems, Deutsche, Juden, Israelis, Katholiken, Schwule oder Linkshänder geht.
Als mündiger Bürger (oder jemand der sich durchaus dafür hält) ist mir das Antideutschtum genauso zuwider wie andere, Sippenhaft gestaltende und rechtfertigende Extremfälle menschlicher Unzurechnungsfähigkeit. Als solcher lehne ich es ab, mich dem verbietenden Imperativ der diesem Kommentar innewohnt unterzuordnen.
Nationalismus ist mir qua seines Grenzen definierenden Charakters zuwider. Patriotismus ist mir je nach Auslegung oft zu suspekt. Dennoch habe ich kein Problem mit meinem Deutschsein. Ich habe auch kein Problem mit diesem sich selbst zerfleischenden Deutsch-Komplex, dessen Standarten schwingende Frontschweine diese Antideutschen sind, die meinen sich für Bombardierungen bedanken zu müssen.
[Die Moderation: Kommentar gekürzt auf Wunsch des Autors.]
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