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04.09.2022 , 03:57 Uhr
Was auch immer man davon halten mag, dass dieser Artikel (und ausgerechnet in der taz) "woke" zum Schreckgespenst macht - letztlich beschreibt er nur Symptome und analysiert die Ursache nicht.
Das tieferliegende Problem liegt darin, dass Studienanfänger in Großbritannien und den meisten europäischen Ländern mittlerweile nur 18, manchmal sogar nur 17 Jahre alt sind, und das Regelstudium zum drei- bis vierjährigen Bachelor verkürzt wurde. Dadurch ist das Universitätsstudium faktisch zu einer erweiterten gymnasialen Oberstufe geworden, mit Studienabsolventen, die kaum älter sind als Abiturienten vor der Bologna-Reform. Und genau deswegen gleichen sich die Universitätscurricula früheren Schul-Lehrplänen an und richten sich an der mentalen Kapazität und psychischen Belastbarkeit von Teenagern aus, statt von Erwachsenen.
Keine dieser Klagen wäre neu, wenn sie vor 20 oder 30 Jahren von einem Studienrat geschrieben worden wäre und sich auf ein Internat oder eine Oberstufe bezogen hätte. Was für Universitätsdozenten tatsächlich neu ist, aber von ihnen - wie es scheint - noch nicht ganz begriffen wird, ist ihre faktische Degradierung zu Oberstufenlehrern, weil die neoliberale Politik der 90er Jahre - auf Biegen und Brechen - jüngere Studienabsolventen wollte.
zum Beitrag01.07.2022 , 10:22 Uhr
Es ist schon abenteuerlich, wie dieser Kommentar, in seinem vermeintlichem Kampf gegen den Antisemitismus, eine Gegnerfront der globalen "BDS-Befürworter" konstruiert und dabei sich nicht zu schade ist, dafür das (ursprünglich antisemitisch-populistische) Narrativ einer globalistischen Verschwörung von wohlsituierten Eliten zu gebrauchen.
Was soll zum Beispiel mit dem Satz gesagt werden: "Esche hat seit 2004 den üppig dotierten Postens des Direktors des Van Abbemuseums im niederländischen Eindhoven inne"?
Der ist übrigens auch sachlich unrichtig und grenzt deshalb an Verleumdung. Die Gehälter von Museumsdirektoren sind in den Niederlanden gesetzlich auf einen Bruttolohn von 2561 bis maximal 5868 Euro begrenzt. Da bei letzterem eine Einkommenssteuer von 37% greift, beträgt das Netto-Maximalgehalt 3696 Euro.
Nur im Vergleich dazu: in Deutschland verdienen Museumsdirektoren bis zu 100.000 Euro im Jahr.
zum Beitrag24.11.2021 , 12:37 Uhr
Dieser Artikel ist meinungsstark, aber rechercheschwach - und hätte deshalb besser in "Die Welt" gepasst. Mitnichten ist Kathleen Stock "Zielscheibe einer Kampagne geworden", indem sie als Philosophin einfach die These vertrat, dass "das biologische Geschlecht der Menschen – ein biologisches Geschlecht ist". Hier verdreht Schweppenhäuser Ursache und Wirkung.
Tatsächlich hat Stock ausserhalb ihrer akademisch-philosophischen Arbeit (und ihrem Fachgebiet Fiktionstheorie) auf sozialen Medien und als Mitglied der trans-feindlichen Aktivistinnengruppe "LGB Alliance" eine politische Kampagne gegen eine geplante Liberalisierung von Trans-Rechten in Großbritannien geführt. In einem Blogbeitrag schrieb sie dazu wörtlich: "Es ist davon auszugehen, dass skrupellose Männer diese Gesetzgebung nutzen werden, um sich Zugang zu reinen Frauenräumen zu verschaffen - Umkleideräume, Wohnheime für Obdachlose, Frauengefängnisse, Frauenschwimmbäder und -turnhallen usw. - um Straftaten wie Voyeurismus, Exhibitionismus, öffentliche Masturbation und sexuelle Übergriffe zu begehen". Mit "skrupellosen Männern" sind Transfrauen gemeint, die sich angeblich nur deshalb einer Geschlechtsumwandlung unterziehen, um Frauen einfacher sexuell belästigen zu können.
Darüber hinaus hat Stock an ihrer Universität eine Studentenvertreterin gemobbt, die als 'Trans and Non-Binary Officer' arbeitete, und sie in Statements, die in der Presse abgedruckt wurden, zu Unrecht der Lüge bezichtigt. Eine andere Studentin, die sich über negative persönliche Erfahrungen mit Stock aussprechen wollte, machte Stock mit Androhung der Veröffentlichung von Privatdetails mundtot. Dies alles lässt sich hier auch auf Deutsch nachlesen: uebermedien.de/651...onflikt-erklaeren/
Die im Kommentar erwähnte "University of Austin" gibt es bisher übrigens nur auf dem Papier, als Projekt amerikanischer konservativer Publizisten und Geldgeber.
zum Beitrag