Profil-Einstellungen
Login Kommune
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
15.11.2021 , 20:33 Uhr
Die Behauptung: "der äthiopische Staat setzt alle Tigrayer mit der TPLF gleich", ist was den Artikel leider kippen lässt. Sie ist schlichtweg nicht wahr. Die Mehrheit der Äthiopier sieht sich im übrigen zuallererst als Äthiopier, und längst nicht jeder Tigray ist Anhänger der TPLF. In den als Hetze gegen "Tigrayer" zitierten Kommentaren der äthiopischen Regierung wird im amharischen Originalton ausschliesslich das Wort "Teheneg" benutzt, was übersetzt eindeutig TPLF bedeutet, und nichts anderes. Da allerdings die TPLF alle Tigrayer und ehemaligen TPLF Mitglieder zum bewaffneten Umsturz der Regionalregierung aufgerufen hat, um sie beim Marsch auf die Hauptstadt zu unterstützen, sind diese auch zwangsläufig Ziel von Kontrollen und Entwaffnungen. Das es dabei auch viele Unschuldige trifft ist tragisch aber meiner Meinung nach auch nachvollziehbar. Mit Ruanda hat der Konflikt nur gemeinsam dass er auf dem selben Kontinent stattfindet. Wer der "Tigray Genocide" Internet Propaganda der TPLF folgen will, verkennt meiner Meinung nach die wahren Motivationen in diesem Krieg.
zum Beitrag15.11.2021 , 12:34 Uhr
Fakt ist, dass vor Beginn des Krieges die Tigray Armee ein Militärlager der äthiopischen Nationalarmee überfallen hat, und zahllose Soldaten und Offiziere ermordet hat. Das hat die TPLF Führung im Regionalfernsehen von Tigray auch öffentlich verkündet. Fakt ist, dass sie den Flughafen von Asmara im Nachbarstaat Eritrea mit mehreren Raketen beschossen hat. Wenn das für Sie kein "Beginn einer militärischen Eskalation" ist, teilen wir vielleicht nicht das gleiche Weltbild. Zu unterstellen, dass faktisch "Alle Tigrayer" auf Seiten der TPLF sind würde unterstellen, dass faktisch "Alle Tigrayer" fuer einen Bruderkrieg sind. Merken sie wie undifferenziert Ihre Aussage ist ? Es herrscht keine Meinungs- oder Pressefreiheit unter der TPLF. Kritik gilt als Verrat und wird mit Gefängnis oder Schlimmeren bestraft. Und Sie haben Recht, die militärische Eskalation war absolut unnötig. Tigray kann durch einfaches Referendum die Unabhängigkeit erlangen. Das will die TPLF aber nicht. Sie wollen die Macht über ganz Äthiopien zurück.
zum Beitrag13.11.2021 , 22:25 Uhr
Natürlich ist das tragische an dem Konflikt das Leid der Äthiopier auf beiden Seiten. Die Tigre (TPLF) sind aber die Angreifer und nicht die Opfer in diesem Krieg. Sie wollten den Krieg um sich nach verlorenen Wahlen zurück an die Macht zu putschen. Menschenleben zählen für die Eliten der TPLF Führung überhaupt nichts. Weder die der eigenen Tigray Bevölkerung, noch die der übrigen äthiopischen Bevölkerung. Das haben sie in 28 Jahren Gewaltherrschaft über Äthiopien auch immer wieder unter Beweis gestellt. Nur so kann man verstehen, dass sie die eigene Bevölkerung als Schutzschilder benutzt, eine humanitäre Krise herbeiführt, um sich die Unterstützung des Westens zu sichern, und sich als Opfer in medialer Propaganda darstellen zu können. Zahlreiche Hilfskonvois der UN kamen aus dem Tigray kontrolliertem Gebiet nicht zurück. Zuletzt sogar ein Konvoi mit 300 Lastwagen. Man darf sich auch fragen, wie es überhaupt sein kann, dass ca. 80% der 6 Millionen Bevölkerung Tigrays am Existenzminimum leben, die Bauern weder Bewässerungssysteme noch Brunnen und die Dörfer weder fliessend Wasser noch Elektrizität haben. In den 28 Jahren der Tigray Regierung in Äthiopien sind hunderte Milliarden Dollar an Entwicklungshilfe ins Land geflossen, und ein grosser Teil davon direkt an den Tigray Development Fund. So gut wie nichts davon ist bei der Landbevölkerung angekommen. Um so mehr bei den nun milliardenschweren TPLF Oligarchen. Aber auf einmal sorgt sich die kriegstreiberische TPLF um das Volk der Tigre.
Diesen Krieg ist kein "Völkermordkrieg". Dieser Krieg ist gegen die korrupte TPLF Elite gerichtet. Die äthiopische Nationalregierung hat die absolute Lufthoheit in diesem Konflikt. Wenn es um einen Vernichtungskrieg ginge hätte sie, wie die USA im Irak Krieg, Tigray in Schutt und Asche bomben können. Für die Nationalregierung sind die Tigray genauso Teil der äthiopischen Bevölkerung wie alle anderen Volksgruppen. Für die TPLF sind sie leider nur Kanonenfutter.
zum Beitrag10.11.2021 , 22:26 Uhr
Warum macht sich die TAZ zum Sprachrohr von Diktatoren, die einen Bürgerkrieg anzetteln um sich zurück an die Macht zu putschen. Nicht eine Aussage dieses TPLF Diplomaten wird hinterfragt oder kommentiert. Die wenigsten Ex- oder Möchtegerndiktatoren akzeptieren verlorene Wahlen (sogar in den USA). Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass Abiy von der überwältigenden Mehrheit der Äthiopier zum Premierminister gewählt wurde. Wer oder was berechtigt die TPLF eine neue Regierung zu bilden. Eine TPLF geführte "Übergangsregierung" gab es auch schon 1991, die dauerte dann allerdings bis 2018. Die "guten Beziehungen zu den Nachbarn" zeigten sich in dieser Zeit in einem sinnlosen Krieg gegen Eritrea der hunderttausende Opfer forderte und in einem Angriffskrieg gegen Somalia. Auch den Konflikt mit dem Sudan und Ägypten hat die TPLF zu verantworten, da sie das Staudammprojekt ohne Absprache mit den Nilanrainerstaaten durchgeführt hat. "Demokratie, Gleichheit und Selbstbestimmung" aus dem Munde der TPLF ist so wie "Deutsche Demokratische Republik" aus dem Munde Honeckers. Die Unabhängigkeit könnte Tigray übrigens auch ohne Bürgerkrieg und Machtübernahme erreichen. Dieses Recht ist nach der äthiopischen Verfassung jedem Föderalstaat Äthiopiens garantiert. Das will die TPLF aber nicht. Sie will zurück an die Macht und geht dafür mal wieder über Leichen. Und sie haben ja noch viele alte Freunde unter den "europäischen Politikern und Diplomaten" und nicht zu vergessen besonders auch in den USA, die ihnen dabei offensichtlich gerne behilflich sind. Und jetzt auch noch die TAZ, schade.
zum Beitrag