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26.10.2021 , 19:11 Uhr
Dieser Artikel hat mich als Vater zweier Kinder, Arzt und langjährigen Partner einer Hebamme interessiert. Irritiert haben mich dabei zunächst die beiden Sätze unter den Überschriften: "Die Vorstellung, dass alle Mütter bei der Geburt auf dem Rücken liegend entbinden, galt als veraltet. Unsere Kolumnistin sieht das inzwischen anders." Es haben noch nie ALLE Mütter in Rückenlage entbunden, deshalb war diese Vorstellung schon immer falsch und kann auch nicht "als veraltet" gelten. Hält Saskia Hödl sie laut dieser Einleitung jetzt etwa trotzdem für richtig? Auch nach dem Lesen des ganzen Artikels weiß ich nicht, was Frau Hödl uns mitteilen will. Sie hatte eine traumatische Geburt, die leider durch einen Kaiserschnitt beendet werden musste. Über Geburtspositionen steht hier nichts. Dann schreibt sie über die intensiven Vorbereitungen auf die zweite Geburt (aber nichts darüber, wie sie sich auf die erste vorbereitet hatte), die dann recht unkompliziert und offenbar freiwillig in Rückenlage erfolgte. Nichts schreibt Saskia Hödl über die offensichtlich zu frühe und zu hoch dosierte Einleitung der ersten Geburt und die angekündigte erneut zu frühe Einleitung am vierten Tag nach dem Termin (der Verlauf war zu diesem Zeitpunkt unauffällig), die sie zum Glück durch eine Spontangeburt vermeiden konnte. Das wäre ein relevantes Thema gewesen: Die offensichtlich mangelnde Betreuung durch kompetente Hebammen und eine bei beiden Geburten durchgeführte bzw. angedrohte zu frühe Intervention durch die Ärzt:innen. Im Vergleich dazu ist die Geburtsposition einer US-Schauspielerin und irgendein Tweet dazu irrelevant. Frau Hödl hätte lieber auf ihre Kolumne vom 19.1. verweisen und das mit Forderungen an die zukünftige Bundesregierung verbinden sollen. Bei der "Ressortleiterin taz zwei" liest wohl leider keine Kollegin Korrektur, die sich zumindest ein bisschen mit Geburtshilfe auskennt und die Sinnhaftigkeit dieses Artikels hätte hinterfragen können. Schade, eine Chance vertan.
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