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18.07.2014 , 17:02 Uhr
Extra für Sie habe ich mir die Mühe gemacht nachzuschlagen. Hier ist die noch am ehesten wissenschaftlich anerkannte Definition von Terrorismus:
:D
(Quelle: Political Psychology; Eds.: Jost & Sidanius)
"Defining the concept of terrorism has proved difficult, in part because judgments about what terrorism is
frequently depend on the circumstances in which violence occurs. Most writers on this subject rely on
one of the earliest definitions, that of Thornton (1964, p. 73), who proposed: “In an internal war
situation, terror is a symbolic act designed to influence political behavior by extranormal means,
entailing the use or threat of violence.” The violence of terrorism is distinguished from other types of
political violence by its extranormality (terrorism exceeds the bounds of socially acceptable violence) and
by its symbolic nature (the targets of terrorism are symbols of the state or of social norms and structure)
(see Thornton, 1964, pp. 73–78). Terrorism is based on systematic and purposive violence, designed to
influence the political choices of other actors more than to inflict casualties or material destruction. To
achieve political influence, terrorism depends on its power to arouse emotions in audiences, including
the neutral, the supportive, and the antagonistic. The emotional reactions to terrorism (which, of course,
may be unanticipated by the terrorists although they strive to control them) may thus range from terror
or acute anxiety to enthusiasm (see Hutchinson, 1972)."
mfg
zum Beitrag18.07.2014 , 14:52 Uhr
Nö. Das stimmt so nicht.
Ein Terrorakt ist definiert als Handlung einer Organisation oder Einzelperson mit dem direkten Ziel Angst und Schrecken zu verbreiten und dem indirekten Ziel, dadurch eine bestimmte politische Position zu unterstützen bzw. eine andere zu schwächen.
In dem Fall, dass die Maschine von Militärkräften abgeschossen wurde, und zwar versehentlich weil sie etwa mit einer Miltärmaschine verwechselt wurde, wäre das im üblichen Sprachgebrauch kein Terrorakt, sondern vielmehr ein Kollateralschaden.
Wäre die Maschine allerdings absichtlich und im Wissen darum, dass es sich um eine zivile Maschine handelte, von einer der Konfliktparteien abgeschossen worden, mit der Absicht dies der jeweils anderen Konfliktpartei in die Schuhe zu schieben; dann würde hier wohl der Begriff einer sogenannten "False-Flag-Attack" zutreffen.
Also, Sie sehen, es ist keineswegs in jedem Fall (im eigentlichen Wortsinn) ein Terrorakt.
zum Beitrag18.07.2014 , 13:34 Uhr
Ha!
:D
Sag mal, ich weiß das nicht, aber haben Düsenjäger eigentlich keine Kondensstreifen? Haben die grundsätzlich andere Triebwerke als Verkehrsmaschinen? Und wenn doch, könnte man die dann nicht ebenso anhand der Kondensstreifen sehen?
Und, ganz nebenbei, ich halte natürlich den russischen Zeitungsartikel samt Augenzeugen erstmal "per Default" für russische Propaganda.
Gleichzeitig stelle ich mir die Fragen: Wem nützt das? Und: könnte es einfach ein dummes Versehen gewesen sein? (Womit wieder beide Seiten als Täter in Frage kämen, vorausgesetzt das Dementi der Seperatisten, Sie hätten garkeine stationären Luftabwehrstellungen eingenommen, ist eine Lüge.)
Ich finde Gregor Gysi hat das Wichtige in der Angelegenheit sehr gut auf den Punkt gebracht:"Das ist eine unfassbare Tragödie, und ich trauere mit allen Hinterbliebenen. Die Absturzursache muss nun unverzüglich von einem neutralen internationalen Experten-Team ermittelt und für den Fall eines Abschusses des Flugzeuges müssen die Täter überführt und gerichtlich zur Verantwortung gezogen werden. Diese Katastrophe zeigt einmal mehr, dass Zivilisten regelmäßig unschuldig zu Opfern militärischer Auseinandersetzungen werden. Wer Krieg als Mittel seiner Politik einsetzt, kann niemals zivile Opfer ausschließen. Man kann diesen Konflikte nicht mit Gewalt lösen, sondern ausschließlich durch Verhandlungen. Zwischen der russischen und der ukrainischen Seite müssen jetzt sofort alle Kampfhandlungen eingestellt und unter Schirmherrschaft der Vereinten Nationen Verhandlungen mit allen Seiten geführt werden."
zum Beitrag18.07.2014 , 12:31 Uhr
Das Beispiel taugt wenig. Uas folgenden Gründen lässt sich das nicht so einfach vergleichen: erstens ist Wahrnehmung in starkem Maße von Kontextfaktoren abhängig, wie z.B. dem Kontrast. Ein Flugzeug vor dem hellen Himmel hat mitunter stärkeren Kontrast als ein Straßenzug am Boden (vom Flugzeug aus gesehen). Zudem, und vor Allem, spielt die Bewegung eines Objektes eine große Rolle bei der Wazhrnehmung. Unser optisches System ist in besonderer Weise darauf ausgelegt, bewegung zu erkennen. Dadurch hat das Flugzeug am himmel einen starken Vorteil gesehen zu werden (im Vergleich zum Straßenzug vom Flugzeug aus gesehen). Zudem, so zumindest die behauptung des vermeintlichen Augenzeugen, bekommt man noch einen weiteren Wahrnehmungsvorteil, wenn es plötzlich noch mehr Bewegung/Objekte gibt, wie beim zünden und Zielflug einer Luft-Luft-Rakete.
Ich sage nicht, die Geschichte sei wahr. Ich sage lediglich wir können die Behauptung nicht als unmöglich ausschließen.
zum Beitrag18.07.2014 , 12:04 Uhr
Interessante Frage.
Also, Verkehrsmaschinen kann man erkennen, zweifellos, sogar als Brillenträger.
Die Boeing hat eine Spannweite von etwa 60 Metern; das ist viermal so viel wie die Spannweite einer Suchoi-27;
Angaben zur Sichtweite hängen laut Wiki stark von den Wetterverhältnissen ab: Außergewöhnlich klar: 280 km; Sehr klar: 50 km; Klar: 20 km; Leicht diesig: 10 km;
Also, meine Vermutung ist, ja, unter bestimmten Voraussetzungen kann man einen Düsenjäger auf 10 km Höhe mit dem bloßen Auge erkennen.
Aber was meinst du? Du hältst es für ausgeschlossen?
zum Beitrag18.07.2014 , 11:25 Uhr
Falls jemand russisch versteht: hier der Zeitungsbericht in dem ein Augenzeuge behauptet, das Flugzeug sei von einem Düsenjäger abgeschossen worden:
Link entfernt. Bitte verlinken Sie nur auf deutsch- oder englischsprachige Inhalte.
zum Beitrag17.07.2014 , 13:14 Uhr
Und hier noch ein "must-read" zum Thema:
Yuval Diskin, ehemaliger Direktor von (Israels Geheimdienst) Shin Bet, über die gegenwärtige Situation;
http://m.forward.com/blogs/jj-goldberg/201468/ex-shin-bet-chief-israeli-illusions-fueled-blowup/
zum Beitrag17.07.2014 , 12:37 Uhr
Hier noch ein paar Links zum Propaganda Krieg zwischen Israel und Palästina:
http://www.sfexaminer.com/imager/an-ad-campaign-on-muni-buses-that-urged-support-for-israel-while-deriding/b/original/2350307/b69e/MUNI_proIsrael_ad.jpg
http://www.spiegel.de/politik/ausland/gazastreifen-twitter-krieg-zwischen-israel-und-der-hamas-a-981310.html
https://www.middleeastmonitor.com/news/europe/12805-norwegian-surgeon-witnesses-israeli-war-crimes-in-gaza
http://blog.fefe.de/?ts=ad394f3e
http://www.un.org/apps/news/story.asp?NewsID=11292&Cr=palestin&Cr1#.U8eHd0B9n_Y
zum Beitrag16.07.2014 , 16:21 Uhr
@ Dr-Manhatten
@ Soquette
@ Liebe Taz-Leser
Es macht mich traurig wie in dieser Angelegenheit das gegenseitige Zuschreiben von Schuld, das Auseinandernehmen etwaiger Argumente und die anscheinende Gewissheit darüber, wer hier auf der Seite des Rechts steht und wer die Bösen (wahlweise: die Dummen, die Naiven, die Manipulierer, etc.) sind das eigentlich Bedeutungsvolle in den Hintergrund gedrängt hat:
Das Einzige was hier meiner Meinung nach zählen sollte, das ist das Mitgefühl mit den Opfern.
Ich empfinde tiefes Mitleid mit jedem Israeli, der verständlicher Weise aus Todesfurcht vor den Raketen der Hamas kein ruhiges Leben mehr führen kann; und ebenso tiefes Mitleid empfinde ich für jeden Palästinenser, der sich tagein, tagaus nicht vor den Angriffen der IDF in Sicherheit bringen kann; Ich bedaure jedes israelische und jedes palästinensische Opfer, jedes getötete Kind, jede Frau, jeden Mann, ich bedaure und verurteile jede einzelne abgeschossene Rakete und jede abgeworfene Bombe!
Ich bin zudem der Überzeugung, dass Krieg nicht, das geeeignete Mittel ist um hier Frieden herzustellen.
Es gibt auf beiden Seiten friedliebende, versöhnliche Stimmen; und es gibt auf beiden Seiten Hitzköpfe.
Was ich mir wünsche (neben einer grundsätzlich ausgewogenen Berichterstattung) ist einfach mehr diplomatisches Engagement, auch mehr internationaler Druck auf beide Seiten, um endlich dieses finstere Kapitel zu einer friedlichen Lösung zu bringen.
Wer jetzt weiter streiten möchte: bittesehr. Aber das hilft doch niemandem weiter. Oder?
zum Beitrag16.07.2014 , 12:36 Uhr
(Ich zitiere hier Jürgen Todenhöfer; der gesamte Text ist öffentlich zugänglich auf seiner Facebook Seite)
Gaza, 15. Juli. Seit drei Tagen bin ich mit meinem Sohn Frederic in Gaza.
(…)
Wir besuchten Opfer-Familien, kletterten durch ausgebombte Häuser, gingen durch überfüllte Krankenhäuser. Über uns stets das bedrohliche Surren israelischer Kampfdrohnen.
(…)
Der jetzige Krieg einschließlich seiner Vorgeschichte ist eine Schande. Und er ist absurd. Wie die meisten Kriege.
DIE ERSTE SCHANDE ist die Entführung und Ermordung der jungen israelischen Siedler Eyal Yifrach, Gilad Shaar und Naftali Frenkel. Wer immer sie feige getötet hat. Ein Sprecher der Hamas dementiert mir gegenüber zornig jede Beteiligung an diesem erbärmlichen Mord. Die Hamas bekenne sich stets zu ihren Taten. Mit diesem Irrsinn habe sie nichts zu tun. Wer sagt die Wahrheit?
DIE ZWEITE SCHANDE ist die Verbrennung des jungen Palästinensers Mohammed Abu Khdeir bei lebendigem Leib. Die israelischen Täter zwangen ihn, Benzin zu trinken und zündeten ihn an.
DIE DRITTE SCHANDE besteht - nach wahllosen und brutalen Hausdurchsuchungen und Massenverhaftungen in der Westbank - in der völlig hemmungslosen Bombardierung der 1.8 Mio Ghettobewohner von Gaza. Durch israelische Kampfjets, Raketen, Hubschrauber, Schiffe und Drohnen. Ergebnis: 193 tote Palästinenser (Stand: 18 Uhr Gaza-Zeit). Frauen, Kinder. Die Beschießung ist für jeden erkennbar maßlos.
(…)
Ich beklage jeden dieser israelischen Verletzten ausdrücklich. Wie jeden palästinensischen Toten und Verletzten. Alle Menschen sind für mich gleich. Ihr Leid, ihre Schmerzen.
Aber die sinnfreie Hamas-Ballerei mit den massiven mörderischen Raketenschlägen der Israelis zu vergleichen, ist vollkommen realitätsfremd. Das zeigen schon die bisherigen Zahlen der Todesopfer: 193:0. Schlagzeilen wie "Israel unter schweren Beschuss" stellen die Tatsachen auf den Kopf. Gaza liegt unter schwerem Beschuss!
(…)
zum Beitrag