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10.08.2022 , 11:05 Uhr
Ich denke, es ist deutlich wer hier die alleinige Deutungshoheit beansprucht und eine Diskussion verweigert. Es ist nicht der große Teil der Menschen, die sich als trans definieren, genau so wenig wie die meisten cis Menschen.
zum Beitrag10.08.2022 , 11:02 Uhr
„Und wenn solche Punkte, wie auch das Verbot von Pubertätsblockern bei Nichtberatung bei Minderjährigen, beachtet werden: Dann soll, dann muss dieses neue Gesetz kommen, dann gewinnt es an Popularität und Plausibilität.“
Du willst also Pubertätsblocker erst nach der Pubertät zulassen und so verhinderbares Leid und vermeidbare Operationen zulassen?
„Bestimmte Schutzklauseln indes müssen akzeptiert werden, etwa die des Internationale Schwimmverbands: An Frauenwettbewerben kann nur teilnehmen, wer keine männliche Pubertät durchlebt hat – es wäre sonst prinzipiell ungerecht den Sportlerinnen gegenüber, die es mit einem eben noch biologisch männlichen Körper aufnehmen müssten.“
Also könnten trans Frauen teilnehmen, wenn Du diesen nicht die Pubertätsblocker vorenthalten hättest. Seltsame Logik.
zum Beitrag10.08.2022 , 11:01 Uhr
Die Mechanismen sollten verhältnismäßig bleiben – also mit Beratung, per Attest oder zwei Besuchen mit Wartefristen bei einer Transberatungsstelle; Änderungen sollten nur alle fünf Jahre möglich sein, nicht jedes Jahr, wie geplant.“
Diese Zugangsbeschränkungen zu medizinischen Maßnahmen werden von den Krankenkassen und Verbänden festgelegt. In dem neuen Gesetz geht es um Personenstandsrecht und nicht um medizinische Festlegungen.
„Gerade Jugendlichen mit geschlechtsangleichenden Wünschen muss Zeit gegeben werden, sich die, zumal pharmakologisch-medizinische Transition, genau zu überlegen:“
Selbst in dem weitergehenden Entwurf der Grünen und der FDP vor der Wahl war keine unveränderliche Maßnahme bei noch nicht erwachsenen Menschen auch nur vorgesehen.
„Nicht, dass aus Angst vor dem Coming-Out als lesbische Frau oder schwuler Mann voreilig entschieden wird.“
Meinst Du wirklich, dass die Entscheidung sich als trans Mensch zu bekennen einfacher und schmerzfreier ist als sich als gleichgeschlechtlich liebender Mensch zu bekennen? Weißt Du, dass die geschlechtliche Identität nichts mit dem Begehren zu tun hat? Falls Du das nicht verstehst: Viele trans Männer sind schwul und viele trans Frauen sind lesbisch.
zum Beitrag10.08.2022 , 11:00 Uhr
„Diese Zahlen sollten die Regierung vielleicht alarmieren, die Aktivist*innen und Fellows aber ganz besonders: Eine Reform, die so wenigen Menschen wirklich nützt, aber so vieles umstülpt – wie soll die akzeptiert werden, nicht nur in woken Kreisen? Alle Gesetze im Geschlechtsbereich – vom Paragraf 175 im Jahre 1969 über das Transsexuellengesetz 1980 bis hin zur eingetragenen Lebenspartnerschaft 2000 und die Ehe für alle 2017 – sind entweder mit Unterstützung der Union oder wenigstens mit ihrer faktischen Duldung verabschiedet worden.“
Also die Union als Opposition soll zustimmen, weil die gewählte Regierung nicht das von Dir bevorzugte Gesetz vorschlägt? Seltsames Demokratieverständnis.
„Solange alles „phob“ ist, was Aktivist*innen nicht passt, wird es nicht gut. Was es braucht, ist ein Verfahren, das Vertrauen in den Vorgang schafft, damit die Ergebnisse auch von der nicht trans Bevölkerung akzeptiert werden.“
Ich finde, ein Verfahren, dass über mein Leben bestimmt und keinerlei Einfluss auf das Leben anderer Menschen hat muss mein Vertrauen und meine Akzetanz finden.
zum Beitrag10.08.2022 , 10:59 Uhr
„Das ist ein krass weitgehendes Reformprojekt, so fundamental ausgreifend, das vor allem unter diesem Umstand jetzt schon leidet und das es Konservativen leicht machen wird, es zu delegitimieren und als Top-Down-Vorschrifterei der akademisch orientierten Politiken zu charakterisieren. Sie, wie in Ungarn durch Viktor Orbán, wie durch republikanisch geführte Bundesstaaten in den USA, wie durch die Putin-Administration in Russland. Sie werden es leicht haben darauf hinzuweisen, dass dieser Wandel zur gesellschaftlichen Vorstellungskraft von dem, was Männer und was Frauen sind, an den Realitäten und vor allem an Phantasien zur Plausibilität einer Reform vorbeiregiert. Alle seriösen Umfragen signalisieren: Hierzulande ist ein Drittel für eine solche Reform, ein Drittel gibt sich unentschieden bis skeptisch – und ein Drittel lehnt sie explizit ab.“
Hast Du noch die Zahlen im Kopf, die 1976 und 1979 gegen die Abschwächung des §175, die die Homosexualität unter erwachsenen Männern straffrei stellt abgelehnt haben? Wieso entscheidet das ablehnende Drittel der Bevölkerung? Du beziehst dich in Deiner Argumentation auf Männer wie Orban, Putin und einigen Republikaneren. Was Du dabei nicht erwähnst, was diese von schwulen Männern halten. Wenn ich das richtig sehe, sind diese genau so gut gelitten wie trans Menschen. Nach Deiner Logik müssten wir den §175 wieder wie vor 1945 einführen.
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