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02.06.2021 , 18:00 Uhr
Ich selbst komme aus einer für deutsche Verhältnisse "armen" Familie, ich habe viele Geschwister und meinen Eltern konnten den nötigen Lebensunterhalt nur schwer aufbringen. Bei uns wurde jeden Monat durchgerechnet, was noch gebraucht wird und was nicht. Dabei blieben dann teilweise nur noch einige Cent übrig und es musste eine Entscheidung getroffen werden zwischen einer Packung Toastbrot und den billigsten Binden, die es gibt oder kein Brot, aber dafür die guten Binden. Was denken Sie, wie die Entscheidung ausfiel? Für eine junge Frau, die noch zur Schule geht und teilweise stundenlang am Stück in einer blutigen Binde sitzen muss, die an der Seite ausläuft, weil sie keine tollen Flügel und keinen super Saugkern hat, war das schrecklich. Heute gibt es, dank besserer Debatten, viele wiederverwendbare Alternativen, die das Leben sicherlich einfacher machen. Aber sagen Sie mal einer 14 Jährigen, sie solle den Menstruationscup auf der Schultoilette auswaschen oder den ganzen Tag mit einer vollgebluteten Stoffbinde im Rucksack herumrennen. Das ist leider für viele keine Lösung. Also ja, auch in Deutschland ist der Zugang zu Hygieneartikeln teilweise ein Privileg! Und auch hier wäre eine kostenfreie Ausgabe von Binden in der Schule oder irgendeine andere Art der Unterstützung sinnvoll... Und leisten könnten wir es uns allemal.
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