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29.12.2020 , 11:14 Uhr
Sehr geehrte Damen und Herren, insbesondere Herr Ulrich Schulte als Autor, Ihnen ist bekannt, dass Ihr Blatt auch in Ostdeutschland gelesen wird. Besonders deshalb kann ich mich nur wundern, dass Ihnen in 30 Jahren nicht aufgefallen sein soll, dass das Geschlecht eines Politikers oder einer Politikerin am Amt das Unwichtigste ist. Ich dachte, wenigstens das hätten Sie trotz westlicher Überheblichkeit inzwischen von der DDR gelernt. Aber, wie ich zunehmend feststelle, ist lernen im westdeutschen Raum offenbar noch nie ganz wichtig gewesen. Wichtig waren wohl eher Vermögen und Beziehungen. Vermögen im Sinne von Geld. Die Studienabbrecher sprechen diesbezüglich allein durch ihre Anwesenheit eine deutliche Sprache. Erlauben Sie deshalb bitte, dass ich für alle in der DDR aufgewachsenen Leser stellvertretend feststelle, dass es für uns keine Rolle spielt, ob ein Mann oder eine Frau das Bundeskanzleramt übernehmen will. Sicher, Frau Merkel war aus unserer Perspektive eine mehr als unglückliche Fehlbesetzung. Aber das lag nicht an ihrem Geschlecht, sondern an ihrer Vergangenheit und Herkunft von westdeutschen Eltern. Die FDJ-Sekretäre hatten bei uns ihr Amt meistens, weil sie im Beruf wenig taugten. Die Stellvertreter für Agitation und Propaganda lagen meist eine Stufe darunter. Und Herr Pfarrer Kasner war sowohl bei seinen Amtsbrüdern als auch bei der von ihm hofierten SED mehr geduldet als beliebt. Das durfte ich als Sohn eines evangelischen Pfarrers ungern und unfreiwillig feststellen. Dass das Verfehlen eines gewünschten Amtes beim Kandidaten Schnappatmung hervorruft, ist menschlich verständlich. Politisch ist es uninteressant. Ihr Beitrag, Herr Schulte, ist also im Grunde genommen obsolet. Freundliche Grüße aus Görlitz von Friedrich Rothe
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