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05.12.2020 , 11:33 Uhr
Der Artikel ist ein erschreckendes Beispiel für schlechten Journalismus, Herr Wrusch, und das hat mich aus der Feder eines Ressortleiters der TAZ sehr enttäuscht. Der einseitig recherchierte Artikel lässt vollkommen außer Acht, dass jede Schule, auch die Waldorfschule, seit einem dreiviertel Jahr darum kämpft, den Schülern einen guten Unterricht zu ermöglichen. Jede Maskenverweigerung, bzw. jedes dahingehende Schülerattest, stellt Schulen vor erhebliche organisatorische Probleme denn ja, auch Waldorfschulen sind in Kommunikation mit den jeweiligen staatlichen Schul- und Gesundheitsämtern und halten sich an die Vorgaben. Ihre Kritik an denjenigen, die das nicht machen, ist berechtigt, aber Sie zeichnen bewusst ein verzerrtes Bild, dass sich dementsprechen in den Kommentarbeiträgen spiegelt. Als verantwortungsvoller Journalist müssen Sie das sorgfältiger angehen.
Nur einige Merkmale, die schlechten Journalismus auszeichnen: 1. Es kommen in der überwiegenden Mehrheit nur diejenigen zu Wort, die einem Meinungsbild enstsprechen. 2. Kontroverse Stimmen werden in ein schlechtes Licht gerückt. 3. Selektive und ungenügende Datenbasis (aus 250 Schulen wurde weniger als 1 Prozent dargestellt). 4. Meinungsbildende Kategorisierung (der Artikel erschient schon unter der Rubrik "Verschwörungstheorien") 5. Kritische Fragen an die Institution müssen eine ausgewogene Entsprechung haben (z. B. wieviele Maskenverweigerer und Coronalleugner gibt es an anderen Schulformen?) 6. Verwendung belastbarer Daten ("Auf Demos gegen die staatlichen Maßnahmen sind neben Rechtsextremen auch viele Esoteriker und Menschen aus der Anthroposophen- und Waldorfszene dabei) . Viele Menschen aus der Anthroposophen- und Waldorfszene dabei? Halten Sie das für belastbar?
Ein öffentliche Diskussion um Inhalte der Waldorfpädagogik ist mit Sicherheit längst überfällig, aber den Boden, den Sie mit solchen Artikeln bereiten, lässt ein solches Projekt von vornherein scheitern. Chance vertan.
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