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meine Kommentare
13.08.2024 , 15:25 Uhr
War der Autor nur in der Ausstellung "Großprojekte"? Weil im Rest des Hauses wird Wackersdorf sehr wohl thematisiert. Zwar auch durchaus kritisch, was mich auch überrascht hat, denn der Rest der Dauerausstellung ist reinste CSU-Selbstbeweihräucherung. Strauß hier, übergroßes CSU-Lofo da...
zum Beitrag26.05.2020 , 13:36 Uhr
„Das Sammeln und Ausspähen von privaten Daten, um Menschen bloßzustellen, ist keine Recherche, sondern soll die Betroffenen verletzen und ein Überlegenheitsgefühl bedienen.“
Und was genau unterscheidet die Praxis des Schülers jetzt von der massenhaften Ausspähung unserer Daten durch in- und ausländische Geheimdienste? Da wird schon arg mit zweierlei Maß gemessen.
zum Beitrag15.10.2019 , 19:22 Uhr
Okay. Dann seien Sie aber bitte auch so konsequent und verweigern alle Medikamente, die Ihnen der Arzt verschreibt, weil in jedem Beipackzettel Nebenwirkungen stehen. Ausgenommen Homöopathika, denn was keinen Wirkstoff hat, kann auch keine Nebenwirkungen haben (außer vielleicht Diabetes bei massiver Überdosierung).
Die Ärzte denken sich schon was dabei. Bei Vorhofflimmern zum Beispiel werden trotz erhöhten Blutungsrisikos Antikoagulantien angesetzt, weil die Senkung des Schlaganfallrisikos einen signifikant größeren Benefit darstellt als etwaige Blutungen.
Aber da ist es wie mit Impfungen: Durch diese Prozedur vermiedene Krankheiten werden vor allem von medizinischen Laien oft ausgeblendet und nur die Nebenwirkungen aufgezeigt. Number needed to treat ist für die auch ein Fremdwort.
zum Beitrag15.10.2019 , 19:12 Uhr
Weil die nachgewiesenermaßen wirken und Homöopathie eben nicht. Die Allgemeinheit zahlt ja auch nicht Ihr Sky-Abo. Wurde schon zigmal erörtert, deshalb werde ich auch nicht mehr weiter darauf eingehen.
Kein Pädiater der Welt würde zögern, einem Kleinkind bei Schmerzen ein Benuron-Zäpfchen zu verabreichen. Die Dosis macht das Gift. Haben Sie überhaupt irgendeine Ahnung von Schmerztherapie?
Ärzte reden sich seit Jahrzehnten den Mund fusselig, dass die Leute mehr Sport machen sollen. Aber eine Tablette schlucken ist halt bequemer. Wer fett und faul bleiben will, bitte. Jedem können die Ärzte auch nicht hinterherrennen, für seine Gesundheit ist primär jeder selbst verantwortlich. Nur schlimm, dass viele versuchen, dieses ureigene Interesse auf die Ärzteschaft abwälzen wollen.
zum Beitrag15.10.2019 , 10:17 Uhr
Sollte natürlich heißen: Die Bringschuld wird von den Befürwortern der Homöopathie umgekehrt.
Homöopathie und andere "Heilmethoden" ohne nachweisbaren Nutzen sollten mit Warnhinweisen versehen werden müssen wie Zigarettenschachteln. Wer so etwas anbietet und nicht darauf hinweist, sollte juristisch belangt werden dürfen.
zum Beitrag15.10.2019 , 09:56 Uhr
>Auch Atomenergie ist wissenschaftlich. Ist sie deshalb gut?
Ja, doch. Würde ich schon sagen. Saubere Energie, wenn man mal vom Endlagerungsproblem absieht. Dass mit dem Prinzip der Kernspaltung auch Atombomben gebaut werden können, will ich gar nicht bestreiten. Wissenschaft hat aber prinzipiell auch gar nicht den Anspruch, inhärent gut oder schlecht zu sein, sie beschreibt einfach nur die Tatsachen. Was man aus den Erkenntnissen dann letztendlich macht, steht auf einem anderen Blatt.
Wenn bei "kleineren" Erkrankungen Homöopathika statt Antibiotika gegeben werden, hätte auch einfach Abwarten geholfen. Es stimmt, dass vor allem viele niedergelassene Ärzte unnötig Antibiotika verschreiben; allerdings befinden sich diese auch in dem Dilemma, dass die Patienten mit einer gewissen Erwartungshaltung die Praxis aufsuchen und sich vielleicht einen anderen Arzt suchen, wenn der sie einfach wieder nach Hause schickt. Antibiotika werden daher leider oft aus purem Eigeninteresse heraus verschrieben, nicht aus medizinischer Indikation.
Allerdings bremsen weniger unnötig verschriebene Antibiotika nur die ohnehin stattfindende Resistenzbildung der Bakterien, die durch Mutationen entstehen. Das ist übrigens Evolution live, survival of the fittest in Reinstform, aber das mal nur so am Rande.
Weniger Antibiotika verschreiben ist daher sicherlich sinnvoll, aber die dadurch entstehende "Lücke" mit Zuckerkügelchen zu schließen halte ich für fatal, weil eben genau dadurch suggeriert wird, die Globuli hätten zur Heilung geführt und nicht nur der Placeboeffekt oder ganz banales Abwarten.
zum Beitrag15.10.2019 , 09:33 Uhr
Ja, die medizinische Versorgung ist teurer geworden. Gleichzeitig wächst der Bürokratieaufwand der niedergelassenen Ärzte ins Unermessliche und die eigentlichen Patientensprechzeiten werden budgetiert und beschnitten ohne Ende. Gleichzeitig werden die Leute (vor allem dank der Medizin) immer älter und damit auch kränker; es ist kein Geheimnis, dass Deutschland eines der überaltertsten Länder der Welt ist mit überdurchschnittlich vielen Arztkontakten.
Dass sie unterbezahlten Pflegekräften, die sich für ihre Patienten buchstäblich den Arsch aufreißen und unmögliche, sozialunverträgliche Schichten schieben, ihre Gehaltserhöhungen anscheinend auch noch madig machen wollen, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen.
Sofosbuvir ist übrigens eine medizinische Revolution, die man getrost in einem Atemzug mit Penicillin, rekombinanten Antikörpern und CRISPR nennen kann. Hepatitis C war vor der Einführung dieses Medikaments praktisch nicht heilbar und die jahre-, oft auch jahrzehntelangen Leidensgeschichten der Patienten kosteten die Kassen Milliarden, alleine in Deutschland. Der Gewinn von Gilead ist auf den weltweiten Absatz bezogen, und nicht nur auf Sofosbuvir beschränkt. Die Kosten für Hep-C-Präparate fallen übrigens seit 2015. Ganz nebenbei wurde auch die Nachfrage nach Spenderlebern gesenkt, die jetzt für andere Patienten zur Verfügung stehen:
www.aerzteblatt.de...-2015-ruecklaeufig
Trotzdem war der Preis überzogen, da gebe ich Ihnen Recht. Aber wie ich bereits andernorts gesagt habe, suggeriert die Kostenübernahme durch die Kasse vor allem, dass es sich bei der Homöopathie um eine wirksame und anerkannte Heilmethode ist, wobei sie weder wirksam noch anerkannt ist und erst recht nicht heilt.
zum Beitrag15.10.2019 , 09:18 Uhr
Magenkrebs wird mit Antibiotika behandelt? Sapperlot!
zum Beitrag15.10.2019 , 09:14 Uhr
Nix. Unwirksame "Medikamente" dürfen nicht von der Allgemeinheit übernommen werden. Das hat Privatvergnügen zu sein.
Ja, Statine haben zwar Nebenwirkungen, diese treten aber angesichts der deutlich überwiegend positiven Wirkungen in den Hintergrund. Und solange es keine besseren Lipidsenker gibt, wird man mit denen vorlieb nehmen müssen. War mit Marcumar und DOAKs das Gleiche, auf Marcumar werden aufgrund der schlechten Steuerbarkeit und des erhöhten Blutungsrisikos immer weniger Patienten eingestellt.
Wenn ein Kind Schmerzen hat, kriegt es Paracetamol und keinen Würfelzucker. Das grenzt ja schon fast an Kindsmisshandlung.
Mit der Argumentation "aber X ist noch viiiel schlimmer!!!1" kann man jede Diskussion schon im Keim ersticken. Einkommensungerechtigkeit in Deutschland? Egal, in Afrika haben sie nicht mal was zu Fressen!
zum Beitrag15.10.2019 , 09:06 Uhr
Krankenkassen zahlen, weil es die Leute erwarten. Wer das nicht anbietet, hat im Konkurrenzkampf der Kassen oft schlechtere Karten.
(Dass wir überhaupt zig verschiedene Kassen haben müssen, die auch noch in Konkurrenz zueinander stehen, ist eine Idiotie des deutschen Systems, aber das mal nur so am Rande)
Aus genau demselben Grund verschreibt der (niedergelassene!) Arzt oft gern wider besseres Wissen Antibiotika bei Grippe oder gleich unwirksame Zuckerkügelchen. Man geht mit einer gewissen Erwartungshaltung zum Arzt, und wenn dieser sagt: "Gehen Sie heim und ruhen Sie sich aus", wird sich so mancher fragen, wieso er überhaupt den Arzt aufgesucht hat. Man will Pillen, Massagen, Ayurveda, hauptsache irgendwas wird gemacht!
zum Beitrag15.10.2019 , 09:00 Uhr
Kleinvieh macht auch Mist. Allerdings suggeriert die Übernahme der Kosten fatalerweise, dass Homöopathie eine anerkannte und wirksame Heilmethode sei, und _das_ ist der eigentliche Skandal. Damit werden die Beitragszahler quasi zur Leichtgläubigkeit erzogen.
Wenn ich erkältet bin, lege ich mich ein paar Tage aufs Sofa und schaue Netflix. Dann geht es mir wieder gut. Mit der gleichen Argumentation könnte mir die Kasse auch mein Netflix-Abo erstatten, was ironischerweise sogar billiger wäre als Globuli.
zum Beitrag15.10.2019 , 08:34 Uhr
Falls das wahr sein sollte, ist das kriminell und gehört eigentlich unter Strafe gestellt. Wenn die "austherapierten" Patienten nicht von sich aus auf einer Überweisung in diese Klinik bestehen (wovon ich mal stark ausgehe, Sterbende klammern sich an jeden Strohhalm, wer kann es ihnen verübeln?), sondern ohne Not von Onkologen an einen Homöopathen verwiesen werden, gehört diesen Ärzten die Approbation entzogen.
Im Übrigen ist ein überbezahlter Orthopäde, der Millionären auf dem Sportplatz die Waden massiert, nicht wirklich eine Autorität in der Onkologie. Und erst recht nicht in Pseudowissenschaften wie der Homöopathie.
Kommentar gekürzt. Bitte vermeiden Sie Unterstellungen.
Die Moderation
zum Beitrag15.10.2019 , 08:11 Uhr
Dann ist die Grüne Jugend ja vernünftiger, als ich gedacht habe. Irgendwelche Meridiane und anthroposophische Heilverfahren wirken per se nicht, das ist einfach nicht nachweisbar. Da ist höchstens - wie bei der Homöopathie - der Placeboeffekt ausschlaggebend, und den kann man auch anders haben. Die von Ihnen genannten Wissenschaftler haben übrigens alle reproduzierbare Ergebnisse geliefert. "Nicht gängige Nachweisverfahren" - was soll das überhaupt sein? Entweder es ist eindeutig nachvollziehbar oder es ist Esoterik. Wer kritisch nachdenkt, wie Sie es fordern, kann mit gesundem Menschenverstand doch eigentlich nur zu dem Schluss kommen, dass viele "alternative" Heilverfahren gar nicht wirken *können*. Zur Kritik gehört auch, Methoden immer wieder zu überprüfen, und wenn sie valide sind, immer dasselbe Ergebnis zu erhalten. Wenn das eigentlich vorausgesehene Ergebnis nicht stimmt, muss man sich an der eigenen Nase fassen und auf Fehlersuche gehen bzw. die originale Studie hinterfragen, was auch schon mal zu einem Paradigmenwechsel führen kann. So läuft wissenschaftliches Arbeiten.
Aber genau hier wird in der Esoterik mit üblen Bauernfänger-Tricks gearbeitet, um trotzdem eine Wirksamkeit zu suggerieren oder gleich das ganze wissenschaftliche Prinzip ad absurdum geführt, indem unzulässigerweise die Bringschuld von den Kritikern der Homöopathie umgekehrt und von diesen gefordert wird, die nicht-Wirksamkeit der Homöopathie zu beweisen, was selbstverständlich nicht möglich ist. Auch mehrmals in diesem Thread passiert.
Die ganzen Sachen will ja auch niemand verbieten, nur die Kostenübernahme durch die Allgemeinheit. Wenn man selbst dran glaubt, ist das eine Sache, man sollte aber nicht den Rest der Leute dafür aufkommen lassen. Für Glaubensfragen sind viele Institutionen zuständig, aber garantiert nicht die Krankenkassen.
Zu dem Thema sei auch der - verdammt gute und viel zu unterbewertete - Kabarettist Gunkl empfohlen: m.youtube.com/watch?v=EKQVsHwOGII
zum Beitrag14.10.2019 , 11:58 Uhr
Und hinter Homöopathieherstellern stehen nur missverstandene Einzelkämpfer, kleine Davids, die gegen die Pharma-Goliaths antreten?
Die meisten Globulihersteller sind Divisionen von Pharmakonzernen, und bei so astronomischen Gewinnspannennist es auch unwahrscheinlich, dass sie sich von so einem profitablen Geschäft trennen wollen.
Verschwendung im Gesundheitswesen sollte überall konsequent bekämpft werden, und da spielt es keine Rolle, ob es 0,05 oder 5 % sind. Erst recht gilt das für "Medikamente" ohne nachgewiesenen Wirkstoff.
zum Beitrag14.10.2019 , 05:41 Uhr
Eigentlich wollte ich ja nichts mehr schreiben, aber das muss jetzt nochmal sein:
Nicht die Gegner der Homöopathie sind verpflichtet, zu beweisen, dass diese nicht funktioniert, sondern diejenigen, die behaupten, dass sie das tut.
Wenn ich Behauptungen aufstelle, muss ich diese auch irgendwie untermauern. Und genau das haben Sie halt nicht gemacht. Damit führen Sie das komplette wissenschaftliche Prinzip ad absurdum.
zum Beitrag13.10.2019 , 22:29 Uhr
Solche Leute gibt es doch auch zuhauf. in meiner persönlichen Erfahrung ist die Schnittmenge zwischen beiden Gruppen auffallend groß.
zum Beitrag13.10.2019 , 22:27 Uhr
1. Die Unwirksamkeit der Homöopathie ist keine Meinung, sondern Fakt. Das hat nichts mit Arroganz zu tun. Selbst wenn wir das ganze Geschachere um Studien und Journals weglassen, KANN dieser Mumpitz gar nicht funktionieren. Wenn etwas bis unter die Nachweisgrenze verdünnt wird, ist nichts mehr von dem eigentlichen Stoff vorhanden. Oder wollen Sie mir da widersprechen?
2. Hahnemann war Anhänger der Ähnlichkeitslehre, das heißt Stoffe, die ähnliche Symptome wie die eigentliche Krankheit auslosenz, können zur Heilung derselben genutzt werden. Wurde auch schon oft widerlegt und ergibt auf keiner Ebene Sinn.
3. Beweise! Womit wir wieder bei Studien wären, ohne die es dann doch nicht geht. Die Anhänger der Homöopathie sind hier in der Bringschuld. Wenn ich behaupte, ich hätte ein Perpetuum mobile erfunden, wird man von mir auch Beweise verlangen, und das auch zurecht. Aus der Homöopathieecke kommt hier aber leider gar nichts. Nada. Zero.
4. Natürlich kann es für die Wirksamkeit der Homöopathie keine Beweise geben, eben weil sie nicht wirken kann. Man kann natürlich daran glauben, aber damit gehen Sie bitte in die Kirche, das hat in der Wissenschaft nichts zu suchen.
Übrigens, wer auf Beleidigungen zurückgreift, beweist nur, dass ihm die Argumente ausgehen. Oder - wie ich in Ihrem Fall vermute - nie welche gehabt hat.
zum Beitrag13.10.2019 , 22:03 Uhr
Nur dass die Fakten halt leider immer gegen die Homöopathie sprechen. Die von Ihnen zitierten Seiten sind unseriös bis unter die Hutkrempe und teilweise schon hart an der Grenze zur Hetze. Das hat mit Stilkritik nichts zu tun. Das ist einfach nur populistisches Gebelle ohne wissenschaftlichen Hintergrund. Wenn Sie das immer noch nicht erkennen, dann haben wir nichts weiter zu besprechen. Gründe habe ich hier zur Genüge angegeben. Manche Leute kann man leider nicht aus ihrer Filterblase holen.
Einen schönen Tag noch.
zum Beitrag13.10.2019 , 19:05 Uhr
Natürlich wird so ein Käse nicht in Lancet veröffentlicht, die haben ja auch einen Ruf zu wahren. Die Hürden, dass da ein Paper veröffentlicht wird, sind auch astronomisch hoch, da sind schon deutlich bessere Studien gescheitert als diese australische Zuckerpillen-Studie. Selbstverständlich gibt es auch andere Journals mit einem hohen Impact Factor, aber in keinem sind verifizierte (!!) Studien für die Wirksamkeit von Homöopathie veröffentlicht worden.
Hat irgendjemand diese Studie replizieren können? Auch öfter? Immer mit gleichem Ergebnis? Die Antwort bleiben Sie mir immer noch schuldig.
zum Beitrag13.10.2019 , 18:46 Uhr
Sorry, aber wenn ein angeblich seriöser Artikel mit den Worten endet:
"Denn, wer auch immer von ihr profitiert, es sind mit Sicherheit nicht die Patienten. Die wünschen sich international mehrheitlich eine Integrative Medizin, die Naturheilkunde, Homöopathie & Co. gleichberechtigt neben die Schulmedizin stellt. In Deutschland stehen beispielweise laut einer repräsentativen Umfrage 75% der Bevölkerung hinter dieser Forderung. [14] Die australische Bevölkerung hat eine Bürgerkampagne ins Leben gerufen, die das Recht auf gesundheitliche Selbstbestimmung und freie Therapiewahl erhalten will. [15] Denn genau das steht auf dem Spiel, wenn wir die Steuerung des Gesundheitssystems Lobbyvereinigungen, ihnen hörigen Politikern und von diesen beauftragten Pseudowissenschaftlern überlassen. Hierzulande heißt diese Initiative "weil’s hilft! – Naturmedizin und Schulmedizin gemeinsam" [16], und wir bitten Sie, sich zu engagieren!"
ist das an Tendenziosität, Unseriösität und journalistischer Schlamperei nicht mehr zu überbieten. Kein seriöses Journal würde auf die Idee kommen, seine Leser direkt zum "Kampf gegen das System" aufzufordern und Medizin als "Pseudowissenschaft" bezeichnen. Journals geben allenfalls Empfehlungen und hetzen nicht gegen eine ominöse "Gesundheitslobby" und die ihr angeblich "hörigen Politiker"
So ein Artikel wäre sogar dem Postillon zu blöd.
zum Beitrag13.10.2019 , 18:35 Uhr
Würfelzucker kann man halt nicht einzeln kaufen. Aber fragen Sie mal beim Café ums Eck, vielleicht geben die Ihnen sogar ein paar Päckchen umsonst.
Sie haben mein Argument schon verstanden. Nur schade, dass Sie nicht versuchen, es zu entkräften. Warum nur?
zum Beitrag13.10.2019 , 18:32 Uhr
Die angebliche Wirksamkeit von Homöopathie konnte noch nie valide belegt werden, und Sie verlieren sich immer weiter in Pseudostudien und nicht untermauerbare Behauptungen. Die Meinung eines Einzelnen sagt in der Medizin übrigens genau nichts aus. Eminenzbasierte Medizin hat die absolut niedrigsten Evidenzgrade IV und V und wird jedes Mal von Studien geschlagen. Einem Direktor von der Cochrane Collaboration (der seiner Organisation damit einen Bärendienst erwiesen hat, wenn das wahr sein sollte) stehen zudem abertausende Mediziner gegenüber, die diese Erfahrung nicht geteilt haben. Die Behauptung, dass das überhaupt jemals ein Direktor der CC gesagt haben soll, kann ich übrigens nirgendwo finden. Im Gegenteil:
www.cochrane.org/d...-behandlung-akuter
Wenn ich an Homöopathie glaube, kann ich mit derselben Logik auch an ein fliegendes Spaghettimonster glauben. Keiner hat bis jetzt beweisen können, dass es das nicht gibt!
zum Beitrag13.10.2019 , 17:58 Uhr
Nochmal bitte: Reputable Quellen. Jeder kann sich lustige Namen geben wie "Wissenschaftliche Gesellschaft für Homöopathie" (lol) und Schmarrn behaupten.
Kommen Sie wieder, wenn das in Lancet, Cell oder dem NEJM publiziert und von unabhängigen Forschergruppen verifiziert würde.
zum Beitrag13.10.2019 , 17:54 Uhr
"informationen-zur-homoeopathie.de"
Ist das wirklich Ihr Ernst? Und dann auch noch ein fast 10 Jahre alter Artikel, der auf das "Peer reviewed Journal" "Homeopathy" verweist? Sorry, aber das fällt eindeutig unter "medizinische Bildzeitung". Super, die haben nachgewiesen, dass man in Spuren noch Wirkstoff nachweisen kann (Gift übrigens - Hahnemann hing der Irrlehre "similia similibus curantur" an). Und repliziert wurde diese sagenhafte Erkenntnis des "renommierten" Indian Institute of Technology wo? Im Übrigen sind auch reputable Journals nicht vor Fälschungen gefeit, siehe das Desaster um die Behauptung, dass MMR-Impfungen Autismus verursachen, was Lancet fast Kopf und Kragen gekostet hätte und Andrew Wakefield (zurecht) als Lügner brandmarkte; ein Irrglaube, der bis heute anhält.
Wenn nach 100 Verdünnungsvorgängen noch Stoffe nachgewiesen werden können, wurde wohl eher bei der Verdünnung geschlampt.
Und nochmal: Homöopathen behaupten, dass ihre Zauberkügelchen wirken, also müssen sie auch beweisen, dass sie es tun und warum. Den Beweis sind sie aber auch 300 Jahre später noch schuldig geblieben.
Wo ich Ihnen aber Recht gebe, ist die Tatsache, dass ein Arzt auf den Patienten und dessen Geschichte eingehen soll. Das ist allerdings in Zeiten von Budgetierung und allgegenwärtigem Zeitdruck leichter gesagt als getan.
zum Beitrag13.10.2019 , 17:20 Uhr
Das eigentliche Luxusproblem ist, dass wir diese Diskussion überhaupt führen müssen. Anderswo haben die Menschen nicht mal Zugang zu medizinischer Grundversorgung. Die würden Ihnen den Vogel zeigen, wenn Sie ihnen Zuckerkügelchen andrehen würden.
zum Beitrag13.10.2019 , 16:40 Uhr
Mediziner sollen entweder wirksame Medikamente verschreiben oder es ganz bleiben lassen. Was dazwischen ist nicht. Und schon gar nicht die Kosten von Homöopathie auf die Allgemeinheit abwälzen.
Und Globuli als "billig" bezeichnen würde ich jetzt auch nicht unbedingt. Verglichen mit dem normalen Kilopreis für Zucker sind Globuli um mehrere Zehnerpotenzen teurer.
zum Beitrag13.10.2019 , 16:02 Uhr
Das kann ich nur unterschreiben. Ich habe schon mit Grünen-Anhängern geredet, die allen Ernstes gemeint haben "Auf meinen Teller kommen keine Gene!".
Totalopposition trifft es ziemlich gut. Die kognitive Dissonanz dieser doch eigentlich relativ gut ausgebildeten Bevölkerungsgruppe verblüfft mich jedes Mal aufs Neue.
Hm. Vielleicht habe ich bis jetzt einfach mit den falschen Grünen gesprochen. Unterm Strich haben sie wirklich gute Ziele und ich zähle mich auch zu den im Artikel Beschriebenen, die die Grünen zwar wählen würden, aber nur, wenn sie in puncto Naturwissenschaften vernünftiger werden würden.
zum Beitrag13.10.2019 , 15:44 Uhr
Falsch. Befürworter der Homöopathie sind hier in der Bringschuld und müssen beweisen, dass ihr Hokuspokus wirklich irgendeine Wirkung hat.
Und zwar nachweisbar, reproduzierbar und statistisch signifikant. Keine Anekdoten.
Wo sind denn die NEJM-Artikel, die nachweisbar eine Wirkung von nachgewiesenermaßen wirkstofffreien Mitteln über den Placeboeffekt hinaus bezeugen? Na los, ich warte.
Und bitte keine "Studien" aus "Holistic Medicine Weekly" oder einem anderen medizinischen Äquivalent der Bildzeitung, aber das versteht sich ja von selbst.
zum Beitrag13.10.2019 , 15:35 Uhr
In dem Punkt habe ich die Grünen wirklich nie verstanden. Eine Partei mit überdurchschnittlich vielen Akademikern, die es eigentlich besser wissen müssten, als blind solchen Scharlatanen hinterherzulaufen.
Eine "alternative" Medizin gibt es nicht - es gibt nur Medizin, alles andere ist Quacksalberei und Bauernfängerei. Homöopathie wirkt nicht, Punkt. Da hilft auch die tausendste Anekdote "Bei der Frau vom Tante Erna ihrem Schwager sein Sohn der Hund die Tochter hat's aber geholfen!!!!1" nicht. Und den Placeboeffekt kann ich auch billiger haben, Zucker kostet im Supermarkt ein paar Cent das Kilo. Trotzdem wird dieser Schwachsinn von den Kassen übernommen, Brillen aber z.B. oft nicht. Verrückte Welt.
zum Beitrag27.05.2016 , 16:42 Uhr
Ein mir nahe stehender, ziemlich sturköpfiger Mensch, der auf diese Scharlatane vertraute und letzen Endes mit dem Leben dafür zahlen musste. Zufrieden?
zum Beitrag27.05.2016 , 16:41 Uhr
Andersrum sind mir leider viel zu viele unbelehrbare Ignoranten wie Sie untergekommen - und das ist keine Beleidigung, sondern nur eine nüchterne Feststellung. Wiktionary definiert Ignoranz als "selbstverschuldete Unwissenheit, Beschränktheit", der Duden als "tadelnswerte Unwissenheit, Kenntnislosigkeit".
Selbstverschuldet, da die Faktenlage erdrückend ist, Sie sie entgegen aber aller Vernunft trotzdem nicht akzeptieren wollen und tadelnswert aus dem gleichen Grund.
Ich verlange auch keinen Kniefall von Ihnen. Meinetwegen können Sie ja privat an diesen Hokuspokus glauben - aber in dem Moment, in dem Sie versuchen, andere von diesem objektiv falschen Gedankenkonstrukt zu überzeugen und eventuell auch noch damit zu behandeln, da ist für mich der Rubikon überschritten - da fängt es nämlich an, auch für andere gefährlich zu werden.
zum Beitrag27.05.2016 , 16:32 Uhr
Äh, "kein" fliegendes Spaghettimonster. Mea culpa.
zum Beitrag27.05.2016 , 16:30 Uhr
Na, vielleicht hatte er Erfolg - aber dann aufgrund der Zuwendung, die er dir entgegengebracht hat und der eigenen Erwartungshaltung, die du - unterbewusst oder nicht - auch verändert hast. Garantiert nicht geholfen haben aber die Zuckerkügelchen. Und ganz ehrlich, für so etwas täte es eine Gesprächstherapie auch - da muss ich nicht extra Globuli für teuer Geld kaufen.
Zu wissen, ob man eine Arzneimittelallergie hat, ist übrigens nicht ganz unwichtig - unverhofft im Krankenhaus landen kann man ja immer mal, und erst da rauszufinden, dass man eine Penicillinallergie hat, ist gelinde gesagt suboptimal.
zum Beitrag27.05.2016 , 16:21 Uhr
Nein, Placeboeffekt eben nicht hin oder her. Placeboeffekt, Punkt. Was anderes ist die Homöopathie nicht.
Eben darum geht es, wer sich den Heilungserfolg auf die Fahne schreiben darf. Und das darf sich die Homöopathie eben nicht - aus Gründen, die ich hier schon zigfach beleuchtet habe. Der wird der Homöopathie fälschlicherweise zugerechnet, obwohl ausnahmslos immer der Placeboeffekt, also immer auch die eigene Erwartungshaltung/Autosuggestion oder auch mal ganz banal das eigene Immunsystem dafür verantwortlich ist.
Das ist ja gerade das Gefährliche - Leute nehme homöopathische Mittel zu sich, sehen, dass es besser wird (ohne die Ursache richtig zuzuordnen) und sind geneigt, auch bei der nächsten Erkrankung wieder darauf zurückzugreifen. Das geht so lange gut, bis sie mal wirklich eine ernsthafte Erkrankung haben. Dann zu allem Überdruss auch noch zu versuchen, das Ganze mit parawisschenschaftlichem Geschwurbel ("Wassergedächtnis" etc.) zu erklären, grenzt meiner Meinung nicht nur an Betrug, sondern hat den Tatbestand bereits erfüllt.
Und nur mit "derzeitigem Wissensstand" Erklärungsversuche anzufangen, klingt schon arg nach Science Fiction. Ich kann ja auch behaupten, dass es nach "derzeitigem Wissensstand" ein fliegendes Spaghettimonster gibt, das mit Elvis, Buddha und Darth Vader auf Beteigeuze VII jeden Donnerstag Poker spielt. Ist zwar absoluter Bullshit, könnte ja aber irgendwann vielleicht einmal nachgewiesen werden (Konjunktiv). Dass das alles unlogisch ist wie nur irgend möglich, wird dabei aber oft außer acht gelassen.
zum Beitrag27.05.2016 , 13:48 Uhr
Wieder nur eine Anekdote - und somit nicht empirisch überprüfbar. Außerdem ist hier immer noch die Möglichkeit der Falschattribution gegeben - nur weil du Zuckerpillen isst, heißt das noch lange nicht, dass du auch von denen gesund geworden bist. Ist das mit der Allergie jetzt mal nachgeprüft worden oder hat das der Homöopath nur mal so dahingesagt?
zum Beitrag27.05.2016 , 13:46 Uhr
Ich glaube hingegen, dass die dumpfe Ignoranz der Homöopathie-Jünger allen anderen auf die Nerven geht. Wie man die Augen so konsequent vor Offensichtlichem verschließen kann, ist mir schleierhaft.
Warum ich Studien verlange? Weil es die einzige Möglichkeit wäre, die Homöopathie zu legitimieren. Da du aber offensichtlich weißt, dass das nicht geht, denke ich langsam, dass es euch darum anscheinend überhaupt nicht geht. Wieso wollt ihr denn unbedingt unfundierte, objektiv falsche und sogar gefährliche (wenn dieser Mumpitz richtiger Medizin vorgezogen wird) Heilmethoden unters Volk bringen? Sags mir, bitte. Ich versteh euch beim besten Willen nicht.
zum Beitrag27.05.2016 , 13:03 Uhr
Übrigens: Zu versuchen, sich jetzt mit einem "Ich ignorier dich einfach" aus der Affäre zu stehlen, ist für mich nur das Eingeständnis der Tatsache, dass Ihnen die Argumente ausgehen - nicht, dass Sie überhaupt jemals welche hatten. Im Gegensatz zu Ihnen kann ich meine Behauptungen wenigstens untermauern und habe das auch mehrfach gemacht.
Und wenn Sie meine (berechtigten) Attacken gegen Homöopathie und ihre Anhänger als "übelste Beschimpfungen" betrachten, dann scheinen Sie zumindest in der Hinsicht doch eine sehr dünne Haut zu haben.
zum Beitrag27.05.2016 , 12:20 Uhr
Inhaltlich nichts zur Diskussion beitragen, das tun ja wohl eher Sie.
Ich habe Sie mehrfach aufgefordert, einen Beweis für die Wirksamkeit der Homöopathie zu erbringen - passiert ist bis jetzt nichts außer Allgemeinplätzchen, einem unzulässigen Versuch, die Beweislast auf die "Skeptiker" abzuwälzen und kruden, nicht nachprüfbaren Thesen quasi-religiöser Natur. Nicht ein einziges gutes Argument für die Homöopathie haben Sie angeführt.
Also, noch einmal extra für Sie, zum Mitschreiben:
Ich hätte gerne eine einzige, nachprüfbare (!!) Studie, die die Wirksamkeit der Homöopathie zweifelsfrei beweist.
zum Beitrag27.05.2016 , 10:27 Uhr
4. Hä?
5. Ist ja auch logisch. Zucker und Wasser sind (zumindest in diesen Dosen) ungefährlich - wo keine Wirkung, da auch keine Nebenwirkung.
6. Halten Sie sich fest: Auch Glucose und H2O (Hauptbestandteile der homöopathischen "Medizin") sind Chemie. Antihistaminika helfen Allergikern nachgewiesenermaßen mehr als der Glaube an irgendeinen Hokuspokus. Mir ist kein einziger zweifelsfrei belegbarer Fall bekannt, in dem jemand nach Einnahme von Antihistaminika gestorben wäre - dafür fallen mir dutzende Geschichten von Leuten ein, die lieber auf "alternative" "Heilmethoden" vertraut haben und jetzt die Radieschen von unten anschauen - prominentestes Beispiel: Steve Jobs.
7. Nein, niemand sollte homöopathische "Medikamente" nehmen, vor allem nicht Menschen mit schwachem Immunsystem! So eine Empfehlung ist grob fahrlässig und würde jeden Arzt die Approbation kosten.
Von was für einer "psychich-physischen Verbindung" reden Sie eigentlich?
zum Beitrag27.05.2016 , 10:27 Uhr
!. Im Idealfall nicht - da dieser allerdings nicht exisiert, versucht man, das Risiko für den Patienten bei maximalem Nutzen so gering wie möglich zu halten.
2. Nebenwirkungen existieren zwar, sind auch nicht auszuschließen, sind aber oft noch im ertragbaren Rahmen bzw. statistisch sehr, sehr unwahrscheinlich - sonst würde das Medikament gar nicht erst zugelassen werden. Thalidomid/Contergan ist der berühmte Fall, bei dem alle Sicherheitsvorkehrungen versagten - aber auch as dieser Situation lernte man, genauer auf den Unterschied zwischen Enantiomeren (also den Spiegelbildern eines Moleküls) zu schauen, da beide zwar die gewünschte Wirkung erbrachten, aber sich eines von beiden als fruchtschädigend erwies.
3. Ja, aber erst nachdem das Medikament verschiedene Testphasen durchlaufen hat - zuerst theoretische Überlegungen und Simulationen, dann im Tierversuch und wird dann erst (nach dem Passieren einer Ethikkommission) an gesunden (!) Menschen (die sich für diese Versuche übrigens freiwillig melden) unter kontrollierten Bedingungen auf Nebenwirkungen untersucht. Erst dann wird das Medikament in einer Doppelblindstudie am Patienten untersucht. Wenn Sie eine bessere Möglichkeit zur Medikamententestung haben, immer her damit - da wäre wohl auch mindestens ein Nobelpreis mit drin.
zum Beitrag27.05.2016 , 09:58 Uhr
>Der Homöopath hat sich eine halbe Stunde lang mit mir unterhalten und am Ende herausgefunden, dass ich allergisch auf ein vor drei Monaten eingenommenes Antibiotikum reagiert habe.
Das ist ein Problem, ja - Ärzte stehen oft unter enormem Zeitdruck und haben oft nicht die Zeit, sich eingehend mit dem Patienten zu unterhalten. Das ist aber ein zu behebender Fehler im System und entschludigt die Homöopathie keineswegs.
>Die Kasse hat alle Arztrechnungen übernommen, den Homöopathen durfte ich selbst zahlen.
Wie es sich gehört. Für diese Pseudowissenschaft sollte nicht auch noch die Allgemeinheit blechen müssen.
>Seitdem sind die Weisskittel für mich Würstchen wie alle anderen auch.
Ich kenne Ihre Krankheitsgeschichte nicht (Arzneimittelallergien klingen normalerweise spätestens nach ein paar Tagen wieder ab, also ist es fraglich, ob es überhaupt eine war - wurde da überhaupt drauf getestet oder wurde das nur behauptet?), aber wegen den (angeblichen) Verfehlungen einiger gleich eine ganze Berufsgruppe (die in sich selbst auch noch diversifiziert ist wie keine zweite) in einen Topf zu schmeißen zeugt nicht unbedingt von rationalem Denken.
zum Beitrag27.05.2016 , 09:48 Uhr
Eben, und deswegen kann man die Wirkung von Homöopathie nicht erforschen - eben weil sie nicht existiert.
zum Beitrag27.05.2016 , 09:36 Uhr
Ihre Argumentation ist ein Paradebeispiel für Russells Teekanne: https://de.wikipedia.org/wiki/Russells_Teekanne
Wenn Sie micht von der Existenz von etwas überzeugen wollen, dann liegt die Beweislast bei Ihnen - zeigen Sie es mir entweder direkt oder, in diesem Falle, weisen Sie die Wirksamkeit von Homöopathie hieb- und stichfest nach. Das ginge am einfachsten durch reproduzierbare Studien - die auch zur Genüge durchgeführt wurden und diesem Hokuspokus keinerlei Wirkung attestieren. Anekdoten und irrationale Glaubenskonstrukte sind hier übrigens Fehl am Platz, da nicht nachprüfbar.
zum Beitrag27.05.2016 , 09:17 Uhr
Dafür hatten die auch nur eine Lebenserwartung von 30-40 Jahren, eine Kindersterblichkeit, die durch die Decke ging und regelmäßig mit Krankheiten zu kämpfen, die heutzutage fast keine Rolle mehr spielen und im Vergleich zu damals hervorragend behandelt werden können. Dass wir trotzdem überlebt haben, haben wir nicht zuletzt unserem Immunsystem zu verdanken, das wir ja auch nicht aus Jux und Tollerei haben - diesem und der Tatsache, dass bis vor zwei-, dreihundert Jahren zumindest medizinisch gesehen noch der darwinistische Grundsatz "survival of the fittest" galt. In diesen Zeitraum fällt übrigens auch die jüngste Bevölkerungsexplosion der Menschheit - ohne moderne Medizin würden wir wahrscheinlich immer noch bei 500 Millionen rumdümpeln und uns wundern, warum nur jedes dritte Kind älter als zwei Jahre wird.
Wenn Sie also meinen, wie ein Steinzeitmensch leben zu können, bitte - dann aber auch bitte ohne moderne Annehmlichkeiten. Und nicht ins Krankenhaus rennen, wenn Sie sich wirklich mal eine Infektion zuziehen, mit der Ihr Immunsystem einfach überfordert ist (was dank moderner Hygieneverhältnisse in unserer Gesellschaft allerdings deutlich unwahrscheinlicher ist als noch im Mittelalter). Viel Spaß!
zum Beitrag27.05.2016 , 09:07 Uhr
>In den Taz-Foren ist immer mehr die ideologische Beton-Fraktion unterwegs. Leider!
Kann ich unterschreiben - das sind nämlich genau die Leute, die meinen, Fakten müssten sich ihrem Weltbild anpassen und nicht umgekehrt. Und die Faktenlage spricht eben der Homöopathie jegliche Wirkung ab.
zum Beitrag27.05.2016 , 09:03 Uhr
Eben - und die homöopathischen "Arzneimittel" werden nicht selten von denselben Pharmafirmen hergestellt und vertrieben (natürlich über Tochterfirmen, man will sich ja gegenüber der rational denkenden Bevölkerung von diesem Hokuspokus distanzieren), die auch die "bösen chemischen Pillen" im Sortiment haben.
Die unabhängigen Firmen werden ihre Zauberkügelchen übrigens wohl auch nicht aus Nächstenliebe unters Volk bringen - auch bei den Herstellern der sogenannten "sanften" "Medizin" steht knallhartes Profitdenken im Vordergrund. Auch zurecht - es gibt wenige Bereiche, in denen die Gewinnspannen so astronomisch sind. Für ein paar Gramm Schießmichtot D30 (also Zucker) kann man schon mal 5-10 € hinblättern, wofür man im Supermarkt einige Kilo Zucker bekommt. Klar, dass sich diese Firmen nicht in die Suppe spucken wollen und den homöopathischen Firlefanz bis aufs Messer verteidigen.
zum Beitrag27.05.2016 , 08:52 Uhr
Zu den Verflechtungen der Uni Witten-Herdecke mit der Pseudowissenschaft Homöopathie ist dieser Artikel vielleicht lesenswert: http://www.zeit.de/zeit-wissen/2011/04/Dossier-Esoterik-Esoterisierung
Da zahlt man dieser Privatuni schon ein Vermögen für eine Medizinerausbildung und bekommt dann auch noch Humbug gelehrt. Eigentlich ein Skandal.
zum Beitrag27.05.2016 , 08:46 Uhr
Was noch viel schlimmer ist, ist die penetrante Weigerung einiger Mitbürger, unumstößliche, nachweisbare Fakten zu akzeptieren, bloß weil diese nicht ins eigene Weltbild passen. Das erinnert irgendwie an das bockige Kind auf dem Spielplatz, das Augen und Ohren verschließt und ganz laut LALALALALA singt, wenn es eine unbequeme Wahrheit nicht hören will. Da wettert man (nicht ganz zu Unrecht) über Pfarrer, den Papst und Religion im Allgemeinen, aber sobald die Quasi-Religion Homöopathie in Frage gestellt wird, brennen bei einigen wohl die Sicherungen durch.
"Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit."
Kant würde ob der schier unglaublichen Anzahl leichtgläubiger Homöopathiejünger hierzulande im Grab rotieren - eine Schande, dass dasselbe Land, das so einen großartigen Denker hervorgebracht hat, auch einen Blender wie Hahnemann und seine mittlerweile über die ganze Welt verbreitete Irrlehre zu verantworten hat.
zum Beitrag27.05.2016 , 08:37 Uhr
1. Abgesehen davon, dass der Placeboeffekt interindividuell extrem unterschiedlich auftreten kann (und bei manchen auch gar nicht), sind die eigene Erwartungshaltung/Autosuggestion und klassische Konditionierung die größten Faktoren. Eine Art "Selbsttäuschung", wenn Sie so wollen - deshalb wirkt Homöopathie auch nur bei denen, die (wenn auch nur unterschwellig) selbst daran glauben.
2. Siehe oben.
3. Die zeigen keinen Unterschied - und belegen somit nachweisbar die Unwirksamkeit der Homöopathie: http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736%2805%2967177-2/abstract
Auch eine Google-Scholar-Suche von "homeopathy vs placebo" liefert ausschließlich Ergebnisse, die an erstgenannter kein gutes Haar lassen. Im direkten Vergleich sind also Zuckerkugeln um keinen Deut besser als Zauber-Zuckerkugeln.
4. Die Grundannahme Ihrer These ist falsch - den Placeboeffekt kann man nämlich sehr wohl wissenschaftlich erklären. Dazu muss man nicht mal Studien zitieren, das steht auch ganz schön erklärt auf der Wikipedia (sogar mit Quellennachweisen, wenn Sie es genau wissen wollen).
5. Gar nicht, da keines existiert.
zum Beitrag26.05.2016 , 21:19 Uhr
Da gibt es auch nichts zu verstehen. Quacksalberei durch und durch.
zum Beitrag26.05.2016 , 21:17 Uhr
Wenn er mehr wüsste als ich, dann hätte er mir es aber auch schlüssig erklären können. Da er das aber nicht gemacht hat (wie übrigens noch nie ein Anhänger dieser Irrlehre), bin ich nach wie vor nicht von der Wirksamkeit dieses Hokuspokus überzeugt.
Wenn Sie sagen "das kann man halt nicht erklären", begeben Sie sich auf eine Stufe mit Schamanen, Traumdeutern und sonstigen Voodoo-Zauberern. Den Placebo-Effekt kann man übrigens sehr wohl erklären, aber das mal nur so am Rande.
Homöopathie ist in erster Linie eine Glaubensfrage - und die gehört in Kirchen, nicht in Krankenhäuser!
zum Beitrag26.05.2016 , 21:08 Uhr
Das ist ja auch eine Katastrophe! Die Leute werden dort effektiv nicht behandelt. In einem Land, in dem eh schon oft nicht gerade gute Hygieneverhältnisse herrschen und in dem oft auch ebenso zweifelhafte "Heilverfahren" wie Ayurveda angewandt werden, ist die Einführung der Homöopathie geradezu kontraproduktiv. Da schämt man sich ja schon, dass ausgerechnet das Land, das große Mediziner wie Koch, Virchow und von Behring hervorgebracht hat, ausgerechnet diesen Schwachsinn exportiert.
zum Beitrag26.05.2016 , 18:20 Uhr
Habe mir neulich mal mit einem Arzt (!) ein Wortgefecht über Sinn (haha) und Unsinn der Homöopathie geliefert. Besagter Mediziner ist Hausarzt in einer süddeutschen Großstadt und bekam ein fast einseitiges Interview mit der Lokalzeitung, in der er die Homöopathie als alternative Heilmethode anpries - unter anderem mit Scheinargumenten wie dem angeblichen "Wassergedächtnis" oder "Energie", die durch "Verschüttelung" übertragen wird. Auf die Unwirksamkeit und den Placeboeffekt angesprochen, warf er mir zweifelhafte Studien an den Kopf und Behauptungen, alle anders lautenden Studien würden systematische Fehler enthalten. Richtig unwirsch wurde er dann, als ich ihn fragte, ob er es denn überhaupt mit seinem Gewissen bzw. ärztlichen Ethikverständnis vereinbaren könne, seinen Patienten wissentlich (!) nachweislich unwirksame Präparate zu empfehlen.
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen:
Ein promovierter, approbierter Mediziner mit eigener Praxis, bei dem nicht nur rudimentäre naturwissenschaftliche Kenntnisse überhaupt eine Zulassungsvoraussetzung für das Studium darstellen, schwurbelt munter von objektiv falschen Tatsachen und Wirkweisen vor sich hin und verkauft den Leuten aktiv nachweisbar unwirksame Substanzen. Warum so jemand überhaupt praktizieren darf, ist mir ein Rätsel.
Zwei Möglichkeiten: Entweder so jemand glaubt selbst an diesen Hokuspokus - dann hat er aber in diesem Fach nichts zu suchen, das ihn eigentlich schon während des Studiums eines Besseren belehren hätte sollen. Oder aber er weiß, dass das Zeug nicht wirkt, verkauft es aber trotzdem - dann ist das schlicht und ergreifend Betrug.
zum Beitrag26.05.2016 , 18:01 Uhr
>Wer heilt, hat Recht.
Sorry, aber damit bin ich nicht d'accord, aus verschiedenen Gründen:
1. Falsche Attribution: Wenn jemand mit Schnupfen Homöopathika nimmt und nach sieben Tagen gesund wird, ist die Wahrscheinlichkeit nicht gering, dass er den Heilungserfolg auf die Zuckerkügelchen schieben wird. Dass er aber ohne die wohl genauso schnell gesund geworden wäre, wird gern übergangen. Unser Immunsystem haben wir ja nicht zum Spaß. Nicht umsonst heißt es: Eine Erkältung dauert ohne Arzt sieben Tage und mit eine Woche.
2. Auch wer nicht heilt, hat oft Recht: Wenn jemand einem Krebskranken eine Chemotherapie angedeihen lässt, die nach allen Gesichtspunkten am Besten auf ihn zugeschnitten ist und er entgegen aller Erwartungen trotzdem nicht darauf anspringt, war der behandelnde Arzt trotzdem im Recht, da er nach bestem Wissen und Gewissen im Sinne des Patienten entschieden hat.
zum Beitrag26.05.2016 , 17:54 Uhr
Die Beweislast liegt in diesem Falle bei den Homöopathen - wenn sie wirklich funktioniert, sollen sie gefälligst auch reproduzierbare (!), hieb- und stichfeste Studien dazu präsentieren (und nicht immer nur auf die Schwägerin der Tante vom Hund vom Onkel Hans verweisen, bei ders angeblich geholfen haben soll).
Die vielen Studien zur Homöopathie bescheinigen dieser außer dem Placeboeffekt keine Wirkung - und für den braucht man keine Homöopathie. In Doppelblindstudien wurde Homöopathika nie ein Vorteil gegenüber Placebos nachgewiesen (klar, weil beides unwirksame Zuckerpillen). Die paar Studien, die ihr doch (angeblich) Wirkung unterstellen, sind oft schlampig gemacht, voll systemischer Fehler, nicht reproduzierbar (das K.O.-Kriterium schlechthin für eine Studie!) oder wurden in äußerst dubiosen Magazinen veröffentlicht, die in der Fachwelt denselben Stellenwert haben wie die BILD für seriöse Journalisten (oder eigentlich jeden mit noch halbwegs funktionierendem Hirn).
zum Beitrag26.05.2016 , 17:45 Uhr
Wer bei V.a. Leistenbruch zuerst zum Röntgen statt zum Ultraschall greift, sollte eh das Staatsexamen noch einmal wiederholen müssen.
zum Beitrag26.05.2016 , 17:43 Uhr
Das wird ja immer noch schlimmer. Fehlt nur noch, dass sie auch noch Kreationismus und Impfgegner unterstützt.
zum Beitrag29.08.2014 , 22:18 Uhr
Tut mir leid, aber spätestens bei der Passage, die die gesamte ukrainische Regierung pauschal als "Sammlung von Verbrechern, Abkömmlinge ukrainischer Nazis und in den IWF und die EU verliebte Oligarchen" denunziert, die "Krieg gegen Russisch sprechende Ukrainer führt", habe ich aufgehört, dieses Pamphlet auch nur noch halbwegs ernst zu nehmen.
zum Beitrag29.08.2014 , 22:10 Uhr
"Russlands Präsident ruft die Separatisten dazu auf, für ukrainische Soldaten einen humanitären Korridor zu öffnen. Seine Landsleute werden kriegsmüde."
Das hätte er sich mal überlegen sollen, bevor er völlig unprovoziert in ein souveränes Land eingefallen ist.
Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es zurück. Scheint, als ob sich der kalte Krieger doch erheblich verschätzt hat mit der Ukraine.
Guter Artikel übrigens, Chapeau!
zum Beitrag21.06.2014 , 18:17 Uhr
Klar, allerdings ist die Krim wie bereits erwähnt ein Sonderfall; zum einen wegen der besonderen Geschichte (Schwarzmeerhafen) und auch nicht zuletzt deswegen, weil die Bevölkerung dort viel homogener ist als in der Ostukraine, wo die Mehrheitsverhältnisse oft nicht klar sind. Selbst in einzelnen Regierungsbezirken sind im einen Dorf mehr Russen, im anderen mehr Ukrainer und so weiter - und alleine die ethnische Zugehörigkeit sagt auch noch nichts darüber aus, zu welchem Staat sie denn gerne gehören möchten.
Zum anderen kann die Annexion der Krim meiner Meinung nach auch als ein Mitauslöser der Unruhen im Donbass angesehen werden - die Separatisten haben gemerkt, dass man aus der Ukraine aus- und Russland beitreten kann und haben sich erhofft, dass es in ihrem Fall genauso einfach wird, was es aber nicht wurde. Wie es gekommen wäre, wenn Russland nicht auf der Krim einmarschiert wäre, kann ich leider auch nicht sagen.
zum Beitrag21.06.2014 , 17:48 Uhr
Das mag ja sein, aber mir stößt das Referendum selbst immer noch sauer auf, da es nicht nach demokratischen Standards abgehalten wurde. Naja, der Welt bleibt über kurz oder lang wohl nichts anderes übrig, als die Annexion zu akzeptieren. Was mir dabei sauer aufstößt, ist allerdings die Tatsache, dass es ein völlig falsches Signal an Putin und andere Regierungschefs schickt, wenn ein Staat mit so einer mehr als zweifelhaften Aktion so ungeschoren davonkommt.
Die Krim ist, was die Bevölkerung angeht, innerhalb der Ukraine eh ein Sonderfall: 95% sprechen Russisch, aber nur ca. die Hälfte haben sich überhaupt als Russen gefühlt. Erinnert mich ein bisschen an Elsaß-Lothringen vor dem ersten Weltkrieg. Die Leute dort sprachen zwar überwiegend Deutsch, aber fühlten sich in der Mehrheit als Franzosen.
zum Beitrag21.06.2014 , 17:39 Uhr
Präsident Poroschenko wird das Assoziierungsabkommen erst ab 27. Juni unterschreiben, bis dahin steht gar nichts fest.
Es ist das gute Recht der Ukraine, sich für eine Seite entscheiden zu dürfen, oder auch neutral zu bleiben. Das Parlament und der zuletzt direkt vom Volk (!) gewählte Präsident wünschen anscheinend eine Annäherung an den Westen, und wenn die Ukrainer das so wollen, dann müssen wir das auch respektieren. Zu einem Vertrag gehören immer zwei.
Gewiss kann man auch über eine Föderalisierung und eine eventuelle Abspaltung des Ostens diskutieren, aber dann bitte unter demokratischen Gesichtspunkten und nicht unter Waffengewalt und selbst ernannten "Volksbürgermeistern" (die übrigens demokratisch gewählte Bürgermeister und Stadträte einfach so abgesetzt haben).
Zur Außenpolitik des Westens - mir passen auch einige Entscheidungen nicht, wie z.B. der Kosovokrieg oder der Einmarsch in den Irak (Afghanistan war meiner Meinung nach allerdings völlig gerechtfertigt), aber deshalb die russische Außenpolitik unreflektiert und uneingeschränkt gut zu heißen, wie es hier einige Kommentatoren anscheinend tun, finde ich auch nicht in Ordnung.
zum Beitrag21.06.2014 , 17:30 Uhr
Mein Verständnis von Demokratie heißt eben nicht "gelenkte Demokratie" à la Putin und gefälschte Referenda. Auch wenn ich es nicht in Ordnung finde, dass die Regierung in Kiew derzeit (!) nicht hundertprozentig demokratisch legitimiert ist (obwohl die Abgeordneten ja vom Volk gewählt wurden und bereits Neuwahlen angekündigt wurde, welche Faschisten würden denn bitte Neuwahlen anleiern?), finde ich es mehr als heuchlerisch, wenn die Causa Aksjonow (die dasselbe in Grün darstellt, nur noch viel schlimmer und noch krasseren Verstößen gegen das Wahlrecht) von den Russland-Befürwortern einfach so unter den Tisch gekehrt wird.
Und wenn "Geschichtsbewusstsein" mit "Revisionismus" gleichzusetzen ist wie auf der Krim, dann könnte Deutschland auch gleich genausogut Ostpreußen wieder zurückverlangen. Oder Österreich annektiern, oder...
Jedem, der Russland kritisiert, gleich vorzuwerfen, auf "westliche Propaganda" reinzufallen, lässt übrigens auch tief blicken.
zum Beitrag21.06.2014 , 17:17 Uhr
Ja, das hat sie, wenn auch nur auf dem Papier. Der Unterschied zur Ukraine ist nur, dass damals sowohl West- als auch Ostdeutsche sich als ein Volk ansahen und die Frage, ob es zur Wiedervereinigung kommen sollte oder nicht, eigentlich gar nicht zur Debatte stand.
Nur weil sie einen anderen Dialekt/eine andere, ähnliche Sprache sprechen und eventuell eine ähnliche Mentalität besitzen, heißt das noch lange nicht, dass sie auch in einem Staat zusammenleben sollen und wollen. Mit derselben Argumentation könnte ein Außenstehender auch fordern, Österreich wieder an Deutschland anzuschließen. Oder aber den Spieß umdrehen und argumentieren, Bayern sei Österreich viel ähnlicher als Norddeutschland und sollte ergo die BRD verlassen und sich Österreich anschließen.
Was die Völker (falls Ihnen dieses Wort nicht auch wieder sauer aufstößt) wollen, wissen sie am besten selber. Genau wie die Schotten dieses Jahr übrigens (hoffentlich erfolgreich) demonstrieren werden. SO hat nämlich ein Referendum über Unabhängigkeit abzulaufen, mit entsprechender Vorlaufzeit und ohne Druck, und nicht wie diese Farce auf der Krim.
zum Beitrag21.06.2014 , 17:10 Uhr
Nationalstaaten sind eine Tatsache, egal ob es Ihnen passt oder nicht. Aber wenn Sie schon so gegen Nationalstaaten hetzen, warum dann nicht gegen Russland? Putin hat mit seinem Hurra-Patriotismus die Krise nur noch zusätzlich angeheizt.
Und dass die Abstimmung auf der Krim wohl mehr als illegal war, darüber müssten wir eigentlich gar nicht diskutieren. Aber nochmal zur Erinnerung:
- Die Abstimmung fand statt, *nachdem* bereits fremde Truppen auf der Krim waren.
- Unabhängigen Forschungsgruppen zufolge hätten die Krimbewohner vielleicht knapp für die Unabhängigkeit gestimmt, aber nicht mit sowjetisch anmutenden 97% (http://en.wikipedia.org/wiki/Crimean_status_referendum,_2014#Alternative_estimates_of_results). Die Krimtartaren enthielten sich mehrheitlich aus gutem Grund der Abstimmung.
- Die beiden in Frage kommenden Optionen waren eine Farce, da sie keine Rückkehr zum status quo ante ermöglicht hatten, sonder nur "Russland beitreten" oder "Verbleib bei der Ukraine unter der Verfassung von 1992" (in der die Krim allerdings kein Teil der Ukraine war bzw. ihr Status höchst diskutabel wäre). (Auch interessant: Die Krimbewohner konnten zwar abstimmen, ob sie zu Russland gehören wollen oder nicht, über eine Unabhängigkeit wurden sie jedoch nie befragt.)
zum Beitrag21.06.2014 , 16:49 Uhr
"RUSSEN UND UKRAINER SIND ALS EIN SLAVISCHES VOLK GEEINT."
Und das wissen Sie woher? Sind Sie etwa Russin oder Ukrainerin? Und wenn ja, woher nehmen Sie diese Gewissheit, haben Sie mit jedem einzelnen Russen/Ukrainer gesprochen?
Ich traue mich wetten, dass sich viele Ukranier derzeit überhaupt nicht als Brudervolk des östlichen Nachbarn sehen. Wohin die Ukrainer wollen, wissen sie in erster Linie selber, und einseitige Statements wie "Russen und Ukrainer sind ein Volk" sind da eher kontraproduktiv.
Ferner sind die destabilisierenden Kräfte in der Ukraine derzeit andere. Sofern die Separatisten im Donbass nicht zaubern können, beziehen sie ihr schweres militärisches Gerät aus Russland. Da sind unmarkierte Panzer russischer Bauart unterwegs. Das ganze erinnert sehr stark an die (illegale) Annektion der Krim, wo auch zuerst Truppen ohne Hoheitszeichen unterwegs waren und der Kreml auch zunächst stocksteif behauptet hat, die Truppen wären nicht die ihren. Wer einmal lügt...
zum Beitrag21.06.2014 , 16:41 Uhr
Wer träumt denn hier von einem "ukrainischen Großreich"? Da wird doch eher andersrum ein Schuh draus - das größte Land der Erde verleibt sich noch ein kleines Fitzelchen Land eines seiner Nachbarn ein, genauso wie vor sechs Jahren in Georgien. Putin macht aus seinen Ambitionen, die alte Sowjetunion zumindest teilweise wieder zu errichten, keinen Hehl. Ewiggestrig ist wohl eher der, der krassen Landraub mit fadenscheinigen historischen "Argumenten" zu entschuldigen sucht.
zum Beitrag21.06.2014 , 16:37 Uhr
Klar, alles was nicht in den Kram passt und das eigene Weltbild bezüglich der Ukraine stört, ist "westliche Propaganda".
Dass Sergej Aksjonow (der "Ministerpräsident" der Krim) übrigens keinerlei demokratische Legitimation hat, lassen Sie anscheinend auch einfach so unter den Tisch fallen. Da wird der Chef einer Kleinstpartei von den Abgeordneten der Krim (nicht vom Volk, was ja auch gebetsmühlenartig den "Putschisten" in Kiew vorgeworfen wird) zum Ministerpräsidenten "gewählt" (nicht wenigen Abgeordneten wurde im Chaos der Krimkrise der Zutritt zum Parlament verwehrt, Abstimmungskarten wurden gefälscht, angeblich sollen sogar nicht anwesende Abgeordnete abgestimmt haben... alles auf Wikipedia nachzulesen), aber lieber mal mit dem Finger auf die "Putschregierung" in Kiew zeigen, nicht?
zum Beitrag21.06.2014 , 16:27 Uhr
Ein guter Artikel, der den Aggressoren aus dem Osten mal ordentlich die Leviten liest! Ist halt doch nicht alles eitel Sonnenschein in Putin-Land.
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