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27.09.2020 , 22:57 Uhr
Vor gut 20 Jahren wusste man an deutschen Unis noch nicht, wohin die Forschung an Informationsgewinnung mit KI-Methoden an big-Data führen wird - aber man betrieb sie i.w. "gesponsert" durch US-Unternehmen, die die Ergebnisse erhielten. In letzter Zeit zeigen sich die Folgen exzessiv. Spione lebten früher gefährlich. Heutige Datensammler, die extrem präziser aushorchen, werden in der EU mit Steuerschlupflöchern gefördert. Der EU-Schlendrian auf diesem Gebiet führte längst zu einer kaum beherrschbaren Gefährdung von Staaten, Industrie und Wirtschaft. Als einzelner ist man, will man heute mithalten, sich quasi nackt präsentieren. Persönliche Versuche, sich zu wehren, sind allenfalls symbolische Akte. Der Roman "1986" liest sich heute wie eine Idylle aus fast überwachungsloser Zeit. Facebook wird im übrigen von der Überwachungstiefe bei weitem durch moderne Dienste übertroffen. Kommt ein wenig dazu, eventuell reicht schon ein Trump, kann sich die Freiheit im "freien Westen" der in China anpassen.
zum Beitrag09.09.2020 , 10:04 Uhr
Der Artikel selbst enthält logisch Zweifelhaftes. In welchem Sinn könnten Medien, denen Aufgaben zugeteilt sind, frei sein? Wie frei kann Presse sein, die abhängig u.a. vom Wohlwollen der Anzeigenkunden ist? Es wird insinuiert, daß jemand Medien feindlich gegenüberstehe, der sie kritisch bewerte - ist es nicht eher so, dass unkritische Bewertung bedenklich wäre?! Kritischer Journalismus wird positiv eingeschätzt - kritische Leser als medieninkompetent. Insgesamt sagt das doch eher, unkritische Leser seien medienkompetent - und damit all die, die im Netz verbreiteten Verschwörungstheorien anhängen.
Glück und Crux zugleich ist, dass wir nicht in einer schwarz-weißen Welt leben, sondern in einer bunten und damit unvollkommenen. Nichts ist perfekt, nichts kann perfekt sein, und somit irrt jeder, der meint, die Wahrheit zu besitzen.
Lange war die Hoffnung berechtigt, dass durch die neuen Medien die freie Meinungsbildung über das in den klassischen Medien mögliche hinaus befördert werde. Leider zeigt sich in den letzten Jahren, dass die Informationsflut die freie Information des Einzelnen zunehmend behindert.
Kritische Presse ist nötiger denn je - und schwieriger. Wenn sich diese freiwillig und ernsthaft der Aufgabe annimmt, „die Mächtigen kritisch zu beobachten und (jounalistisch) zu kontrollieren“ ist es schön, die Realität zeigt, dass ein immer kleinerer Teil der Presse dazu bereit und fähig ist. Insofern geht das, was die vorgestellte Studie bemängelt, weitestgehend in die falsche Richtung. Die Probleme liegen nicht in erster Linie bei einer falschen Erfassung der Situation durch die Lehrkräfte, sondern in einer falschen (Selbst-)Einschätzung und Idealisierung der Rolle der klassischen Medien. Fortbildung der Lehrer bezüglich Medienkompetenz kann übrigens allzu leicht zur Indoktrination werden.
zum Beitrag06.09.2020 , 13:22 Uhr
Sind Journalisten kompetent? Jein. Sobald Zahlen und Einheiten vorkommen, sind die meisten extrem inkompetent (Spektrum etc. ausgenommen). Mein Schlüsselerlebnis: Berichterstattung 1986 zu Tschernobyl Als u.a. ausgebildeter Strahlenschutztechniker suchte ich verwertbare Daten. Eindruck völliger Gleichschaltung, unkritisches Aufnehmen noch so wertloser offizieller Daten. Unsinnige offizielle Angaben wurden bis zum Brechreiz wiederholt. Verwertbare Indizien/Angaben: höchstens einmal, fast immer nachts im Rundfunk, nur ein Detail im TV, nichts in der Presse. Dafür Hofberichterstattung und Zitieren von Wertlosem wie die Stellungnamen des Leiters der IAEA (Dr.jur., "Experten"?!). Alle verwertbaren Details wurden kein zweitesmal gesendet, alle erwiesen sich Jahre bis Jahrzehnte später als stimmig, z.T. untertrieben, keines war übertrieben. Nein, Absicht unterstelle ich keine. Fachliche Inkompetenz reicht völlig, gepaart damit, energischen "fachlichen" Widerspruch finanziell potenter, einflußreicher Organisationen aufzunehmen.
zum Beitrag