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08.07.2020 , 23:51 Uhr
Es ist ja nett, dass die Jugendministerin mal bei Jugendlichen nachfragt, warum sie so gar nicht in die sozialen Berufe wollen (insbesondere Pflege- und Kitaberufe).
Ich fasse das Ergebnis der Studie mal so zusammen: Die sind eben nicht so blöd, wie Politiker*innen es gerne hätten. Dafür bekommen die Jugendlichen von mir eine glatte EINS in Politik und Wirtschaft (beide Fächer sollen alltagsbezogen und handlungsorientiert gelehrt werden :-D). Ihre Wahrnehmung entspricht schon lange der Realität.
All das ist seit vielen Jahren bekannt: Sehr harte Arbeit, wenig bis keine gesellschaftliche Anerkennung, beschi**sene Arbeitsbedingungen und ein Gehalt, von dem man jedenfalls in Ballungsräumen nicht leben kann (Wohnkosten!). Deshalb steigen auch zunehmend ausgebildete Fachkräfte nach teilweise wenigen Berufsahren aus diesen Berufen aus. Verändert hat sich aber so gut wie nichts. Dabei hätte die Politik alle Möglichkeiten gehabt. Wenn ich sehe, wie viel Steuergeld in den letzten Jahrzehnten in die Rettung von Unternehmen geballert wurde und aktuell wird (mit der Bankenrettung hat es angefangen und aktuell wird querbeet fast alles gerettet, während der soziale Bereich weiterhin überall sparen und daher Lohndumping betreiben soll, was NATÜRLICH direkt auf die Beschäftigten durchschlägt, weil die Personalkosten logischerweise bei Dienstleistungen der größte Batzen für die Träger sind). Nach 10 Dienstjahren hat man im Durchschnitt 3 Mal gehört, dass man "zu teuer" ist. Dankeschön, Quittung folgt!
Und wie gerade jetzt, in der Coronakrise, mit den Beschäftigten in den sozialen Berufen umgegangen wird, ist mehr als unterirdisch hinsichtlich gesellschaftlicher Anerkennung: Die werden irgendwie als Parkplätze für all die Menschen (Kranke, Alte, Kinder) betrachtet, die bei den Anstrengungen zum Hochfahren der Wirtschaft im Weg sind. Das wird noch ganz böse Folgen haben. Die nicht mehr in Geld zu bezahlen sind. Das braucht auch eine ganze Reihe von Entschuldigungen.
zum Beitrag08.07.2020 , 23:49 Uhr
Das ist so, weil sehr unterschiedlich bezahlt wird. Die meisten sind nicht an die Tarifverträge des öffentlichen Dienstes gebunden.
zum Beitrag