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22.06.2020 , 15:30 Uhr
Ob es nun verboten ist oder nicht, kann völlig dahingestellt bleiben. Es ist aber fragwürdig, die Keule "Pressefreiheit" herauszuholen, anstatt als taz sich zu hinterfragen und ein kleines Bisschen in Demut zu gehen. Denn die Kolumne widerspricht vielem, für das die taz steht: Zum Beispiel Antidiskriminierung: Eine ganze Gruppe von über 250.000 Menschen wurde pauschal diskriminiert und, das zeigt die fehlende Bereitschaft den Artikel zu hinterfragen, nicht mit Müllmännern verglichen, sondern mit mit Müll gleichgesetzt.
Aber der Artikel widerspricht auch der vermeintlichen Position der Autorin. Beispielzitiate gefällig:
"Wer Hass und Gewalt erfährt, verdient bedingungslose Solidarität" - aus jedem Buchstaben des Artikels trieft der Hass, den die Autorin allen Polizisten entgegenbringt - oder wie sehr muss man einen Menschen denn hassen, um ihn mit Müll gleichzusetzen.
Ahja, es war ja nur Satire. Selbst wenn man dem folgen würde, sollte man doch den Maßstab der Autorin zu Grunde legen: "Wer nichts zu sagen hat, dennoch Leute zum Zuhören bringen will, erklärt sich selbst zur Gegner_in der Political Correctness und haut ein paar Jokes raus, die auch dann nicht lustig wären, wenn man über die massive Menschenfeindlichkeit hinwegsehen würde."
Menschenfeindlichkeit, Menschenverachtung, besser als sie mit Müll gleichzusetzen, kann man dies nicht ausdrücken.
Und jetzt, sich als taz hinzustellen und den obersten Dienstherrn, der nun einmal schlicht in seiner Fürsorgepflicht als Arbeitgeber quasi per Gesetz dazu verpflichtet ist, seine Mitarbeiter zu schützen, einen Angriff auf die Pressefreiheit vorzuwerfen und zu begründen, dass ein solch diskriminierendes, menschverachtendes und menschenfeindliches Weltbild von der Pressefreiheit gedeckt ist, zeigt, dass hier die taz, wie die Autorin mit zweierlei Maß misst:
Diskrminierung, Menschenverachtung und Menschenfeindlichkeit ist gut, wenn sie dem eigenen Weltbild gerade entspricht.
Beschämend!
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