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04.06.2020 , 13:18 Uhr
Ich stimme dem Artikel zu und meiner Meinung nach geht es darum, die Deutungshoheit über Strategien und Geschehnisse um Antirassimus abzugeben. DAS bedeutet für mich als weiße Person sich mit Kämpfen betroffener Schwarzer Personen zu solidarisieren.
"race" IST eine sozial relevante Kategorie und ein Analysebegriff (im Gegensatz zu "Rasse"). Wer die gewaltvolle Historizität und Reproduktion dieser sozial relevanten Kategorie mit einem individuellen Schritt überkommen will - und zwar, indem sie von weißen Individuuen in ihren Effekten geleugnet wird (ich tue jetzt so als gäb es sie nicht) - hat meiner Meinung nach die Komplexität von jahrhunderte tradierten, unterdrückenden, gesellschaftlichen Strukturen in ihrem Ausmaß nicht verstanden und macht es sich einfach. Ja, die rassifizierende Welt tut weh und das vor allem Schwarzen Personen. Die neue Erfahrung für weiße Personen, ausnahmsweise nicht aus sich heraus zu wissen wie der Hase läuft, zählt für mich nicht zu diesem Schmerz, das würde ich den Ausgangspunkt für einen Lernprozess nennen.
Komplexe gesellschaftliche Missstände brauchen Analysen und Strategien. Dafür braucht es Kategorien. In ihrer Alltagspraxis können sie gerne versuchen sich egalitär zu verhalten, aber Sie, individuell, werden leider rassifizierende Strukturen nicht überkommen. Dafür braucht es Zusammenschluss und Raum für Worte und Wissen Betroffener sowie Kritikfähigkeit von weißen, priviligierten Personen, denn antirassistische Personen sehen nicht die "Hautfarbe" einer Personen, sondern adressieren Sturkturen.
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