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01.06.2020 , 18:00 Uhr
Nicht jeder Student lebt in überteuerten 12-15qm Löchern. Es gibt sehr viele Studenten, die eine 1-Zimmer Wohnung bewohnen und dies zu relativ günstigen Preisen. Das Hauptproblem sind die Nebenkosten. Bei einer Wohnung mit 32qm liegt die Miete z.B. mit etwas Glück und über Genossenschaften bei 340€. Dazu kommt 15-20€ Wasser, 50-60€ Strom (Es gab gerade Anfang April eine Strompreiserhöhung und es bleibt abzuwarten wie sich die zur Zeit konstante Pc-Nutzung auf die Stromkosten auswirkt), Internet mit 30€ (unbedingt notwendig um digital am Studium teilzunehmen), Beitragsservice 17,50€, Handy 10-20€, Kontoführungsgebühren von 11€ (Wofür auch immer Banken diese meinen einziehen zu müssen). Teilweise auch noch Versicherungen. Und dann kommt man auf ca. 500€. Nicht nur für Miete allein, sondern alle Fixkosten um die man nicht drum herum kommt. Es gibt natürlich auch reichlich überzogene Mietpreise in Großstädten, aber selbst mit einem relativ guten Mietpreis kommt man mit allen Fixkosten nicht um ca. 500€ herum. Und damit hat man dann noch nicht gegessen. Völlig überzogene Mietpreise ist natürlich trotzdem ein existierendes Problem, dass es zu lösen gilt.
zum Beitrag30.05.2020 , 22:28 Uhr
Es ist einfach nur bitter. Ich bin selbst betroffen und habe erschrocken festgestellt, dass man als Student einfach einen Tritt in den Hintern bekommt. Als Studentin über 30 hat man schon immer die Notwendigkeit gehabt sich komplett selbst zu finanzieren (da reicht dann auch kein 450€ Job). Mein Job gehört zu denen, die als letztes wieder aufmachen werden, wenn überhaupt. Für mich bedeutet das 300€ Kurzarbeitergeld pro Monat (leider mein Fehler, da ich einen Monat für Klausuren unbezahlten Urlaub genommen habe. Davon ausgehend danach normal Einkünfte zu haben, doch dann kam die Pandemie). Ich kenne aber auch einige Studenten Ü30, die ihren Job komplett verloren haben, da ist die Situation noch schlimmer. Wohngeldberechtigt ist man mit dem geringen Einkommen nicht und wird auf Grundsicherung verwiesen, aber davon ist man als Student prinzipiell ausgeschlossen. Dort wird darauf hingewiesen einen systemrelevanten Job anzunehmen, doch wo ist so einer noch zu kriegen? In näherer Umgebung sind alle stellen mehr als besetzt. Ganz abgesehen davon, dass Studium in digitaler Form zur Zeit 60 Stunden die Woche bedeutet. Das was von der Regierung angeboten wird ist einfach nur lächerlich. Das funktioniert bei den Mietpreisen in Großstädten nur wenn man auf Nahrungsaufnahme verzichtet (ob man dann noch lebt ist eine andere Sache). In meinem Studienbereich wird immens von Fachkräftemangel gesprochen, aber so groß kann der Mangel nicht sein, wenn man die Studenten in eine Situation bringt in der sie überlegen müssen ihre Zukunft wegzuschmeißen, um überleben zu können.
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