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22.05.2020 , 08:48 Uhr
(3) ... Man liest, dass der Preis des Kokains in den USA zwanzigmal so hoch ist wie in Kolumbien, da muss es doch dort (genau wie in Westeuropa, Russland etc.) auch noch einen signifikanten Abschnitt des Weltdrogenhandels geben. Aber davon liest man nichts. Stattdessen wird gleich noch beklagt, dass arabische Geldüberweisungssysteme existieren, die nicht der Kontrolle der USA unterliegen. Das geht ja gar nicht! Und die Drogentransportflugzeuge, die in Afrika zwischenlanden? Müssen die nicht irgendwo bei den Abnehmern in den USA oder Europa landen? Wenn das funktioniert, sind die Zollbehörden dort auch korrupt? Eine Menge Zahlen wird auch genannt, woher die kommen, lässt sich kaum nachvollziehen. Die Grafiken passen nur vage zu den Aussagen im Text, aber die sind ohnehin nicht immer plausibel. Drogen sind ein großes globales Problem. Der Drogenhandel ist ein großes Geschäft. Ob ausgerechnet die alten und neuen Umschlagplätze in Afrika der Kern des Problems sind, darf bezweifelt werden. Wenn die Behörden dort partiell angefangen haben, gegen den Handel vorzugehen, wäre dies trotzdem ein Lichtblick.
zum Beitrag22.05.2020 , 08:43 Uhr
(2) ...Die undifferenzierte Bedienung des Klischees von den Bananenstaaten hat mit Corona nichts zu tun und soll uns wohl in unserer westlichen Selbstgefälligkeit bestärken. Wer die TAZ liest, sollte das nicht brauchen. Vielleicht wollen uns die Verfasser von der heilsbringenden Rolle der Vereinigten Staaten in der sogenannten Dritten Welt überzeugen? Jedenfalls ziehen sich die guten Taten und die Lagebeurteilungen der USA durch den gesamten Artikel: „Laut US-Angaben“ [zweimal, diese wie alle anderen unspezifisch und unbelegt], “Die USA sehen den Boom mit Sorge“, „… ein Bericht des US State Department“, „Mithilfe der USA … wurden …in Nigeria die Drogenbekämpfungsbehörden fit gemacht“, „ Der jüngste US-Drogenbericht nennt…“, „Mit US-Hilfe werden jetzt die Anti-Drogen-Behörden Ostafrikas gestärkt“, „Auch in Kenia gelingt es mithilfe … US-Aufklärung zunehmend, mehr Drogenbarone festzunehmen“, „mithilfe von US-Agenten verhaftet“, Nach „Kolumbien pumpen die USA seit Jahrzehnten Millionen von Dollar in den Kampf gegen die Drogen“ [nun, wahrscheinlich nicht nur dafür]. Gottseidank! Amerika mistet die korruptesten Drogenhändler-Nester selbst in korrupteste Staaten aus!? Dass dies in Kolumbien über Jahrzehnte wenig gebracht hat, müssen selbst die Verfasserinnen einräumen. ...
zum Beitrag22.05.2020 , 08:42 Uhr
Was will man uns mit dem Beitrag sagen? Dass Kokainhandel stattfindet, auch über Ostafrika? Dafür hätte es keiner zwei Druckseiten bedurft. Die Informationen sind zusammengewürfelt und der Bezug zu Corona in der Überschrift ist wohl nur Köder. Im dritten Absatz „läuft das Geschäft gerade nicht so gut“, weil die Motorradtaxis in Kampala wegen der Ansteckungsgefahr keine Passagiere mehr mitnehmen können. Sechs Spalten weiter (in der gedruckten Ausgabe) ist ein zweiter Pseudo-Zeuge, ebenfalls angeblich Drogendealer in Kampala sehr zufrieden: „Mein Leben war noch nie so stressfrei wie jetzt“. Und - so die Autorinnen – „verteilt werden die Pakete in Kampala derzeit per Motorradtaxi, getarnt als Pizzabo(o)te“. Also doch? Die Autorinnen bemerken nicht, dass Sie sich in dem fast einzigen Punkt, der etwas mit Corona zu tun hat, selbst widersprechen. Dafür bemühen sie ihr geliebtes Bild vom Pizzaboten am Schluss gleich noch ein drittes Mal, nun für Kolumbien. Nun könnte man über diese Beliebigkeit getrost hinwegsehen; auch über die Tautologie, dass Heroinlieferungen nach Ostafrika per Schiff über Djibouti, Eritrea, Somalia, Tansania oder Kenia kommen. Ja worüber denn sonst? – das sind nun einmal so gut wie alle Staaten in Ostafrika! Befremdlich ist jedoch die Pauschalisierung, mit der praktisch sämtliche Staaten Ost- und Westafrikas ununterbrochen als korrupt bezeichnet werden: „korrupte Zollbehörden…. Mangelnde Transparenz im Finanzsektor… Lücken in Geldwäschegesetzen“. „Nigeria, bekannt durch seine Korruption“. Und weiter: „Lokale Behörden drücken in der Regel (!) beide Augen zu“, Länder in Ostafrika sind „also meist fragile und korrupte Staaten, deren lokale Behörden und die Hafenpolizei bestechlich sind“, „Drogenhändler beeinflussen Politiker“. Es bestreitet ja niemand, dass diese Staaten erheblichen Nachholebedarf in Sachen Korruptionsbekämpfung haben (wenngleich etwa Tansania einen besseren CPI (Corruption Perception Index) hat als Paraguay, Usbekistan und Kosovo)...
zum Beitrag