Profil-Einstellungen
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
22.08.2023 , 16:48 Uhr
Danke! War mir eine Ehre.
zum Beitrag21.08.2023 , 16:06 Uhr
Selbst schuld, wenn ich in meinem Urlaub Leserbriefe schreibe… Natürlich habe ich Ihnen geantwortet was ich denn will: „Was dort steht“, im Kommentar des WHO-Regionaldirektors für Europa und seiner Expertenkommission. Lesenswert! Freilich sollte ich gelernt haben, dass solchen Verweisen nie gefolgt wird. Daher in meinem Worten: Drei Paradigmenwechsel, 1) Innenraumlufthygiene, 2) Impfen 3) Verhalten. Wie in Reaktion auf die Choleraepidemien des 19. Jahrhunderts die Trinkwasserhygiene und die kommunale Abwasserentsorgung eingeführt wurden, hatte ich mit vielen anderen gehofft, dass „Corona“ der Weckruf für das goldene Zeitalter der Innenraumlufthygiene wird. Wann, wenn nicht im Window of Opportunity der Gebäudesanierung fürs Klima. Kostet Geld, aber weniger als damals die Wassergeschichte und wir sind heute reicher. Im Vergleich mit Kosten, Normen, staatlichen Vollzügen, Freiheitseinschränkungen und Strafmaßen z. B. beim Brandschutz und im Verkehr in Einheiten von YLL mehr als verhältnismäßig. Nachteil wie bei allen nicht-pharmazeutischen Interventionen: senkt die mittlere Krankheitslast, erhöht aber die Amplituden der Wellen. Bei RSV wirkt höheres Kindesalter eher risikomindernd. Aber die kritische Infrastruktur kommt unter Druck. Das vermute ich als zentrales Motiv, warum das Thema totgeschwiegen wird. Wenn Infektionen die Immunität nicht frisch genug halten, muss dies durch bessere und mehr Impfungen kompensiert werden: Operation Warp Speed für Nasenspray-Impfstoff. COVID- und Grippe-Impfungen auch für Kinder, RSV-Impfungen. Wer will, soll auch dürfen können, d. h. sich schnellstmöglich auf eine Impfempfehlung stützen können. Schließlich: Sie haben es vielleicht anders in Erinnerung und propagieren es auch anders; ich hatte verstanden, dass ab Corona endlich gilt: wer krank ist, bleibt zu Hause und rotzt und hustet nicht seine Mitmenschen voll. Mit dem Paradigmenwechsel beim Impfen sollten wir uns diesen Luxus immunologisch leisten können.
zum Beitrag20.08.2023 , 15:04 Uhr
Ihre Positionen stehen im Gegensatz zu denen der Querdenker, denn bei Ihnen zählen Wissenschaft und Fakten. Ich habe nichts anderes behauptet. Aus Ihren Leserzuschriften schließe ich, dass wir bei den Fakten einer Meinung sind. Und natürlich ist es ein Unterschied, ob man mit Querdenkern und GBD auf eine Durchseuchung vor der Impfung drängt oder mit Drosten, Sander und anderen eine Durchseuchung „danach“ billigt. Unser Dissens liegt in der Bewertung dieser aktuellen Situation. Um deren Krankheitslast zu beurteilen, hilft der Begriff der robusten Immunität nicht weiter. Bei den COVID-19-Todesfällen macht es die Menge der Infektionen aufgrund der hohen Infektiosität. Jährlich 10-, 20-, 30-Tausend, in den vergangenen 3 Jahren noch mehr, die in Deutschland dem Virus in einem Alter zum Opfer fallen, in dem sie statistisch noch 9 Jahre Zeit für die (Ur-) Enkel gehabt hätten. Jährlich hunderttausende Menschen, die für Monate oder länger ihre Tatkraft für Familie, Beruf, Hobbies und Gesellschaft an Post Covid bis hin zu ME/CFS verlieren. Die Pathomechanismen dieses Virus sind andere als die der Erkältungsviren, weshalb das RKI im Unterschied zu Ihnen (und früher den Querdenkern) begrifflich unterscheidet. Darf man sich da zufrieden zurücklehnen? Nein, „No time for complacency on COVID-19 in Europe“, schreiben der WHO-Regionaldirektor für Europa und seine “High-Level Expert Group for COVID-19” in “The Lancet” (doi: 10.1016/S0140-6736(23)01012-7). Was dort steht, will ich auch. Voraussetzung: Anerkennung des Problems, Diskussion des Themas, Gesundheitspolitik und 4. Gewalt müssen ihre Arbeitsverweigerung beenden – danke Frederic Valin! Sie und ich hätten den Artikel jeweils anders geschrieben, aber er ist ordentlich gemacht. Angststörungen: Vielleicht triggern Gurt- und Helmpflicht im Straßenverkehr und am Arbeitsplatz und die entsprechenden Schulungen Angststörungen. Deshalb wird man nicht darauf verzichten. Dann muss man eben an den Ängsten arbeiten.
zum Beitrag18.08.2023 , 14:53 Uhr
Nicht „schlimmere Auswirkungen als andere Erkältungsviren“, „rationaler einzuordnen“, „Ängste“, „reichlich unverantwortlich“ Ihr grundsätzliches Interesse an einer rationalen Risikoabwägung teile ich unbedingt, geben Ihnen aber gerade aus diesem Grund Ihre beiden Ausrufezeichen zurück. Den Essay von Klaus Ottomeyer (Angststaubsauger mit Dreckschleuder) haben Sie gelesen und kommentiert, gehen aber bei Corona (wie die meisten Zeitgenoss*innen) inzwischen der dort beschriebenen Masche auf den Leim und verwechseln begründete Sorge und irrationale Ängste. „Die Immunität der Bevölkerung gegen SARS-CoV2 ist so robust, dass keine größeren Auswirkungen mehr zu erwarten sind.“ Auf welche selbst nachvollzogenen und selbst in den Kontext gestellten quantitativen Fakten stützen Sie diese steile These? Oder haben Sie das einfach oft genug gehört und gelesen, finden es vielleicht anekdotisch bestätigt und im Übrigen praktisch? Ich halte mich an die Definition der GBD-Studie für die Krankheitslast, die zu einem Teil durch verlorene Lebensjahre (YLL) gemessen wird. Daten über die Krankheitslast aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen durch Post Covid (YLD, etwa 20 bis 30 Fälle auf einen vorzeitigen Todesfall) fehlen ja nach wie vor. Für 2020 ermittelten Rommel und Kolleg*innen (Deutsches Ärzteblatt, März 2021) in Deutschland etwas mehr als 300.000 YLL durch COVID-19. Rechnen Sie mit deren Methode auf Grundlage der Daten des Statistischen Bundesamts und des RKI für 2022 (da „robuste Immunität“ der Bevölkerung“, „milde“ Omikron-Varianten) selbst nach und Sie werden etwa zum gleichen Ergebnis kommen. Werfen Sie noch einen vergleichenden Blick auf die offizielle Inzidenz im COVID-19 Pandemieradar des BMG (heute 4) und der repräsentativen Stichprobe von SentiSurv RLP (diese Woche ca. 400). Dann wägen Sie COVID-19-Krankheitslaten im Vergleich (Tipp: BURDEN 2020) mit Krankheitslasten durch Feuer, zwischenmenschle Gewalt oder Straßenverkehrsunfälle rational ab.
zum Beitrag21.06.2021 , 21:24 Uhr
Ein interessantes Interview. Leider perpetuiert es auch ein verbreitetes Fake-News-Gerücht. Dabei schreiben Sie noch: „Und sobald so was in der Literatur ist, denken alle, das sei spannend. Dabei gab es schon Ende der 90er eigentlich die Feststellung, dass das alles Quatsch ist.“ Quatsch ist nämlich auch die Aussage, das „Tragen einer FFP2-Maske löscht die Geruchswahrnehmung fast vollständig aus“. Wer diese Antwort herausfragt und wer so antwortet, hat vermutlich noch keine FFP2-Maske getragen, jedenfalls nicht in Riechweite eines duftenden Objekts, wie frisch (mit parfümierter Seife oder Duschgel) geduschter oder parfümierter oder gar weit entfernter rauchender Mitmenschen. Oder frisch gebrühten Kaffees, einer geöffneten Teedose, einer gemähten Wiese, blühender Sträucher und Bäume, eines stinkenden Mülleimers oder eines Grillrestaurants. Warum löscht eine FFP2-Maske Geruchswahrnehmung nicht aus, jedenfalls nicht in erster Näherung? Weil sie fast nur Partikel filtern kann und gegen Moleküle im gasförmigen Aggregatzustand, die unsere Geruchswahrnehmung verursachen, fast wirkungslos ist. Auch dass „der Luftfluss, der die Gerüche zur Nase bringt, [… mit FFP2-Maske] deutlich geringer“ ist, ist zum Glück im Großen und Ganzen falsch. Sonst würden Kundinnen und Kunden in Supermärkten, Bussen und Bahnen reihenweise in Ohnmacht fallen. Den Volumenstrom, den die Lunge braucht, kann sie bei mäßiger körperlicher Aktivität auch gegen den Differenzdruck einer FFP2-Maske aufrechterhalten. Das nächste Mal bitte genauer auch im Atmosphärisch-Nebensächlichen!
zum Beitrag25.12.2020 , 13:36 Uhr
„Ausschlaggebend ist die Viruskonzentration in der Luft, und die ist eine Funktion der infektiösen Personen pro Kubikmeter Luft, Austausch dieser Luftmenge, und auch der Atemfrequenz.“ Genau. Zu ergänzen wäre die Sprechaktivität.
Veröffentlichungen (z. B. Buonanno et al. doi.org/10.1016/j.envint.2020.106112) und Rechenwerkzeuge (z. B. online www.mpic.de/4747361/risk-calculator und für Bastler t1p.de/COVID-Innenraum-Risiko) gibt es. Auch Kopfrechnen hilft: Pro eingeatmeter „Infektionsdosis“ ist die Chance etwa 50:50, sich zu infizieren, eingeatmet wird grob 1 Kubikmeter pro Stunde, „ausgeatmet“ werden von ernsthaft Infektiösen etwa 1 bis 10 Infektionsdosen pro Stunde, „ausgesprochen“ etwa 10 bis 100, „ausgesungen“ etwa 100 bis 1000. Das Volumen eines Raums ist Fläche mal Höhe.
Man wird feststellen, dass Autos und Wohnungen gar nicht gehen, manche großen Kirchenräume dagegen risikoarm sind. Es ist überfällig, den Infektionsrisiken weniger emotional und mehr rational zu begegnen. Konsequent überall auf Dauer der Pandemie.
zum Beitrag26.04.2020 , 22:04 Uhr
Zum Tröpfchenspektrum beim Husten siehe bmcpulmmed.biomedc...66-12-11/figures/3
zum Beitrag26.04.2020 , 12:41 Uhr
Zu a) Grundlagen der Filtration einschließlich MPPS in Fachliteratur wie doi.org/10.1016/C2012-0-03230-9 (kenne ich nicht – nur Beispiel, keine Empfehlung). Illustrativ Dreller et al. www.dguv.de/medien...l/pdf/2006_003.pdf, Bild 1 (diskutiert in der Folge nur den Eigenschutz sowohl gegen Bakterien als auch gegen NaCl-Prüfaerosol) und DGKH www.krankenhaushyg...n/hygiene-tipp/762 Abbildung 1 (nur Durchlass ausgewählter Filtervliese gegen Prüfaerosol ohne Berücksichtigung der Gesichtsleckage). Siehe auch Kähler und Hain unter b). Geringe Filterleistung von Masken im Fremdschutz, insbesondere bei Stoffmasken: van der Sande et al. journals.plos.org/....pone.0002618.g003 (integral gegen feinen Hausstaub geprüft, nicht speziell gegen Viren). Coronaviren haben einen Durchmesser von etwa 0,14 µm, der Testkeim der DIN EN 14683:2019-10 dx.doi.org/10.31030/3089330 für OP-Masken ist ein Bakterium mit einem Durchmesser von etwa 1 µm. Viren und Bakterien können auch in gröberem Aerosol bzw. gröberen Tröpfchen transportiert werden, die eigentlich gefiltert werden müssten. Darauf sollte man sich nicht verlassen, siehe fehlende Filtration von Rhinovirus in Leung et al. Fig. 1 www.nature.com/art...0-0843-2/figures/1 Zu b) Kähler und Hain, www.unibw.de/lrt7/...chutzmaskendebatte
zum Beitrag25.04.2020 , 17:37 Uhr
Frau Gaus illustriert treffend, wie wenig überzeugend die Maskenpflicht erklärt wird. Dafür gibt es Gründe: 1) Postuliert wird ein Fremdschutz durch Masken. Die Datenlage zum Fremdschutz ist jedoch dünn, die zum Fremdschutz durch Stoffmasken noch dünner. 2) Die Kommunikation leidet an einer für das Verständnis ungeeigneten Begrifflichkeit, nämlich der Unterscheidung zwischen Eigenschutz und Fremdschutz. Hilfreicher für den von Frau Gaus angemahnten Erkenntnisprozess der Öffentlichkeit wären folgende Unterscheidungen: a) Filterleistung auf verschiedenen Größenskalen: Tröpfchenkerne in der Größe von Viren haben die „Most Penetrating Particle Size“ (MPPS) und werden nur von Atemschutzmasken der Klassen FFP2 und FFP3 (N95 und N99) zuverlässig gefiltert. Zertifizierte OP-Masken (medizinischer MNS) filtern zuverlässig Bakterien und gröberes Aerosol, nicht jedoch Viren. Stoffmasken filtern noch weniger als OP-Masken. „Etwas bleibt immer hängen“ gilt zwar auch hier. Die offene Frage ist jedoch: welcher Anteil der Infektiosität? b) Filterleistung und Einfluss auf den Atemstrom: Der Sicherheitsabstand von 1,5m bis 2m orientiert sich an der Reichweite von Atem und Husten. Masken jeglicher Art (ausgenommen FFP2- und FFP3-Masken mit Ventil) halbieren diese Reichweite etwa, unabhängig von ihrer Filterleistung. Daher sind sie sinnvoll, wo es eng wird. Ein Widerspruch ist es, sie im ÖPNV und in Innenräumen wegen der dortigen Enge vorzuschreiben und gleichzeitig darauf zu beharren, dies habe nichts mit dem Abstand zu tun. c) Schutz auf der Ebene einzelner Personen und auf der Bevölkerungsebene. Auf individueller Ebene mögen Masken das Infektionsrisiko in homöopathischen Dosen senken, aber insbesondere Stoffmasken bieten in diesem Sinne weder Eigen- noch Fremdschutz. Im Bevölkerungsmaßstab dagegen kann auch eine Verminderung der Reproduktionszahl um 20%, 10% (seriös ist das nicht zu beziffern – siehe Datenlage) dazu beitragen, die Pandemie in Schach zu halten.
zum Beitrag