Profil-Einstellungen
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
22.04.2020 , 10:24 Uhr
Ich denke das zentrale Argument im Film wurde nicht erfasst. Der Film macht genau eines erschreckend richtig, was dieser Meinungsbeitrag scheinbar schon aus Gründen seines Genres nicht erfassen kann: Er lässt Realität in aller Deutlichkeit stehen, hat keine Angst vor dem unverurteilten Grauen, widersteht der Wut gegen die unverurteilten Menschen. Dieser Blick, ob nun dokumentarisch oder nicht, ist das gelebte Gegenteil seines beschriebenen Objekts: ein moralisches Urteil lebt eben nicht erst durch seine gewaltsame Durchsetzung; sehr leise Stimmen können Recht behalten. Und bestechende Rhetoriken zu vermeiden kann auch die Zuversicht in die Offensichtlichkeiten von Moral erhöhen. So vielleicht in Seidels Film. Andere Filme würden zu diesem Zweck proklamieren, sie benötigten ein "mündiges" Publikum.
zum Beitrag