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25.02.2020 , 10:13 Uhr
Wer die Forschung fördern will soll Geld in gezielte Forschung investieren. Gezielte Forschung heißt: ich habe eine Hypthese, eingebettet in eine Theorie, diese Hyptothese möchte ich überprüfen, dazu gestalte ich ein Studiendesign, welches Methodik und Untersuchungsobjekte zur Datenerhebung beinhaltet. Das Studiendesign muss dann übrigens nicht nur wissenschaftlichen, sondern auch ethischen Standarts standhalten. Sich aus irgendeinem riesigen Datenpool irgendwelche Daten herausfischen ist keine seriöse Forschung. Ich kann überhaupt nicht mehr überprüfen, ob die Daten gründlich und korrekt erhoben wurden. Und es erweitert die Möglichkeiten zur wissenschaftlichen Willkür - kann ich mir doch leicht Datensätze herausnehmen, die meinen (z.B. wirtschaftlichen Pharma-)Interessen etwas mehr entsprechen. Spahn und seine Mannen haben keine Ahnung von Forschung, ebensowenig wie die breite Bevölkerung, und, ich fürchte, Ärzte haben es in der großen Mehrheit ebenfalls nicht, da der Statistik- und Forschungsanteil ihres Studiums marginal ist. Wer unser Gesundheitswesen trotzdem von Algorithmen bestimmt und gesteuert wissen möchte, sollte sich endlich bewusst machen, dass er/sie damit den gläsernen Patienten befürwortet. Wenn die Daten erst einmal alle digitalisiert und zentral gespeichert sind, gibt es keine echte Anonymisierung mehr. Dann ist alles nachverfolgbar, jede Erberkrankung, jede psychische Diagnose, jede HIV-Infektion. Das wird unsere Gesellschaft verändern - ich meine, nicht zum Guten.
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