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19.02.2020 , 06:58 Uhr
weil ... sie für ihn eine Bedeutung haben. Dabei geht er mit allem, mit dem er spielt sehr liebevoll und damit eben auch respektvoll um - selbst mit dem allseits gehassten Hitler. Im Gegensatz zu der von mir beschrieben Aufführung bei dem mir der Schauspieler tatsächlich seinen Hass, Ekel und seine Angst entgegenwarf, spielt Jonathan Meeese mit alldem, ohne Angst - und dadurch macht er es begreifbar OHNE ideologische Denkverbote, wenn man den Mut hat sich darauf einzulassen - den Mut sich selbst, tatsächlich, zu "entideologisieren".
Ich möchte meinen überlangen Kommentar entschuldigen, aber es erscheint mir ob der zunehmenden ideologischen Kämpfe und Kampfbereitschaft aller "Seite" in diesem Land, insbesondere in Anbetracht der hiesigen Vergangenheit und der Parallelen zu dieser Zeit sehr wichtig. Deshalb möchte ich hier nur noch ein Zitat von Jonathan anführen und sie bitten, ernsthaft bitten, sich daran mit allem Mut selbst zu prüfen, denn ich bin mir sicher, etwas Mut vorausgesetzt, man kann insbesondere in diesen Zeiten etwas ganz wichtiges aus dem Werk Meeses lernen (vielen Dank fürs durchlesen und danke für eure Arbeit)
"Wenn ihr politisch denkt, wenn ihr überhaupt noch die Welt in politisch Links oder Rechts einteilen könnt, dann seid ihr von gestern! Dann seid ihr die Ewig-Gestrigen."
zum Beitrag19.02.2020 , 06:35 Uhr
Sehr geehrte TAZ-Mitarbeiter,
mit Freuden habe ich gelesen, das sie über Jonathans neueste Inszenierung berichteten; in Zeiten zunehmender Repression ideologisch motivierter Denkverbote keine Selbstverständlichkeit und umso wichtiger.
Ich schätze Jonathans Werk außerordentlich und das obwohl sein Stil überhaupt garnicht nach meinem Geschmack ist, WEIL es mich davor bewahrt hat in den Fanatismus abzugleiten (in meinem Fall ökologischen). Mehrere Stunden, gar Tage habe ich mich durch seine Performances "gequält" UM die eigentliche Aussage hinter diesem vermeintlichen Unsinn zu verstehen und möchte dies zum besseren Gesamtverständis hier kurz teilen.
Erst gestern wurde ich zu einer Theatervorführung eingeladen - einem Stück in dem es um Hitler und die Juden ging. Das betreffende Stück wurde vom Original stark abgewandelt, herausragend waren in dieser vor Allem das sich der Darsteller Hitlers mehrfach auf der Bühne auszog und so tat als müsste er dringend ... weiterhin wechselte seine Rolle zwischen brüllendem wahnsinnig und hilflos apathisch (nicht dem Original entsprechend. Das ganze wahr meiner Wahnehmung nach so widerwärtig und der Sache gegenüber respektlos das mir buchstäblich schlecht wurde und ich am liebsten nach 10 Minuten den Saal verlassen hätte - wofür ich dann die Pause nutzte. Als ich nun eben Ausschnitte aus der Vorführung Jonathans sah, war ich fast überrascht das diese im Gegensatz, trotz weitaus absurderer und kulturloserer Inszenierung, keineswegs abstoßend und widerwärtig wirkte -sondern fast schon beruhigend. Also wo liegt der Unterschied?
Er liegt vornehmlich in der Wahrhaftigkeit und dem liebevollem Umgang Jonathans mit den Themen. Er will Hitler nicht abwerten oder aufwerten - wie "Ideologieversaute" es tun sondern er spielt mit Hitler. Er spielt wie ein großes Kind - DAS ist liebevoll NICHT ideologisch. Und genauso sind auch die Mumins zu verstehen. Es ist keine Anspielung auf irgendetwas er spielt einfach damit weil...
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