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31.01.2020 , 16:02 Uhr
Wem hilft es zu Schweigen? Wem hilft es darüber zu Schweigen, dass der Zugang zu Bildung an Bedingungen geknüpft ist, die erstmal erfüllt sein wollen, bevor man dazu gehören darf?
Betroffene erfahren auf mehreren Ebenen Diskriminierung, oft so früh in ihrem Leben, dass sie gar keine andere Realität kennenlernen.
Ihr Angebot ist Resilienz? Sie dürfen meine Antwort gerne unkommentiert lassen. Es ist allerdings nicht sehr schön etwas zu sagen zu haben und nicht zu Wort zu kommen.
Bezüglich der angeführten 30 Jahren in denen Sie etwas erreicht zu wissen meinen, muss ich schmunzeln und an einen Satz von Baldwin denken. „Dieses Land feiert hundert Jahre Freiheit hundert Jahre zu früh“. Bezieht sich nicht auf Deutschland, passt aber super.
zum Beitrag25.01.2020 , 21:58 Uhr
Ich bin für Hoffnung, jedoch steht dieser aktuell entgegen, dass Bildung nicht - bereits frühkindlich - aus Medien bezogen werden sollte, die weiterhin diskriminierende Inhalte reproduzieren. Sprachlich, Rollenmuster, Klischees. Dass dazu nicht nur aus den eigenen Reihen und aus dem eigenen Netzwerk heraus eingestellt werden sollte: Wer trifft Einstellungsentscheidungen, wie neutral sind diese Entscheidungen, über wen gelangt eine Person zu ihrer Position. Und wie realistisch sind kostenlose Austauschprogramme, die von der Gesamtgesellschaft wahrgenommen werden dürfen? Dazu braucht es einen entsprechenden Hintergrund, der dich berechtigt teilzunehmen. Diese Barrieren lassen sich schwer adhoc abbauen, sollten aber zumindest realistisch thematisiert und sukzessiven reduziert werden. Ich kann im übrigen nicht bestätigen, das Kontakt (plus die eigene wirtschaftliche Absicherung) alleine unsere Gesellschaft toleranter werden lässt. Aus irgendwelchen fadenscheinigen Argumenten laden einige Individuen ihren Frust leidenschaftlich gerne bei Menschen ab, die sich gegen die an sie gerichteten Vorurteile nicht fair wehren können. Und ich finde es fadenscheinig und armselig, dass die Motivation hierbei oftmals auf eine Stammtischlaune zurückzuführen ist.
zum Beitrag23.01.2020 , 21:40 Uhr
Hengamehs steht nicht alleine mit diesen sich wiederholenden Beobachtungen, nur ist they leider, vermutlich bewusst, eine der wenigen wirklich wogen, kritischen Personen, die in überregionalen Zeitungen zu diesem Thema Wort kommen. Wenn nur mehr Menschen mit Diskriminierungserfahrungen ernst genommen werden würden, müsste auch Ai Weiwei nicht als Stütze dieser Argumentation herhalten. Jeden Tag erlebe ich in der Mitte der Mehrheitsgesellschaft, wie POC in beiläufigen Bemerkungen entmenschlicht werden, mit würdelosen Klischees und Vergleichen. Ich arbeite in einer Behörde und hab das Gefühl unbezahlt Interkulturelle Kompetenzen zu vermitteln - erschreckend, denn Deutschland wird international sehr ernst genommen und ist diesbezüglich so rückschrittlich. Welches Selbstverständnis wird hier vermittelt? Man könnte meinen, das geht schon klar, denn das Problem wird übersehen, Konsequenzen bleiben aus. Es hält die Schichten undurchlässig, und fingert ungebeten an der ach so unantastbaren Würde der Menschen, die nicht als Biotdeutsche passen.
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