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23.12.2019 , 22:27 Uhr
Vor 40 Jahren starb Rudi Dutschke, ein politischer Freund, Theologe, Philosoph, linker Aktivist, Flüchtling aus der DDR; Geliebt und gehasst von Kommunisten und extremen Rechten, ermordet nach einer Hetze in der Springer-Presse. Er ersetzte Ger Harmsen dort für ein halbes Jahr, der als Professor für politische Philosophie, stalinistische Studenten der CPN von Rudi infomieren lassen wollte ueber die politische Geschichte der Sowjetunion und der linken Bewegung; In Rudis Dissertation "Ein Versuch Lenin Auf den Fusse zu Stellen" ging es um die sogenannten "halbasiatischen" despotischen politischen kulturellen Wurzeln, die die Bolschewiki gepflegt hatten, um ihre totalitäre Sicht auf den Marxismus fortzusetzen und damit die Aufklärung und und die parlamentarische Demokratie beiseite legen zu konnen. Für heute ist dieses Buch aus ideologischen Kategorien etwas überbaut, aber es kann immer noch als Grundlage dienen für die Analyse von Regimen wie denen Putins, Kims, die so oder so dem Bolschewismus verpflichtet geblieben sind. Die Hörsäle der damaligen Zeit konnten die Vorlesungen von Rudi nicht bewältigen. Es stellte sich heraus, dass er nicht nur der wilde Demonstrant gegen Kolonialkriege und die Chefs des Imperialismus und Militarismus war, sondern auch ein interessanter Denker und politischer Stratege. Er war nicht nur gegen Leninisten, sondern auch gegen Anarchisten, die seiner Meinung nach die grosze Bedeutung den "langen Marsch durch die Institutionen" nicht erkannten. Im Grunde war er ein radikaler Reformist. Er war an der Wiege der Grünen in Deutschland und Europa und sah bald die Möglichkeiten einer westlichen Friedensbewegung, die mit der osteuropäischen demokratischen "linken" Opposition zusammenarbeiten würde. Es war nicht so einfach, ihn in eine politische Schachtel zu stecken. Vor ein paar Jahren habe ich in Dahlen Blumen auf sein Grab gelegt, nicht weit von dem des christlichen Anti-Fascist Martin Niemoller. Zwei grosze Deutsche fur diese Zeit.
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