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16.10.2019 , 23:26 Uhr
Leider hat die "Analyse" von Ulrike Herrmann ein paar Denkfehler.
1. Die Wissenschaft empfiehlt nicht, in wenigen Jahren die CO2-Emissionen auf Null zu reduzieren, sondern die CO2-NETTOemissionen. Das ist ein entscheidender Unterschied. Es dürfen also noch Emissionen stattfinden, aber eben nicht mehr, als durch zB Pflanzen der Luft wieder entzogen werden.
2. Es stimmt nicht, dass eine hohe CO2-Steuer nur Umverteilung bewirkt aber keine absolute Reduktion der Emissionen. Eine hohe CO2-Steuer würde sehr wohl eine Reduktion der Emissionen bewirken. Das liegt daran, dass dann für alle, also sowohl wohlhabende als auch einkommensschwache Personen, der RELATIVE Preis für emissionsintensive Güter steigt (also relativ zum Preis von emissionsarmen Gütern). Das bewirkt für beide, dass sie einen Teil ihres emissionsintensiven Konsums durch emissionsarmen Konsum ersetzt (Ökonomen bezeichnen diesen Effekt als Substitutionseffekt). Das bewirkt also eine Reduktion der Emissionen. Gleichzeitig bewirkt die im Artikel beschriebene Umverteilung, dass die arme Person ihren Konsum anhebt und die reiche Person ihren Konsum einschränkt. (Ökonomen nennen diesen Effekt den Einkommenseffekt). Der Einkommenseffekt kann sich also durchaus aufheben, also zu keiner Reduktion von Emissionen beitragen. Der Substitutionseffekt bewirkt aber eindeutig eine Reduktion der Emissionen. Den sehr entscheidenden Substitutionseffekt hat Frau Herrmann in ihrer „Analyse“ übersehen.
3. Wachstum ist meist die Folge technologischen Fortschritts. Wenn bei Wirtschaftswachstum die CO2-Steuern nicht erhöht werden, erhöhen sich die Emissionen. Wenn die Steuern aber entsprechend erhöht werden, können die Emissionen konstant gehalten werden. Alles hängt also an der Höhe und dem Verlauf der Steuern.
4. Dass Planwirtschaft eine effiziente Verteilung der Emissionsrechte bewirkt, kann doch stark bezweifelt werden. WIE VIELE Emissionsrechte es gibt, muss staatlich festgelegt werden. Aber nicht WOFÜR sie verwendet werden.
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