Profil-Einstellungen
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
20.04.2018 , 18:49 Uhr
Großartig. Ein "Sicherheitsdienst" dessen Personal durch einen Sozialarbeiter gemeinschaftsverträgliches Verhalten beigebracht werden muss. Sowas kann leicht passieren, wenn man es mit dem Outsourcing zu weit treibt.
Das hat vor etlichen Jahren in Berlin auch die BVG lernen müssen, als ihr der "Sicherheitsdienst" regelmäßig Fahrgäste zusammenschlug. (Darunter auch solche mit gültigem Fahrschein.)
zum Beitrag08.08.2017 , 18:55 Uhr
Aha. Was genau soll ein demokratisch gewählter lateinamerikanischer Sozialist denn tun, wenn die USA mit den üblichen verdeckten Regime-Change-Maßnahmen sein Land destabilisieren? Seine Wähler verraten und das Land kampflos an die US-Marionetten übergeben? Widerstandslos auf den Putsch warten?
Am amerikanischen Wesen soll die Welt genesen. Und wer das nicht so sieht, ist natürlich auch in Europa unwählbar. Braucht man für die Verbreitung solcher Meinungen wirklich die taz?
Und die 120 Toten (darunter viele Maduro-Unterstützer) sind natürlich auch ganz allein die Schuld Maduros, ja? Und nicht etwa der Drahtzieher der Unruhen?
Ich verstehe nicht ganz, warum wir nach dieser Logik nicht längst Europa an Daesch übergeben haben. Aber vielleicht liegt das ja daran, dass man die im Gegensatz zu den Absolventen der Folter-Schule School of the Americas, Verzeihung des Western Hemisphere Institute for Security Cooperation, als Terroristen bezeichnen darf, ja sogar muss. Während die Amerikaner grundsätzlich nur aus edlen Motiven foltern und Sozialisten absetzen.
Jedenfalls erinnere ich mich gerade wieder, warum ich damals mein taz-Abo gekündigt hab.
zum Beitrag19.07.2016 , 20:08 Uhr
Wie sich der junge Terrorist hätte verhalten sollen ist hier völlig irrelevant. Natürlich hätte er erst gar niemand umbringen dürfen. Aber durch kriminelles, oder auch kriminell unvorsichtiges, Verhalten verwirkt man in einem modernen Rechtsstaat nicht sein Leben.
Death by cop war sicherlich genau das, was er sowieso wollte. Und ebenso damals Breivik. Dem hat die norwegische Polizei das damals aber vorenthalten, und das war gut so. Terrorismus ist nämlich viel weniger wirkungsvoll und zieht viel weniger Nachahmungstäter an, wenn man die Täter nicht umbringt, sondern einfängt und vor Gericht stellt.
Die Frage ist deshalb, ob es wirklich nötig war, ihn umzubringen. Dabei sind polizeiliche Ungeduld oder zu erwartende Sachschäden beispielsweise keine gültigen Argumente. Die öffentliche Diskussion zeigt leider, dass viele das ganz offen anders sehen. Sie erhöht damit das Risiko, dass Polizisten, die Neigungen in dieser Richtung haben, ihre Kompetenzen überschreiten und dabei, den vermeintlichen Volkeswillen ausführend, zu Mördern werden.
zum Beitrag19.07.2016 , 19:48 Uhr
(Forts.) Die sofortige Reaktion von PolizeiOberbayernSüd ("ein tweet mit "????" ist zum jetzigen zeitpunkt nicht gerecht.") war sachlich, maßvoll und angemessen. Die spätere Reaktion des Vorsitzenden der Deutschen Polizeigewerkschaft ("Wenn Polizisten in der Form angegriffen werden, werden sie sich nicht auf Kung Fu einlassen.") war dagegen unerhört und wirkt geradezu so, als ob er polizeiliche Exekutionen von Terroristen unabhängig von einer Notwendigkeit gutheißen würde. Das ist verantwortungslos, weil es diejenigen seiner Kollegen bestärken wird, die einen Hang zu kriminellem Verhalten haben (das gibt es ja in jedem Berufsstand, nur ist es bei der Polizei besonder fatal).
Im Übrigen möchte ich hier noch auf ein Generationenproblem hinweisen. Ich bin deutlich jünger als Frau Künast, aber immer nicht jung genug, um die heutigen Codes bei SMS, Twitter & Co wirklich zu verstehen. Welche Emotionen drückt man aus, wenn man ein Wort abkürzt, und was bedeutet es, wenn man es ausschreibt? Was ist der genaue Bedeutungsunterschied zwischen einem einzelnen Fragezeichen und drei oder mehr davon? Ich vermute, dass das für Frau Künast im Prinzip genauso wie für mich eine Fremdsprache ist. Und in einer Fremdsprache drückt man sich gelegentlich sehr ungeschickt aus. Alle, die mit derartiger Kurzkommunikation aufgewachsen sind, sollten sich das bewusst machen, dass man Frau Künast, die ihre Mutter oder Großmutter sein könnte, zugestehen muss, in diesem Medium dieselbe Art von Fehlern zu machen.
zum Beitrag19.07.2016 , 19:29 Uhr
Frau Künasts Frage war genau die, die ich mir auch sofort spontan gestellt habe, nachdem ich von dem Fall gehört habe. Die lag einfach in der Luft:
- Seit Wochen sind die routinemäßig aus geringstem Anlass erfolgenden polizeilichen Todesschüsse in den USA ein großes Thema.
- Ich bin alt genug, um mich noch gut an intensive Diskussionen zur gesetzlichen Verankerung des finalen Rettungsschusses zu erinnern. Da ging es auch um die Frage der Missbrauchsgefahr.
- Ich glaube, es ist eigentlich Standard bei Berichten zu polizeilichen Todesschüssen, dass diese entweder als Unfall oder als unvermeidbar dargestellt werden. In diesem Fall fehlte jegliche Information dazu. Hat sich eigentlich inzwischen jemand dazu geäußert, oder wollen die Beamten sich lieber beide Argumentationslinien offenhalten, weil sie noch nicht wissen, womit sie eher durchkommen?
- Gerade bei Terrorismus, und gerade bei Taten durch junge männliche, muslimische Immigranten, und gerade bei bayerischen Polizisten neigt man dazu, mit unnötigen Todesschüssen zu rechnen.
Es ist absolut notwendig, hier nachzuhaken. Selbst wenn in diesem Fall alles seine Richtigkeit hatte - wenn der Eindruck entsteht, das sei doch nicht so wichtig, dann besteht die Gefahr, dass wir eine Kultur der polizeilichen Exekutionen bekommen.
zum Beitrag06.05.2016 , 14:07 Uhr
"Großbritannien ist, was die Barrierefreiheit anbetrifft, wesentlich weiter als Deutschland." Schön wärs. Der öffentliche Nahverkehr ist in den meisten englischen Städten in einem katastrophalen Zustand. Schlechte Fahrpläne, die manchmal ohne Kommunikation einfach nicht eingehalten werden - fatal, wenn bei einem 30-Minuten-Takt der Bus zur Arbeit einfach ausfällt. Selbst Mütter mit Kinderwägen werden häufig aus 'Sicherheitsgründen' nicht mitgenommen, weil der einzige Kinderwagenplatz im Bus schon besetzt ist - ich nehme an, das kann auch Rollstuhlfahrern passieren. In Norwich habe ich sogar einmal erlebt, wie bei einem Fahrerwechsel die Fahrgäste für 10 Minuten im Bus eingeschlossen wurden. Häufig machen diverse Hindernisse wie steile Treppen Haltestellen schon für leicht Gehbehinderte unbenutzbar. Von den Hindernissen auf normalen Fußgängerwegen ganz zu schweigen.
Vom Klagerecht hat man nix, wenn alles andere nicht stimmt.
zum Beitrag06.05.2016 , 13:04 Uhr
Ein sehr schöner demagogischer Meinungsbeitrag, der es vermeidet, allzu plump zu unterstellen, dass jeder, der die US-Regierung für die Folgen ihrer völkerrechtswidrigen Politik verantwortlich macht, automatisch dumm und rechtsradikal ist. Der dann aber doch irgendwie zum selben Ergebnis kommt.
Können wir uns schon darauf freuen, dass demnächst auch die taz vollständig auf die Linie der Atlantik-Brücke gebracht wird? Bei der Zeit, wo dieser Prozess längst abgeschlossen ist, konnte man das ja sehr schön beobachten.
"Die taz engagiert sich für eine kritische Öffentlichkeit. Sie tritt ein für die Verteidigung und Entwicklung der Menschenrechte und artikuliert insbesondere die Stimmen, die gegenüber den Mächtigen kein Gehör finden." Hrmpf.
zum Beitrag04.05.2016 , 15:47 Uhr
Zum Thema BVG: Über das beschriebene Problem für Blinde braucht man sich nicht zu wundern, da die BVG es ja noch nicht mal auf die Reihe bekommt, die Fahrgäste in den U-Bahnen angemessen über die jeweilige Station zu informieren. Die Stationsansagen sind zu früh und zu leise. Theoretisch steht an jeder Station, wie sie heißt. Praktisch kann man das in gefühlt maximal 10 % der Fälle lesen, weil die Abstände zwischen diesen Schildern viel zu groß und oft noch Hindernisse davor sind. Häufig fragen Fahrgäste sich deshalb gegenseitig, wie die aktuelle Station heißt - sehr oft aber ohne Erfolg.
zum Beitrag23.08.2015 , 22:55 Uhr
Dieser Text scheint mir eher in die Wahrheit zu passen. Wer auf einer langen Bergtour merkt, dass die Wanderstiefel doch noch nicht so gut eingelaufen sind, wird sehr froh sein, wenn jemand ein Blasenpflaster dabei hat. Erstaunlicherweise funktioniert das nämlich wirklich. Und manche ältere Leute haben eben kaputte Füße, mit denen sie auch in eingelaufenen Schuhen ständig Blasen bekommen. Sollen sie doch die Zähne zusammenbeißen! Anna Krüger hat das Problem ja schließlich auch nicht!
Hat es den ähnlich motivierten Aufruf gegen weibliche Hygieneprodukte auch schon in der taz gegeben? Auch die sind nicht immer vegan, und für die Umwelt dürften sie weit mehr ins Gewicht fallen.
zum Beitrag17.04.2015 , 09:14 Uhr
So seltsam es mir vorkommt, dass das ausgerechnet in der Neonazi-Hochburg Köpenick passiert ist - eine kritische Behandlung des Horst-Wessel-Lieds im Unterricht ist durchaus sinnvoll.
Ich bin im Südwesten aufgewachsen und hab das Lied in fast einem halben musikalisch und politisch aktiven Jahrhundert Lebenszeit kein einziges Mal bewusst gehört. Ich könnte es überhaupt nicht identifizieren. Kommt der Name "Horst Wessel" im Text vor? Das Verbot des Liedes spricht dafür, dass mir der Text ggf. auch auffallen würde, falls das nicht der Fall ist. Aber ich hätte natürlich keine Chance, die Melodie zu erkennen.
zum Beitrag17.04.2015 , 09:04 Uhr
Das ist hier doch sehr überzogen dargestellt. Ich selber hab das Latinum mal eben zum Spaß an der Uni nachgemacht, und um dort nicht immer nur andere Mathematikstudierende zu sehen. Wer das als extreme Belastung empfindet, sollte sich vielleicht nicht unbedingt beruflich mit dem Lehren und Lernen von Sprachen befassen.
Bei Lehrern kommt es auf viele Qualitäten sehr viel mehr an als auf die fachliche Eignung. Allerdings zählen dazu auch weitere Qualitäten, die es jemandem, der mit Sprachenlernen auf dem Kriegsfuß steht (sie aber aus unerfindlichen Gründen unterrichten will), ermöglichen, sich durch das Latinum durchzubeißen.
Vielleicht sollte man die Latinumspflicht für Lehrer romanischer Sprachen abschaffen, um als Maßnahme gegen den Lehrermangel den Zugang zum Beruf etwas zu erleichtern, oder um im Studium mehr Zeit für Wichtigeres zu schaffen. Aber eine unsinnige Qual wie das Latinum für Mediziner (gibt es das noch?) ist das sicher nicht.
zum Beitrag