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12.06.2021 , 15:39 Uhr
1.) Es gibt überhaupt keinen Beleg für einen Messerangriff. Auf dem einen Video ist nichts davon zu sehen, auf dem anderen ist es uneindeutig. "In der Nähe des Tatortes wurde lediglich ein Messergriff gefunden. Die Klinge war am Schaft abgebrochen." 2.) Zum Thema "was den Anschein einer Waffe gemacht hatte": Wohin soll das führen? Im Eifer des Gefechts kann theoretisch alles als potentielle Waffe gedeutet werden. In den USA wurden Schwarze erschossen, wenn sie nach ihrem Handy oder ähnlichen Gegenständen griffen. Wollen Sie, wenn Sie nach Ihrem Handy greifen, erschossen werden, weil es auf einen Polizisten den "Anschein einer Waffe" macht? Ich denke nicht. 3.) Wenn es tatsächlich so sein sollte, dass der Mann mit Messer auf Polizist*innen zugegangen ist, hätte man ihn mit anderen Mitteln außer Gefecht setzen sollen (steht auch im Artikel) oder notfalls ins Bein schießen können. Es gibt keine Rechtfertigung dafür, ihn mit sieben Schüssen zu töten. 4.) Das Rufen von "Allahu akbar" wird vom Augenzeugen bestritten, der den Getöteten außerdem wesentlich besser kannte als die Polizei. Es ist naiv, ignorant oder rassistisch, wenn man nicht die Option berücksichtigt, dass die Polizei mit einem haltlosen, stereotypen Vorwurf einen möglichen eigenen Fehler kaschieren will.
zum Beitrag10.06.2021 , 22:28 Uhr
Natürlich hat Omar sich problematisch verhalten. Aber jemanden zu erschießen, weil er sich auf Polizisten zubewegt hat und dabei möglicherweise (!) ein Messer trug, erscheint mindestens ebenso problematisch. Noch interessanter ist, dass die Polizei ihm Islamismus unterstellt, obwohl es offensichtlich keine Grundlage dafür gibt. Hier entsteht der Eindruck, dass Vorurteile und Ressentiments auf die Polizeiarbeit Einfluss nehmen. Das ist ein wichtiges Problem.
zum Beitrag18.03.2021 , 20:16 Uhr
Ihre Interpretation teile ich nicht. Über den "Andreas"-Witz kann man sicher streiten. Aber ich denke nicht, dass Andreas ein lächerlich gemachter Name ist. Mit einem Namen wie Mohamed hat man meist deutlich mehr Probleme als mit dem Namen Andreas. Und es ist nun mal so, dass die offensichtlich biodeutsche Herkunft des Anrufers etwas mit seiner Position zu tun hat, denn ein BIPoC, der selbst betroffen ist, könnte kaum so über das Thema urteilen wie der Anrufer. Wie Herr Amjahid im Artikel richtig schreibt, möchte der größte Teil der antirassistischen Bewegung keine Gewalt. Was sowohl der Anrufer als auch Sie hier suggerieren - nämlich dass PoC-Antirassisten primär auf Gewalt oder Aggression setzten - stimmt einfach nicht. Der größte Teil der Bewegung ist friedlich. Es geht um das elementare Recht auf gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen in der Gesellschaft, was m.E. völlig vernünftig ist.
zum Beitrag18.03.2021 , 20:09 Uhr
Das Problem war, dass diese Frage ausschließlich an Herrn Amjahid gestellt wurde (nicht an die anderen) und es keinen Grund gab, in dem gegebenen Kontext überhaupt auf diese Frage zu kommen. Es entstand daher sehr deutlich der Eindruck, dass der Anrufer subtile Vorurteile gegenüber Herrn Amjahid auf Grund dessen (zugeschriebener) Herkunft hatte. Und diese Vorurteile gegenüber Herrn Amjahid sind grundfalsch, da er sich deutlich für die Rechte von Homosexuellen einsetzt und selbst queer ist. Die Vorurteile waren auch deshalb unlogisch, weil jemand, der sich in der Sendung ausdrücklich gegen Diskriminierung wendet, nicht gleichzeitig für Diskriminierung anderer Gruppen sein kann (jedenfalls dann nicht, wenn er alle Tassen im Schrank hat).
zum Beitrag26.08.2019 , 20:40 Uhr
Dann sind wir uns ja im Kern einig. Nur was ist jetzt Ihr Vorschlag, wenn es um Formen des Rassismus geht? Denken Sie, dass das durch Nationalstolz gelöst wird, und warum? Ich habe überhaupt nichts gegen Patriotismus, nur frage ich mich, inwiefern damit Diskriminierung und Ähnliches reduziert wird. Es gibt schon heute die Möglichkeit, von Deutschen (!) mit Migrationshintergrund zu sprechen oder sie auch einfach Deutsche zu nennen. Die Deutschlandflagge ist dabei weder nützlich noch schädlich. Aus meiner Sicht geht es unter anderem darum, anzuerkennen, dass auch viele Menschen mit Migrationshintergrund hier in Deutschland beheimatet sind und damit ein genauso selbstverständliches Recht auf Teilhabe besitzen wie jede*r andere auch. Klare Signale der Politik wären da übrigens ebenfalls wünschenswert, denn die (vielleicht) 15% Rassist*innen, die man damit als Wähler*innen verlieren würde, sollten für die meisten Parteien nicht so entscheidend sein wie die 19% Menschen mit Migrationshintergrund (davon die Hälfte schon Deutsche) und andere demokratisch eingestellte Leute.
zum Beitrag25.08.2019 , 16:20 Uhr
"Die AfD" fordert natürlich NICHT die Errichtung eines autoritären, rassistischen Regimes und deshalb würde ich ihr das auch nicht pauschal vorwerfen. Wie sich in der AfD verschiedene Gruppierungen vermischen, ist das auch bei Unteilbar der Fall. Die Vermischung von Aufnahme von Geflüchteten und Rassismus-Bekämpfung halte ich dabei für problematisch. Sicher kann man die Themen verbinden, aber man muss das nicht in dieser Form tun. Mein Argument, dass die Offenheit gegenüber Minderheiten im gesellschaftlichen deutschen Alltag insgesamt sehr begrenzt ist (Studien füge ich gerne bei, da es Teil meiner Forschung ist), bezieht sich nicht nur auf Geflüchtete, sondern auf Menschen mit Migrationshintergrund im Allgemeinen, die teils seit Generationen hier leben. Dass sich Unteilbar dagegenstellt, ist dringend notwendig.
zum Beitrag24.08.2019 , 13:09 Uhr
Die Einhaltung geltenden Rechts (ich beziehe mich jetzt auf Geflüchtete, die wirklich ein Bleiberecht haben) ist aus meiner Sicht nicht "nett", sondern eine demokratische Selbstverständlichkeit. Man kann die Gesetze natürlich ändern. Aber "nett" ist für mich etwas anderes als die bloße Einhaltung geltender Gesetze. Vor allem haben der Autor und ich von Migrant*innen bzw. Menschen mit Migrationshintergrund gesprochen, worunter nicht nur Geflüchtete fallen. Gerade für gut integrierte Personen ist das Klima schwieriger geworden, weil sie mit anderen in einen Topf geworfen werden. Zur rechtswidrigen Diskriminierung auf dem deutschen Arbeits- und Wohnungsmarkt gibt es seit langem Experimente und Zahlen. Ich kenne viele Menschen mit Migrationshintergrund, die in jüngerer Zeit in ihre Heimat oder das Land von Vorfahren zurückgekehrt sind. Nur hat nicht jeder dieselbe Möglichkeit, weil manche ausschließlich hier beheimatet sind.
zum Beitrag23.08.2019 , 22:27 Uhr
Zu diesem Artikel muss ich einiges anmerken. 1) Wo fordert Unteilbar "freien Zugang in die EU"? In den Positionen auf der Homepage finde ich diese Forderung nicht. 2) Was ist falsch daran, "United against Racism & Fascism" zu sein und sich für die Rechte von "feministisch und queer" einzusetzen? Das sind aus meiner Sicht demokratische Selbstverständlichkeiten, die direkt aus dem Grundgesetz folgen. 3) Nationalflaggen sind ja allgemein unerwünscht. Muss man nicht gut finden (finde die Regelung auch nicht nötig), aber die Regelung richtet sich keinesfalls gezielt gegen die deutsche Flagge. Es soll ja der Wert der grenzüberschreitenden Solidarität betont werden. 4) Dass viele Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland leben, liegt nicht daran, dass hier alle so nett wären, sondern dass diejenigen, die hier bleiben, schlicht keine bessere Alternative haben (entweder, weil sie geflüchtet sind, oder weil sie hier und nur hier beiheimatet sind). Es tut mir leid, aber aus meiner Sicht ist da jemand populistischer Propaganda auf den Leim gegangen.
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