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05.08.2019 , 18:35 Uhr
Es gibt in der Sexarbeit im übrigen kaum Betreiber, die auch nur annähernd solche Profite generieren, wie diese oft in einigen Medien herumgeistern. Das ist Unsinn! Was Menschenhandel und Zuhälterei in Form von Zwangsprostitution angeht, dazu habe ich schon geschrieben, dass für die Behauptung, das wäre das große Problem in der Sexarbeit, einfach die wissenschaftliche Grundlage fehlt. Diejenigen, die sich da so wahnsinnig aufregen, sollten ebenso den Menschenhandel und Schwarzarbeit etwa in der Landwirtschaft, der Lebensmittelindustrie oder dem Baugewerbe anprangern, wo dieses Problem wohl etwa bedeutender ist, worüber aber kaum jemand redet. Und was Sie zu Strich / Code / Move und zu Sexkäufern schreiben, spätestens hier offenbaren Sie Ihr wahres Gesicht und den eigentlichen Grund Ihrer Ablehnung. Es geht Ihnen schlicht darum, hier die Moralkeule zu schwingen. So etwas tut man nicht - keine Frau macht soetwas freiwillig! Niemand schreibt Ihnen vor, wie Sie ihre Sexualität ausleben sollen, schreiben Sie es gefälligst anderen auch nicht vor!
zum Beitrag05.08.2019 , 18:35 Uhr
Was Sie allerdings zu „Hurenorganisationen“ sagen, ist der größte Unsinn, den ich je gelesen hab. „Hurenorganisationen“, also etwa Hydra & Co, sowie ihre Beratungsstellen vertreten AUSSCHLIEßLICH die Interessen der Sexarbeiter*innen. Hydra etwa geht regelmäßig direkt zu den Prostitutionsstätten und bietet Workshops zu den Fragen und Problemen an, die von den Sexarbeiterinnen selbst genannt werden, sie bieten in den Beratungsstellen eine umfassende Beratung an zu all den Themen an, für die sich die Frauen interessieren, auch für Frauen, die die Sexarbeit verlassen wollen. Im übrigen beraten sie auch Frauen, die in die Sexarbeit einsteigen wollen, um ihnen genau zu erklären, was dieser Schritt bedeutet, worauf sie sich einlassen. Denn eins ist doch klar, wie in jedem anderen Beruf ist auch nicht jede*r für diesen Beruf geeignet. Etwa 70 Prozent aller an diesem Beruf interessierten geben nach diesem Gespräch bei Hydra ihren Wunsch auf, in die Sexarbeit einsteigen zu wollen.
zum Beitrag05.08.2019 , 18:33 Uhr
Das ist falsch! Der BesD arbeitet in keiner Weise mit dem UEDG zusammen! Das ist eine Falschbehauptung, die ständig von den Prostitutionsgegner*innen kolportiert wird. Ich kenne den BesD schon recht lange, ebenso viele Mitglieder*innen inclusive einige der Gründungsmitglieder. Das Ganze geht auf eine Behauptung des UEDG Gründers zurück, er hätte bei der Gründung des BesD assistiert. Was nicht der Fall ist! Tolle Zusammenarbeit! Es wäre ja auch nichts dagegen zu sagen, wenn es punktuelle Zusammenarbeit geben würde. Das ist in keiner Branche ein Problem. Überall arbeitet etwa die Gewerkschaftsseite mit den Arbeitgebern in Form von Tarifauseinandersetzungen u.ä. zusammen. Warum ist das ausgerechnet in der Sexarbeit so verwerflich? Erklären Sie mir das mal!
Dass der BSD auch Bordellbetreiber in seinen Reihen hat, ist wohl kaum ein Problem, da der Bundesverband nun mal alle in der Sexarbeit tätigen organisiert. Wo ist das Problem? Das ist die Aufgabe eines Bundesverbandes!
zum Beitrag05.08.2019 , 17:34 Uhr
„Bordellbetreiberlobby“ verkennt zum einen die Tatsache, dass ein Großteil der Bordellbetreiber selber aktive Sexarbeiter*innen sind, da die meisten Sexarbeiter*innen, die in Bordellen arbeiten in Klein- und Wohnungsbordellen allein arbeiten oder sich nur mir ein oder wenigen Kolleginnen ein Bordell „teilen“. Zum anderen wird dieser Begriff von Prostitutionsgegner*innen und Abolis negativ stigmatisierend genutzt. Es ist aber überhaupt nichts negatives dabei, Sexarbeiterinnen einen geschützten Arbeitsort anzubieten. Gegen eine entsprechende Miete. Das ist in keiner andere Branche ein Problem und es ist unrational, warum das in der Sexarbeit so sein sollte.
Und noch etwas. Im „Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen“ (BesD) sind KEINE Bordellbetreiber organisiert, die nicht selber auch als aktive Sexarbeiter*innen sexuelle Dienstleitungen anbieten. Es ist ein BERUFSVERBAND!
Und noch etwas, die Grund- und insbesondere Menschenrechte von Sexarbeiter*innen werden auch von Ihnen angegriffen, wenn Sie in der Art, wie Sie über Sexarbeit diskutieren, zur Stigmatisierung und Diskriminierung von Sexarbeiter*innen beitragen und offenbar deren Meinungen und Erfahrungen ignorieren, auch die Meinungen und Erfahrungen von Sexarbeiter*innen, die ihre Arbeit gern machen und sich dagegen wehren, dass Leute von außen ihnen erklären wollen, was ihre Probleme sind und welche Erfahrungen sie machen.
Ich schrieb schon, es gibt selbstverständlich viele Probleme in der Sexarbeit und ein Großteil hat auch eher einen geringen Verdienst, vor allem wenn man bedenkt, dass die meisten von ihnen bis zu 80 Prozent an Abgaben unterschiedlichster Art von ihren Einkünften nochmal abziehen müssen. Auch sind die Erfahrungen, die sie in der Sexarbeit machen unterschiedlichster Natur, und auch nicht nur positiver Art. Doch wenn die P-Gegner*innen diese Probleme aufzählen, dann ohne Lösungsansätze anzubieten, sondern ausschließlich um ihre Vorderung nach einem Verbot zu rechtfertigen.
zum Beitrag25.07.2019 , 22:19 Uhr
Das ist falsch! Wo ist die Statistik? Zwangsprostitution und Menschenhandel gerechnet auf alle in der Sexarbeit tätigen in Deutschland sind 1 bis max. 4 Prozent! Schauen Sie sich das Lagebild Menschenhandel des BKA an. Das ist die einzige seriöse Statistik, die es hierzulande aktuell gibt. Ich könnte Ihnen auch gern zusätzlich eine Rechnung präsentieren und Ihnen zeigen, wie man zu den 1 - 4 Prozent kommt, wenn Sie es wünschen. 😉
zum Beitrag25.07.2019 , 19:05 Uhr
Die Stoerenfriedas sind nun keine sehr sachliche Quelle. Wie alle Abolis generalisieren sie und stellen die Erfahrungen einer einzelnen Prostituierten als das Gesicht der Prostitution schlechthin dar. Aber nur, wenn diese Erfahrungen ihrer moralinverseuchten Ideologie entsprechen und sie damit glauben ihren Kampf gegen Prostitution und Prostituierte rechtfertigen zu können. Sie lehnen Prostitution nicht ab, weil sie Prostituierte kennen, denen es in der Prostitution schlecht ergangen ist, sie lehnen Prostitution aus moralisch ideologischen Gründen generell ab. Frauen hingegen, die bekennen, dass sie als Sexarbeiterinnen ihren Beruf lieben, werden von ihnen mit Hass und Hetze verfolgt. So eine radikale möchtegernfeministische Geistertruooe ist nun wirklich keine tolle Quelle.
zum Beitrag25.07.2019 , 18:54 Uhr
Wenn Sie behaupten, die allermeisten Sexarbeiterinnen stehen unter direktem Zwang Dritter oder prostituieren sich, um irgendwie der Armut zu entkommen, bitte ich Sie, sachlich zu bleiben und entsprechende wissenschaftlich fundierte Statistiken und Studien zu benennen, die das nachprüfbar belegen. Ich kenne Wissenschaftlerinnen, die sich mit dem Thema Sexarbeit beschäftigen und ich kann Ihnen versichern, die gibt es nicht! Ich hab das schon in einem anderen Kommentar gesagt, Zwangsprostitution und Menschenhandel haben nichts mit Sexarbeit oder Prostitution zu tun, das sind Straftaten! Wer der Sexarbeit nachgeht, um der Armut oder Harz4 zu entgehen, wer mit Sexarbeit zusätzliches Geld verdienen will, um seinen Lebensstandard zu verbessern, der soll das tun. Das ist kein Alleinstellungsmerkmal der Sexarbeit, das gibt es auch in anderen Berufen. Wenn aber jemand versucht mit Sexarbeit der Armut zu entkommen, na da ist doch dann aber nicht die Sexarbeit das Problem. Mit Sexarbeit will sie oder er doch gerade das Problem Armut hinter sich bekommen.
Ihr Artikel zeigt die üblichen Klischees und Fakes. Kommen Sie zu uns auf den Washingtonplatz, ist noch bis Samstag möglich, und unterhalten Sie sich mit uns und den Sexarbeiter*innen vor Ort. Ich kann Ihnen versichern, wir haben nicht nur "Vorzeige-Gutverdienerinnen" unter uns, sie arbeiten in unterschiedlichen Bereichen der Sexarbeit, auch auf der Straße.
zum Beitrag25.07.2019 , 18:37 Uhr
Ich würde gerne wissen, was Sie unter Bordellbetreiberlobby verstehen? Bordellbetreiber stellen die Zimmer zur Verfügung, in denen Sie Ihre Dienstleistungen verrichten können. Oft sind Sie selber Sexarbeiterinnen. Daran gibt es nichts auszusetzen. Im Gegenteil.
Wenn viele Sexarbeiter*innen wenig verdienen oder schlechte Arbeitsbedingungen haben, was es leider duchaus gibt, aber nicht flächendeckend der Fall ist, können sie sich gerne engagieren, um es zu thematisieren und es zu ändern. Sie können auch gern unsere Kampagne "Sexarbeit ist Arbeit. Respekt!" unterstützen. Der Unterschied zu anderen Berufen ist allerdings der, dass keine andere Gruppe so diskriminiert, stigmatisiert und kriminalisiert wird wie Sexarbeiter*innen, egal wie viel sie verdienen oder unter welchen Arbeitsbedingungen sie arbeiten. Wer auf der einen Seite die Arbeitsbedingungen kritisiert und den niedrigen Verdienst, da würde ich ihnen ja zum Teil zustimmen, aber was schlagen Sie vor?, nie aber die Diskriminierung und die Tatsache, dass die Grund- und Menschenrechte von Sexarbeiter*innen ständig mit Füssen getreten werden, wedelt nur mit heißer Luft herum und benennt nicht die primären Probleme, um die es vordergründig geht.
zum Beitrag23.07.2019 , 22:34 Uhr
Raff Eckstein, viele der Sexarbeiter*innen haben bereits ein Prostitutionshintergrund in ihrem Heimatland. Oft kommen sie zu uns, weil Sexarbeit in ihrem Land verboten ist oder sie bei uns deutlich mehr verdienen. Sie gehen auch in die Sexarbeit, weil ihr Berufsabschluss bei uns nicht anerkannt wird oder sie kaum deutsch sprechen. Oder Sie wollen mehr als nur Harz 4, oder bekommen noch nicht mal das. Was die Frage angeht, sie würden es tun, weil sie keine andere Wahl haben, wir alle haben keine Wahl. Wir alle müssen unsere Brötchen verdienen. Sexarbeit ist doch da dann nicht das Problem, sie ist die einzige Lösung, die sich diese Frau offenbar vorstellen kann oder es sogar wirklich ist, um Geld zu verdienen. Ob nun jemand, der seinen Beruf nur sozusagen des Geldes wegen betreibt, nicht auch dabei Spass hat, diese Frage kann man auch Menschen in anderen Berufen stellen. Ob jetzt Sexarbeiter*innen ihren Job lieben und ihn gegenüber anderen Berufen jeder Zeit vorziehen würden, oder sie ihn vor allem ausüben, weil sie, wie wir alle auch, Geld verdienen müssen, da gibt es kaum Unterschiede zu anderen Berufen. Wir sprechen hier allerdings nicht über Menschenhandel und Zwangsprostitution. Das hat mit Prostitution und Sexarbeit nichts zu tun. Das sind Straftaten. Und was die Zahlen angeht, vor allem die Prostitutionsgegner schwingen ständig abstruse Zahlen herum, die allerdings alle keiner näheren wissenschaftlichen Betrachtung standhalten. Zumindest gibt es Schätzungen, nach denen maximal. 1 bis 4 Prozent aller in der Sexarbeit in Deutschland tätigen Opfer von Zwangsprostitution und Menschenhandel sind. Dabei werden die Zahlen der Polizei Statistiken und des Lagebildes Menschenhandel des BKA unter Berücksichtigung einer Dunkelziffer zugrunde gelegt. Das heisst, mindestens 96 Prozent sind aus freiem Willen heraus in der Sexarbeit. Da ist es dann erstmal auch unerheblich, warum jemand in der Sexarbeit arbeitet. Es ist sein freier Wille und den gilt es zu respektieren.
zum Beitrag23.07.2019 , 19:57 Uhr
Was sind das für "ernsthafte Einschatzungen" ? Welche Studien und Statistiken stehen dahinter?
Einfach nur unwissenschaftliche Behauptungen aufstellen ist eine Sache. Aber zum Beispiel mit den Sexarbeiter*innen und den Mitarbeiterinnen der Beratungsstellen auf dem Washingtonplatz darüber diskutieren, sich über deren Erfahrungen zu informieren, eine andere.
O Gott, es könnten ja liebgewordene Klischees und Vorurteile ins Wanken geraten!
Wenn Sie bereit sind zu diskutieren, kommen Sie vorbei!😉
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