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11.07.2020 , 22:29 Uhr
Gebe Danny Recht. In der Stadt gilt eine 50er-Gebot, häufig sind 30er Bereiche äußerst kurz und sehr schlecht erkennbar, bei Baustellen überprüft keiner - im schlimmsten Fall ein GLB-Azubi - wo das Schild stehen sollte. Leider sieht man kaum Hinweisschilder die anzeigen, dass z.B. hinter der nächsten Kurve ein 30er-Abschnitt kommt. Menschen die solche Abschnitte übersehen, weil sie die Strecke nicht kennen und im besten Fall auch noch viel Verkehr herrscht, mit Führerscheinentzug und dem Label "Raser" zu belegen ist absolut unverhältnismäßig.
zum Beitrag11.07.2020 , 22:22 Uhr
Bei der großen Auswahl fällt es wirklich schwer Andreas Scheuer als den schlechtesten Minister im Kabinett zu bezeichnen, doch er ist mindestens in der Top 3. Doch was das neue "Rasergesetz" und dessen Fehler angeht, bin ich ausnahmsweise auf seiner Seite. Für jemanden der die Erfahrung gemacht hat beruflich jeden Tag unterschiedlichste Routen fahren zu müssen, ist die neue Regelung definitiv realitätsfern. Ich bin froh mittlerweile jeden Tag die selbe lahme Route zu fahren. Ein paar Hauptstraßen, Stadtautobahn und dann noch ein paar Hauptstraßen, alles mit vereinzelten 30er Abschnitten die man kennt. Für jemanden der diese Strecke nicht kennt, können diese paar 30er Zonen mittlerweile existenzgefährdend sein. Denn wie ich selbst erlebt habe, stellt die Berliner Polizei genau in solchen Abschnitten gern Blitzer auf. Das war bisher auch völlig okay. Wer 50 in einer 30er Zone fuhr wurde zur Kasse gebeten. Dass jemand nun mit 21 kmh zu viel bereits den FS verlieren kann ist für Berufskraftfahrer, die eh schon ohne Ende an Überlastung und Stress leiden, der absolute Horror. Jemanden der mit so einer Geschwindigkeit fährt, als Raser zu bezeichnen, finde ich schon sehr fragwürdig. Ihm im Zweifelsfall mit dem Führerscheinentzug die Existenzgrundlage zu nehmen ist höchst unangemessen. Die deutsche Konsumgesellschaft fordert immer mehr Flexibilität, schnelle und pünktliche Lieferungen, am besten alles on time. DHL, Hermes u.a. ändern nichts an ihrer Personalpolitik, die Fahrer müssen die selben Zeiten einhalten. Das wäre ohne geringfügige Geschwindigkeitsübertretungen, Parken auf dem Bürgersteig oder Parken in zweiter Reihe nicht annähernd zu schaffen. Mein Vorschlag: die Arbeitsbedingungen der Berufskraftfahrer verbessern sowie Straßen- und Geschwindigkeitsregelungen überprüfen dann kann man gerne den Bußgeldkatalog verschärfen. Doch das Ganze einfach so ohne wenn und aber durchzudrücken entspricht nicht der Realität.
zum Beitrag08.07.2020 , 03:29 Uhr
Die Zahlen sind erschreckend, wenn sie so stimmen. Als Arbeitsvermittler im Jobcenter kann ich sagen, dass die meisten der Menschen die ALG II beziehen natürlich arbeiten wollen. Doch Behinderungen, schwere Krankheiten, Schicksalsschläge, Flucht, schwierige Biographien sind nur einige der Gründe warum Menschen arbeitslos sind. Dazu kommen noch andere Faktoren wie konjunkturelle Schwankungen oder tiefgreifende strukturelle Veränderungen z.B. Kohleausstieg oder Digitalisierung. Natürlich gibt es auch die Arbeitsverweigerer die man aus RTL2-Shows kennt, doch das ist wie gesagt die Minderheit. Das System Hartz4 war schon vor Corona an seine Grenzen gestoßen, doch die Pandemie hat das ganze erheblich verdeutlicht. Das Konzept von Fördern und Fordern funktioniert anscheinend nur durch - freundlich formuliert - Verbindlichkeit. Klartext gesprochen: Sanktionen und Druck. Seit dem Ausbruch des Virus und des Lockdowns sind jegliche Sanktionen ausgesetzt genauso wie die persönlichen Gespräche mit den Leistungsempfängern. Dadurch ist die eigentliche Hauptaufgabe von uns Arbeitsvermittlern, möglichst viele Kunden in Maßnahmen zu bringen, nicht annähernd so umsetzbar wie vor der Krise. Die hilfebedürftigen Menschen sehen und sahen das Jobcenter nie als Ort an dem ihnen geholfen wird passende Arbeit zu finden, sondern als gängelnde Institution die versucht ihnen das Leben noch schwieriger zu machen. Ich hoffe sehr, dass das in den letzten Wochen - nicht ganz zu Unrecht wenn man den Vergleich mit anderen Industrienationen sucht - teilweise so gelobte deutsche Sozialsystem - reformiert aus der Krise herausgeht. Es sollte wieder über das bedingungslose Grundeinkommen gesprochen werden und Jobcenter sollten endlich starke Schnittstellen zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmermarkt sein.
zum Beitrag