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24.07.2014 , 09:44 Uhr
Erinnert sich noch jemand an den Fall des 11-jährigen Raouls, der 1999 wegen eines - so wollte es die Nachbarin beobachtet haben - sexuellen Übergriffes auf seine Schwester festgenommen wurde? Er war 7 Wochen inhaftiert, 11 Wochen von seiner Familie getrennt und wurde nur wegen Verfahrensfehler freigesprochen. Dies ein Fall von vielen.
Die hysterische und denunzierende Grundhaltung vieler Amerikaner bezogen auf reale Körperlichkeit/Sexualität ist außerordentlich befremdlich. Wie soll also „Netzmündigkeit“ „Social-Media-Mündigkeit“ mit einer unmündigen Sexualität einhergehen, zumal in einem Alter, in dem nichts wichtiger ist als körperliche Selbsterfahrung (trial and error inbegriffen)?
In dem Amerika meiner Wahrnehmung wird entweder sehr fundamentalistisch-strikt mit religiösen Gelöbnissen agiert (öffentliche Enthaltsamkeitsbekundungen) oder auf die Inszenierung der "bitch- und gangsta-style"-Sexualität gebaut, welche u.a. der Schönheitsindustrie jährliche Mega-Wachstumsraten beschert. Während die italienischen Opernsängerinnen in den 60er Jahren noch ohne rasierte Achseln Arien sangen und das amerikanische Publikum anekelte, kann man dem „cleanen Chic“ des amerikanischen öffentlichen Auftritts (wer nur irgendwie kann, verschuldet sich um die Zähne in Ordnung zu bringen, ist immer geföhnt und geschminkt (als Frau), etc.) schon fast Zwangscharakter bescheinigen.
Das „Problem Sexualität“ wird in den social-media Entgleisungen nur sichtbarer, existieren tut es schon lange.
Repressive Ahndung in diesem Ausmaß taugt ja fast schon als Anerkennung eines Fluchtgrundes…
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