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03.06.2019 , 11:10 Uhr
Was Julia Reda äußert ist leider sachlich falsch. Wie man diese Technologien bezeichnet (Scanner, Filter, Content Recognition) ist natürlich abhängig vom Kontext, Fakt ist aber dass diese bereits z. T. in kostenlose Apps wie Shazam oder SoundHound integriert sind. Durch die EU-Kommission selbst wurde ein Überblick von Anbietern von Inhaltserkennungstechnologien in einem Arbeitsdokument (SWD (2016) 301 final, Part 3/3, Annex 12A) zusammengestellt, mutmaßlich gibt es abgesehen von den dort aufgeführten noch sehr viele weitere. Teuer sind diese keineswegs - das hängt eben vom Funktionsumfang ab. Open Source-Lösungen sind ebenfalls verfügbar, für Audiodateien etwa AcoustID oder echoprint, für Spracherkennung etwa CMUSphinx, OpenEars, auch hier gibt es sicher noch weitere. Die Auswahl wird durch die Richtlinie wohl kaum geringer werden...
Die Richtlinie selbst enthält keine Verpflichtung zum Einsatz von Filtertechnologien. Mit einer de-facto Verpflichtung, die in der Diskussion ja fortwährend unterstellt wird, lässt sich nur dann argumentieren wenn man eben von sehr großen Datenmengen ausgeht - das kann daher höchstens für große Plattformen angenommen werden die derartige Filter bereits längst einsetzen. Für kleinere Plattformen gibt es angepasste Pauschallizenzen (Art 17 Abs 9), und zur Entfernung nichtlizensierter Inhalte können diese auch (dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit, Art. 17 Abs. 5 entsprechend) auch wesentlich einfachere Maßnahmen einsetzen. Niemand wird zu etwas verpflichtet das er nicht leisten kann. In der Diskussion kommt das leider kaum durch.
Das Argument der falschpositiven Ergebnisse (Memes usw) verfängt ebenfalls nicht, die Richtlinie sieht bei Konflikten ein "human review" verbindlich vor (Art. 17 Abs 9), eher wäre das ein Argument um die derzeitigen Zustände zu kritisieren. Zur Zeit kann YT willkürlich sperren, mit Richtlinie nicht mehr...
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