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30.08.2014 , 10:56 Uhr
als Ost-Berliner kann ich nur sagen, ich kann, auf kulturell-identitärer Ebene, mit einem orientalischen Parvenue noch weniger anfangen als mit einem schwulen West-Berliner. Identifikation setzt bestimmte, und nicht irgendwelche (allgemein-menschlichen z.B.) gemeinsamen Merkmale voraus, die Menschengruppen von einander unterscheiden. Ein Deutsch ohne ausländischen Akzent wäre so ein Merkmal. Deshalb kann ich mich auch nicht mit den sogenannten Süd-Deutschen identifizieren, ganz abgesehen vom Katholizismus.
Auf politisch-technokratischer Ebene könnte man gegen Saleh wohl nicht viel mehr einwenden, als gegen irgendeinen anderen Emporkömmling. Da ist die Korruptions- und Feierneigung ja in der Regel besonders ausgeprägt, weil sich der arme Kerl so sehr freut, daß er es gegen alle Wahrscheinlichkeit zu etwas gebracht hat. BWL ist ja auch nicht umsonst das beliebteste "Studien"-Fach unter Migranten.
Alternativ möchte ich mich hier dafür aussprechen, daß mir eine Frau Bürgermeisterin lieber wäre, am liebsten weiß, konfessionslos und akademisch-sozialisiert, kultiviert und musisch-begabt. Aber was red ich, es geht ja um Politik...
zum Beitrag29.07.2014 , 10:23 Uhr
Hallo, Hallo, Taz - ist da einer zuhause? Bitte Journalismus anschalten und AP-Autopiloten ausschalten, auch wenn es erst viertel elf ist! Nur weil jemand die genannten Stichwörter benutzt, ist er also Antisemit. Das ist mir zu einfach, und Antisemitismus ist auch nicht gleich Antisemitismus. Zwischen dem Antisemitismus eines Marx und dem von Heinrich Himmler liegt doch ein beachtlicher Unterschied, möchte ich meinen.
zum Beitrag21.05.2014 , 11:16 Uhr
ich hatte eine allgemeinere Korrektur der musikalisch-szenischen Engführung erwartet. Berliner Clubkultur war also nicht nur Gitarrenrock + Techno und Derivate, sondern man muß noch diversen Ethnokram und die Schwulenszene hinzuziehen. Und das war's dann. Wie lame. Vom Icon oder der Insel und zig anderen Orten hat der Autor wohl in seiner Zeit nichts gehört. Es gab wohl in Berlin niemals Jungle, Drum and Bass, HipHop und R&B zu hören in den letzten 25 Jahren?
zum Beitrag17.05.2014 , 11:33 Uhr
"wiegen in falscher Sicherheit"
in der Tat! die sog."Arbeiterbewegung" hat ihre Erfolge ja auf der Grundlage der Welt(markt)hegemonie Europa-Angloamerikas errungen... das sich die Reichtümer und Rohstoffe der Welt in westlichen Lagerhäusern und Schaufenstern aufstapelten, war die selbstverständliche Voraussetzung hinter der Forderung nach "gerechter(er)" (Um)verteilung gesellschaftlichen Reichtums. Ganz abgesehen von den unterschiedlichen technologischen Bedingungen der Produktion und der entsprechenden organischen Zusammensetzung des Kapitals, wie Marx sich ausdrückt. Wer soll welche "gerechtere" Verteilung eigentlich fordern in einer Welt desintegrierender "Volkswirtschaften" immer stärkerer Regionalisierung (so wie die "Industrialisierung" begonnen hatte, hört sie wieder auf)? Aus dem periodisch randalierenden Pöbel und den Dienstboten von einst wurden im 19. Jh. organisierte Proletarier - und im 21. Jh. wieder unorganisierter, unbewegter Pöbel und Dienstboten.
zum Beitrag17.05.2014 , 11:11 Uhr
Jahrgang 1963, westdeutsch, Studium der Literatur und Philosophie: ein typischer Vertreter der Foucault-Derrida-Nietzsche-Dichterphilosophen Generation, die außer dem postmodernistischen Budenzauber nichts anderes kennengelernt haben. Insbesondere haben solche Leute keine Seite Marx gelesen in Ihrem Leben.
Ich habe den Beitrag nur überflogen, aber der Grundansatz ist ansonsten typisch deutsch-philosophisch: der tatsächlichen vorgängigen spezifisch-kapitalistischen Krise soll die extistentielle Spitze abgebrochen werden, indem man sie einfach als Sonderfall eines allgemeinen Typus oder Gesetzes interpretiert. Dieses Verfahren hat der Kultursoziologe Georg Simmel schon vor über 100 Jahren in seinem Aufsatz über "Die Tragödie der Kultur" erfolglos durchexerziert. Witzig, nun ausgerechnet von einem postmodern-sozialisierten Autor, der gegen Marx wahrscheinlich gerne Nietzsches Teleologiekritik in Stellung bringt, ein überhistorisches, krisenhaftes Entwicklungsmodell postuliert zu sehen. Das ist schlechte, alte Geschichtsphilosophie: der an sich sinnlose, ziellose, unverfügbare Prozeß wird synergistisch allegorisiert, um die eigene Ohnmacht zu cachieren.
zum Beitrag11.05.2014 , 18:38 Uhr
sieh haben den Nagel auf den Kopf getroffen, das war auch mein erster Gedanke. die TAZ macht hier Werbung für die gar ökologische Dienstbotengesellschaft von morgen, deren technische Basis die Ersetzung von Maschinenkraft durch Menschenkraft darstellt. Natürlich mit einem Foto, auf dem ein lachender, modisch gekleideter, schöner junger Mensch zu sehen ist, der natürlich nicht wie einer dreinblickt, dessen Arbeitsalltag darin besteht, von morgens bis abends 400kg Lasten per Fußantrieb durch die Gegend zu karren. Aber die Besserverdienerbioökotypen aus den Eigentumswohnungsquartieren freuen sich, daß sie jetzt neben allem anderen auch noch saubere Luft haben mitten in der Stadt!
zum Beitrag09.05.2014 , 10:43 Uhr
In der Tat. Ich gehörte einmal zu der Zielgruppe, für die augenscheinlich das ZDF Format "Logo", also eine "kindgerechte" Version der "erwachsenen" Nachrichtenformate auf ARD/ZDF, ursprünglich eingeführt wurde. Der pseudo-pädagogische Ton, in dem die Sprecher die Beiträge einlesen mußten, war mir schon damals zu doof. Dahinter steckten offenbar dieselben Leute, die es nicht fertig bringen, ihren Kindern beizubringen, daß man "auf die Toilette geht" und nicht "Pipi macht". Sowas war mir aus Ostberlin völlig fremd und so dämlich hat auch nie ein Erwachsener mit mir gesprochen, wie im Fernsehen Erwachsene mit Kindern sprechen.
Seit einigen Jahren haben die "erwachsenen" Nachrichten viele der Darstellungsmittel der ehemaligen Kinderformate übernommen, z.B. bunte Männchen, Animationen und dgl. Man vergleiche damit einmal Nachrichten und Dokumentationen noch aus den 80er Jahren und man wird den Augen und Ohren nicht trauen, was einmal für ein geistiges Niveau geherrscht hat im öffentlichen deutschen Fernsehen.
zum Beitrag28.04.2014 , 10:39 Uhr
Eine kleine Korrektur erscheint mir angebracht: Frau schreibt an einer Stelle, in Berlin sei ein Rabbiner "zusammengeschlagen" worden, und spielt dabei auf einen Vorfall im Jahr 2012 an. Gemeint ist offenbar Herr Daniel Alter, der in 2012 von "vermutlich arabischstämmigen" Jugendlichen auf offener Straße überfallen wurde. Von "zusammengeschlagen" kann dabei aber schwerlich die Rede sein, wenn man mit diesem Ausdruck die verkehrsübliche Bedeutung verbindet, wie sie sich auch tatsächlich immer wieder geltend macht bei brutalen Überfällen in deutschen Großstädten. Auf den zahlreichen Fotos aus jener Zeit trägt Alter ein kleines Pflaster im Gesicht. Das war's. Er war noch nicht einmal mit dem sprichwörtlichen "blauen Auge" davon gekommen. Also, von "zusammengeschlagen" zu sprechen, scheint mir völlig überzogen. In Berlin oder sonst einer deutschen Großstadt werden heute (bis auf weiteres) keine Juden zusammengeschlagen auf offener Straße.
Was Pöbeleien betrifft, so sollte man sich besinnen, Großstädte nicht mit Kuschelparks zu verwechseln. Die von den postmodernistisch-pluralistisch gestimmten Liberalen (egal welcher Couleur) so geliebten "Differenzen", die sich so friedlich auf dem scheinbar neutralen kapitalistischen Boden verteilen, können u.U. auch wieder zur unfriedlichen "Diskriminierung" in individuellen Zusammenstößen gebraucht werden.
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