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10.05.2019 , 17:08 Uhr
Das wortgewaltige Etikett "Pseudoproeuropäer" sagt vermutlich mehr über den Kommentator als über Sebastian Kurz aus.
Ähnlich wie essentialistische "Unworte" wie z. B. "undeutsch", "Unamerican", "unislamisch" usw ereilen kritische Einwände z. B. gegenüber Brüsseler Zentralismus und "proeuropäischen" Hurra-Patriotismus, wie im aktuellen Wahlkampf von GroKo-Parteien bis zu den Grünen zelebriert, schnell das Totschlagargument der "Europafeindschaft". Kritischere Positionen werden qua Buzzword als "unmöglich" an den Pranger gestellt. Aufklärerischer Diskurs geht anders.
zum Beitrag25.01.2015 , 23:19 Uhr
Anders als Gabriel oder der Neuköllner Bezirksbürgermeister (?) scheint die Berliner Fraktions-SPD - offensichtlich den GRÜNEN hinterherlaufend - einem Staatsvertrag mit "islamischen Verbänden" das Wort zu reden - so als ob die Subventionierung/Förderung der Imamausbildung ein zielführender Beitrag zur Integration sein könne.
Wäre auch interessant zu wissen, welche "islamischen Verbände" da als Partner erwünscht sind (die DITIB als Auslandbehörde des Erdoğan-Staates oder gar die noch reaktionärere Milli Görüş).
Eine schlechte Nachricht für alle säkularen Kräfte im Lande (wie mir auch alevitische und kemalistische Freunde aus der türkischen Community bestätigen) :
Traditionell war die SPD eine Partei mit eindeutig säkularem Profil - und jetzt der Kotau vor den Religiösen (genauer gesagt vor den konservativen - primär sunnitischen - Verbandsfunktionären), die sich natürlich allzu gerne an den in der Tat üppigen Privilegien der christlichen Kirchen orientieren.
Fraktionschef Saleh scheint aus der wirklich erschreckenden Ergebnissen der Studie des Wissenschaftszentrums (2/3 der Muslime stellen religiöse Regeln über staatliche Gesetze) die falschen Schlüsse zu ziehen. Er sollte lieber darüber nachdenken, wie er Menschen in muslimischen Familien (v.a.Frauen, Schwule, Atheisten) vor dem Islam bzw.seinen repressiven Varianten schützt.
zum Beitrag25.01.2015 , 21:56 Uhr
Der Kommentar von Frau Sezgin verdient ein paar Anmerkungen:
Was sie uns an Hoffnungen auf einen "Reform-Islam" darlegt, ist bisher leider empirisch nicht nachvollziehbar.
Auch wenn seriöse reformislamische Intellektuelle wie Mouhanad Khorchide (Münster) und ein paar andere wie auf Vereinsebene der LIB ( Liberaler Islamischer Bund, seit 2010) ganz gewiß eher meine persönliche Sympathie verdienen als z.B. christliche Fundis und Hardliner (Evangelikale, Opus Dei etc), so bleibt meine Skepsis über den stramm traditionalistischen Kurs der (als Partner der Politik hofierten) allermeisten islamischen Verbände (vor allem DITIB, Milli Görüş als Speerspitze Erdoğan'scher Ausprägung - oder noch schlimmer - in der türkischen Community, um hier mal die größte Gruppe - die türkischen Sunniten - zu erwähnen)
Über "eine 'dogmafreie' Auslegung religiöser Schriften wie dem Koran auch unter Einbeziehung historischer und sozialer Kontexte" würden sich auch in diesem Forum viele freuen, ebenso über "die umfassende Geschlechtergerechtigkeit sowie deren pädagogische und theologische Umsetzung" (Zitat nach www.lib-ev.de).
Frau Sezgin hat recht: Ja es gibt sie, die Reformer...jetzt kommt das große Aber:..aber (anscheinend) nur in homöopathischen Dosen.
Frau Sezgin lamentiert über die "Arroganz" und den "Hochmut" von "Linken" und "Atheisten" gegenüber den Religiösen. Die mag es ja geben, ich sehe aber das viel größere Problem in der mangelnden Toleranz (auch des europäischen) Mainstream-Islams gegenüber Nicht-Gläubigen ("Gottlosen": Atheisten, Agnostikern) und anderen (nicht monotheistischen) Religionen. Überall, wo "der Islam" an der Macht ist, drohen auf Apostasie schwerste Repressalien (bis hin zur Todesstrafe).
zum Beitrag25.01.2015 , 17:15 Uhr
Pfui Sigmar??
Der Shitstorm hier im Forum gegen die SPD im Allgemeinen, nun gegen Gabriel im Speziellen - aus der historischen "Retro"-Perspektive der üblichen Verdächtigen wundert mich natürlich nicht.
Die Frage ist auch: War die bisher gefahrene Ab- und Ausgrenzungsstrategie inkl.der üblichen Rassismus- und Nazi-Argumentationskeulen gegenüber Pegida durch Regierung, Medien, Bundestagsparteien, Kirchen etc erfolgreich? Für die GRÜNEN (als "Hauptpartner" der Migranten- und Asyllobby) in Hinblick auf ihre wohlsituierte bürgerliche Klientel wahrscheinlich ja. Für die SPD als klassischer "Kleine-Leute"-Partei sieht es ganz bestimmt anders aus, das weiß auch Gabriel: Armutsmigration, Integrationsprobleme, "sozialer Frieden" , öffentliche Sicherheit und Finanzierbarkeit und Zukunft sozialer Sicherungssysteme für die "eingeborene" Bevölkerung werden im Zusammenhang gesehen.
Was Sozialdemokrat Thilo Sarrazin (in seinen Kernthesen) aus der Oberlehrer-Perspektive polarisierend in den Diskurs gebracht hat und Sozialdemokrat Buschkowsky als Praktiker an einem Integrations-Hotspot (eher empathisch und verbal zurückhaltend) eingebracht hat in die öffentliche Diskussion (bisher zumeist außerhalb der eigenen Partei), ist der Sache nach nicht widerlegt (sondern lediglich als Verstoß gegen die Tabus politischer Correctness angeprangert).
Vielleicht sind die französischen Sozialisten mit Premier Manuel Valls' kontrolliertem Kurswechsel da schon etwas weiter. Allez, Sigmar...
zum Beitrag15.01.2015 , 22:02 Uhr
Ein niedergestochener Asylbewerber...na das kann ja nur rassistische Gewalt sein - was auch sonst?
Alles andere (ein ganz 'normale' Messerstecherei oder ein krimineller Hintergrund in einem sozialen Brennpunkt etc.) kann (darf) ja wohl nicht sein - würde bei manch einem der hier Postenden auch kaum ins Weltbild passen.
zum Beitrag08.01.2015 , 01:07 Uhr
Ihr Einwand, daß ein verantwortungsvoller Chef im Zweifelsfall deeskaliert oder klein beigeben würde, um Leib und Leben seiner Mitarbeiter zu schützen, ist natürlich in einer ganz konkreten Gefahrensituation auf der persönlichen Ebene rational nachzuvollziehen. Wer will schon auf Teufel komm raus 'Held spielen' im Namen der Pressefreiheit.
Doch da ist man natürlich schon irgendwie an der Schwelle zur Selbstzensur - ein Dilemma.
Die Prinzipienfrage lautet dann: Appeasement oder Flagge zeigen.
Ein weiteres Problem, mit dem die Handelnden (Redakteure, Künstler, Karikaturisten etc) konfrontiert sind, ist die Schwelle, an welcher Gewaltreaktionen ausgelöst werden. Diese Schwelle erscheint häufig auch schwer prognostizierbar zu sein:
Salman Rushdie hatte mit der Mord-Fatwa Khomeinis wegen der Satanischen Verse wohl genauso wenig gerechnet wie Westergaard mit der (durch dänische Imame organisierten) Kampagne in der halben islamischen Welt wegen ein paar läppischer und eigentlich langweiliger Mohamed-Zeichnungen. In der "Kultur des Beleidigt-Seins" mag die Auslöse-Schwelle für Gewaltexzesse absurd niedrig sein (häufig bewußt inszeniert oder aufgebauscht wie im Falle der Aftenposten).
Mit anderen Worten: Wer "provoziert" oder "beleidigt" sein will, findet immer einen billigen Anlaß (z.B. im Worldwide Web).
zum Beitrag07.01.2015 , 18:37 Uhr
Der Tod des von mir jahrelang geschätzten Charlie Hebdo-Karikaturisten-Legende Wolinski hat mich besonders geschockt.
Ich bin ja gespannt, wie die TAZ-Redaktion sich diesmal positioniert - wird wohl kaum in die bequeme traditionelle Redaktionslinie passen 'Gemeinsam gegen Rechts, gegen Islamophobie und Ausländerfeindlichkeit' - mit kräftigen Seitenhieben auf 'Dissidenten' wie Broder oder Alice Schwarzer...
Die TAZ hat bei großen Anschlägen auf Presse-, Meinungs- & Kunstfreiheit bisher doch (leider) recht unterschiedlich reagiert, so z.B.:
- Salman Rushdie (iranische Mord-Fatwa nach Satanischen Versen) - unbedingte Solidarität
- Aftenposten/Westergaard (Karikaturenstreit 2005 ff.) - von bedingte Solidarität mit kritischer Distanz zu Westergaard bis hin zu Verurteilung der "Provokation" (?)
Wer erinnert sich noch an die peinlichen Appeasement-Statements u.a.von Grass (Angriff auf Aftenposten als "rechtsradikale" Provokateure)?
Nachfolgend gab es noch die kontroverse Nachdruck-Debatte, vor allem im Zusammenhang mit der Titanic.
Da gab es ja zwei unversöhnliche (linke) Positionen, für deren Antagonisten Dieter Hildebrandt (gegen Nachdruck "Kein Öl ins Feuer gießen") und Wallraff (dafür: jetzt erst recht!) standen.
Mal sehen, ob Broders Buchtitel "Hurra, wir kapitulieren" erneut traurige Aktualität gewinnt.
zum Beitrag07.01.2015 , 17:15 Uhr
@Velofisch:
Verschwörungstheorie - ick hör Dir trapsen
zum Beitrag09.12.2014 , 22:00 Uhr
Da ist es kein Wunder, daß vor allem ältere Ostdeutsche und andere Modernisierungsverlierer als besonders immigrationsskeptisch gelten.
Hüten wir uns bei einem so komplexen Thema vor allzu einfachen Parolen - bei Demonstranten und linken Gegendemonstranten.
zum Beitrag09.12.2014 , 21:57 Uhr
Ich glaube, manche der hier Diskutierenden haben seit den 80er Jahren nicht viel dazugelernt: Einwanderungspolitik wird weitgehend reduziert auf "Kampf" gegen staatliche Kanalisierungs- und "Repressions"-Maßnahmen: Da ist ein Innenminister (egal was er beschließt) der natürliche "Feind". Klar, daß in dieser Auseinandersetzung j e g l i c h e Begrenzung/Kanalisierung von Vorneherein Teufelszeug ist ("Niemand ist illegal"). Hinzu kommt (gut eingepaßt ins Feindbild "gegen Rechts") das in seiner medialen Wirkung lächerliche Sammelsurium von diversen "Abendlandverteidigern".
Jeder, der mit einer gewissen Ernsthaftigkeit Problemkieze mit ins Auge faßt (z.B.Neukölln oder Görlitzer Park ), wird sich doch ernsthaft die Fragen stellen, die sich der (alles andere als konservative) britische Ökonom und Afrika-Experte Paul Collier (Die unterste Milliarde, 2010) in seinem letzten Buch (Exodus. Warum wir Einwanderung neu regeln müssen, dt.09/2014) gestellt hat.
- Gibt es Gewinner, gibt es Verlierer in den Einwanderungsgesellschaften bzw.den Auswanderungsländern?
- Wie ist die langfristige finanzielle und soziale Bilanz (hüben wie "drüben")?
- Was ist das Optimum an Zuwanderung für die Aufnahmegesellschaft? Wann ist Einwanderung Segen? Wann wird es zur Belastung.
- Da ja realistischerweise auf längere Sicht nicht alle einwandern können, die das wünschen, welche Kriterien/Qualifikationen sollen verlangt werden?
Gesellschaften mit langjähriger Erfahrung wie Kanada oder Australien
haben ein ziemlich striktes Immigrationsmanagement (mit Punktesystem oder sonstigen hohen Hürden, daher auch wenig Armutszuwanderung) - während die EU ziemlich hilflos agiert und keine nachhaltigen Qualitätsanforderungen an Zuwanderung stellt.
In der Tat dürften laut Collier Sozialtransfer-Empfänger (also Rentner, welfare recipients) auf lange Sicht bei uns zu den Verlierern gehören.
zum Beitrag14.11.2014 , 04:33 Uhr
Frau Kappert bedient in ihrem Kommentar die altbewährte Fundamental-Opposition gegen jegliche Art von europäischer Grenzsicherung.
Die von den "Schönheits"-Aktivisten kreierte Namensgebung versucht - in recht ahistorischer Analogie - mit Honeckers Mauer und Stacheldraht die EU-Außengrenzsicherung gleich mit zu diskreditieren (nach dem Motto Mauer gleich Mauer - damals wie heute).
Heute illegale Grenzüberwindung - aber nicht um irgendeinem "Knast" zu entfliehen, sondern um irgendwo so reinzukommen, wofür man keine gültige "Eintrittskarte" hat (Aber ist doch schnurz: legal...illegal...sch...egal).
Der aktionistische Tourist, der da mit dem Bolzenschneider (als total kreative "Kunstaktion") herumfuchtelt, ist im ärmsten EU-Land ganz sicher auf riesiges Verständnis gestoßen.
Aber Hauptsache, die Szene in Kreuzberg etc. applaudiert der gelungenen Aktion - gegen die üblichen EU-Buhmänner samt Frontex. Auch die Menschenschmuggler, Schleusungsprofiteure und Schlepperbanden dürften sich über ein wenig Schützenhilfe from inside EU freuen.
zum Beitrag12.11.2014 , 16:39 Uhr
Naja, unsere Damen und Herren "Kunst- und Politaktivist|nnen" haben es vielleicht mit der Schönheit voll drauf - aber nicht mit einer belastbaren politischen Analyse: in aller Schönheit - der Vergleich der löchrigen EU-Außengrenzen mit Walters/Erichs Antifaschistischen Schutzwall ist eine kühne Angelegenheit, die sich selbst dem versiertesten Dialektiker nur schwer erschließen dürfte...so als sei die mauernüberwindende Flucht-Bewegungsrichtung einerlei (1961-89 aus der DDR vs. 2014 in die EU). Führen wir die von den Schönheitsfreunden bewußt angedachte Analogie 1961-89 Vopo/DDR-Grenzer vs.heutige Frontex fort, so landen wir im völlig Absurden: so als würden 'Frontex-Schergen' Flüchlinge abknallen oder Schiffe versenken...
zum Beitrag12.11.2014 , 15:08 Uhr
Ein angenehm unaufgeregter Kommentar von Christian Rath, der hier natürlich nicht alle "linken", autonomen und sonstigen populistischen Stammtische zufriedenzustellen vermag. Für viele der "unterstützenden" Sympathisanten verblasst die ernsthafte Diskussion der Finanzierung umfänglicher Sozialleistungen für immer mehr Menschen hinter einer maximalistischen Anspruchshaltung gegenüber dem zuteilenden (oder umverteilenden) BRD-Sozialstaat.
zum Beitrag17.08.2013 , 15:49 Uhr
Wer wollte den jugendlichen Protestlern vom Tahrir, den Tamarod-Leuten, Linken, Liberalen, Frauenrechter|nnen, fast alle Intellektuellen etc.etc. verübeln, sich auf die Seite derer zu schlagen, die gegen eine (weitere) islamofaschistische Transformation der ägyptischen Gesellschaft stehen und wohl nicht ganz zu Unrecht fürchten mußten, daß Ägypten unter der Bruderschaft zu einem großen Gaza-Streifen mutieren könnte?
zum Beitrag17.08.2013 , 15:47 Uhr
Dieser Kommentar bleibt alles in allem etwas eindimensional.
Im Kommentar schwingt ein Mitfühlen mit den armen Moslembrüdern mit, die um die Früchte ihrer legalen/legitimen Regierungsverantwortung gebracht würden (so als sei Mursi von 2013 so eine Art Allende von 1973)
Herr El-Gawhari resumiert, daß durch das de facto Bündnis von Militär, Übergangsregierung, "Liberalen" die Moslembrüder und Mursi-Anhänger in die Enge treibt, "dämonisiert" und jeden Ausweg aus dem Konflikt durch Dialog unmöglich macht.
Das Tischtuch scheint in der Tat zerschnitten, aber das war es schon lange vor dem "Putsch" Anfang Juli - und dies durch Handeln Mursis und seiner Bündnisgenossen: Der Versuch, die islamistische Agenda gnadenlos durchzuboxen, machte allen Sekularen klar, daß es für ein "Zuwarten" bis zur nächsten verfassungsgemäßen Wahl möglicherweise zu spät sein könnte.Warnzeichen earen unübersehbar wie die versuchte Absetzung der 3000 mursikritischen Richter, die Durchsetzung einer schariaaffinen Verfassung, zahlreiche Kulturkampfmaßnahmen, schließlich gegen Schiiten und Kopten gerichtete Repressalien und politische Morde.
Der Anfang vom Ende Mursis Präsidentschaft war din meinen Augen die Ernennung des (ex?)Terroristen-Führers Adel el-Khayat zum Gouverneur der Touristen-Region Luxor, dessen Gruppe u.a.für den blutigen Anschlag von 1997 vor dem Hatschepsut-Tempel (62 Tote) verantwortlich war. Es folgte der Rücktritt des Tourismus-Ministers und anderer (gemäßigter oder technokratischer) Minister, vermutlich die Kettenreaktion, die schnurstracks zu Mursis Absetzung führte.
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