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24.11.2020 , 13:18 Uhr
Liebe taz, wieso fühlen sich immer wieder etliche deiner Journalisten, die – SORRY – weder Ahnung von Schule im Allgemeinen noch behördlichem Agieren im Besonderen haben, gemüßigt, über diese Themen (in Zeiten von Corona) zu berichten und/oder vorallem RatSCHLÄGE abgeben zu müssen. Vielleicht sind es Eltern schulpflichtiger Kinder, die das Homeschooling fürchten? Wirkliches Interesse an den "benachteiligten" SuS spreche ich inzwischen allen Journalisten ab. Ich und viele weitere über 60jährige unterrichten z.B. diese BzB-SchülerInnen seit über 20 Jahren an einer BS, und zwar ohne Corona-Pause (und sei es im Schul-Lock-Down mit täglich stundenlangem Whats-App-Unterricht) , da uns die SuS am Herzen liegen. Die Kultusministerien haben im Sommer lieber Urlaub gemacht als sich um ein Mindestmaß an sinnvollen Plan B- und C-Varianten für weiterführende Schulen zu kümmern. Wir waren und sind weiterhin schockiert und burnoutet. Warum fallen so viele auf die Zahlen der absolut überforderten, unflexiblen und reformresistenten Kultusministerien und Gesundheitsämter rein? An meiner BS-Schule wird niemand in Quarantäne gesetzt, auch nicht bei realen 1.-Grad-Kontakten, die Zahlen aus FFm wären sonst ja 5 X so hoch. Fast alle KollegInnen, auch die über 60jährigen arbeiten die ganzen Monate durch, seit August immer mit FFP2-Masken, acht Std Unterricht, in allen Räumen, auf dem gesamten Schulgelände. Vielleicht sollte man jedem Journalisten ein 1-monatiges Praktikum in Schule in Ffm oder Off anbieten, bevor er/sie darüber schreiben darf. Selbst unsere Schulleitungen in Ffm sind verzweifelt, dürfen sich kaum mucken, da sie schnell abgemahnt werden und von ein paar willfährigen "Vorzeige-SL" in den Medien wieder "eingefangen" werden. Gerade Journalisten könnten sich im Bereich Schule nützlich machen, da es die Kultusministerien mit guten, sinnvollen Wechselmodellen inklusive digitalen Programmen nicht hinbekommen (wollen), außer sich ausgerechnet MS-365 schenken zu lassen.
zum Beitrag30.08.2020 , 15:18 Uhr
Keine steile These, sorry, alte Plattheiten. So wie Schule gerade im Moment stattfindet mit größeren Klassen denn je, mit weniger "Lehrkräften" denn je, mit syrrealen Masken- und Hygieneregeln, etc.) kann man nicht mehr von (auch vorher wenig vorhandener) Bildung sprechen. Von Bildungsgerechtigkeit schon gar nicht. Der angeblich sozialkritische Ansatz (Sozialschwache bzw. nicht Systemrelevante werden abgehängt) hingt hier. Da sich die KultusministerInnen wenig Arbeit gemacht haben in ihren Ferien ("Nach den Ferien Regelbetrieb!"), gibt es weder Plan B noch C, keine Entschlackung der Lehrpläne, keine Entzerrung der Stundenpläne, keine kleineren Lerngruppen – alles Maßnahmen, die einer sinnstiftenden pädagogischen Bildung entgegen kämen und von vielen Lehrkräften eigeninitiativ ausprobiert wurden für den Krisen- Präsenzunterricht. Nun aber wird Schule um so mehr wieder zum Handlanger eines fragwürdigen Frontalunterrichts im schnellen Aussiebverfahren. 60 % des Lernerfolgs wird der Beziehungsebene zwischen Lehrkraft und SuS zugesprochen, bis zu einer Gruppengröße von höchstens 17 Personen. Kinder und Jugendliche aus bildungsfernen Schichten werden wieder abgehängt, die Lehrkräfte sind mehr denn je regel- und verwaltungstechnisch gefordert (Extra-Listen für die Gesundheitsämter, Unterschriften für den (nicht machbaren) digitalen Unterricht, Extra-Zeiten für das Händewaschen, Bestrafungsszenarien z.B. für das abschließende Kauen des Brotes ohne Maske. Wenn man/frau in Schule tätig ist, erkennt man sie kaum wieder: keine pädagogischen Konferenzen, keine Einführungen von Quereinsteigern, Hauptsache die Fassade stimmt. Schule als Aufbewahrungsort ist auf dem Durchmarsch und wird laut Autorin gut geheißen. Den Kindern aus manchen Schichten reicht das nicht, die finden jetzt schon wieder die Straße interessanter.
zum Beitrag19.01.2019 , 15:34 Uhr
Jetzt hat der arme kleine Franzose endlich doch noch einen Fürsprecher?, Entschuldiger?, Männerversteher? in der linken Szene gefunden. Das ist fein, denn gerade in dieser so geschundenen kleinen Seele und des kleinen, aber so genial spielenden Körpers verbirgt sich doch nur ein Kind, versteht ihr das nicht? Woran auch immer der Herr knabbern und beißen oder je nach Gusto auch hineinstechen muss (goldenes Fleisch, minderjähriges Frischfleisch, Männerwadenfleisch): heutzutage sollte das (innere) Kind eines Fußballer-Millionärs kindisch bleiben dürfen, es hebt die mediale Eigen- und Industrieverwertbarkeit, wie man schon in so vielen Kanälen in Dauerschleife sieht. Gut, dass wir nun auch in der linken Szene endlich wieder Mutige haben, die die so wichtige Machismohochburg Fußball unterstützen vor Reflektion schützen.
zum Beitrag08.01.2019 , 17:38 Uhr
Ich habe mit mir gewettet, dass ein Mann diese Kolumne geschrieben hat und ... richtig. Nur die können da von "kindlich-naivem Gemüt" reden. Denn Hauptsache: Der Ball rollt!
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