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25.05.2018 , 22:56 Uhr
Es ist leider noch mehr zu nennen. „Nötig wäre es nicht“, schreibt die Autorin in ihrem Text über das Rabbinerseminar Hamburg. Und fügt hinzu, „dass Bistritzky der taz keinen inhaltlichen Grund für die Notwendigkeit eines eigenen Seminars nennen kann". Eine taz-Journalistin urteilt mal eben darüber, welche jüdischen Einrichtungen in Deutschland „nötig“ sind. In diesem überheblichen Duktus war der gesamte Text gehalten.
Ich war auf der Ordinationsfeier,als nichtjüdischer Gast übrigens. Anwesend war ein muslimischer Geistlicher, auch die evangelische Bischöfin, ein Vertreter der Buddhistischen Gemeinde, viele andere. Es war eine fröhlich-festliche Stimmung, übrigens auch bei dem anschließenden Empfang. Ich kenne die Interna der Jüdischen Gemeinde Hamburg immerhin soweit, dass ich glaube sagen zu können: Längst nicht alle Mitglieder der Gemeinde teilen die Chabad-Frömmigkeit. Viele sagen das auch. Aber sie sagen auch: Die Jüdische Gemeinde Hamburg hat sich bewusst für Rabbiner Bistritzky entschieden, weil er niemandem seine Meinung aufzwingt, weil er offenbar für den Dialog, weil er das Gemeindeleben voranbringt. Und ich muss leider sagen: auch der Taz-Artikel war Thema in manchen Gesprächen. Er wurde als unfair und diffamierend empfunden. Warum macht sich die Autorin nicht die Mühe, einfach hinzugehen, vor Ort zu recherchieren, und danach ihren Text zu schreiben? Stattdessen klaubt sie sich
vorher ein paar Uralt-Zitate aus dem Internet zusammen und bastelt ein lächerliches Zerrbild. (Das macht die taz jetzt übrigens wieder: Warum ein Schoeps-Zitat von 2012? Warum wieder keine Recherche vor Ort?) Es geht nicht darum, dass man keine Meinung zu Chabad haben dürfte. Ich halte Frau Sch. auch nicht notwendigerweise für eine Antisemitin. Aber ihr Stück war einfach grottenschlechter Journalismus. Erst hingehen, beobachten,mit verschiedenen Leuten sprechen, dann schreiben. Vorurteile allein reichen nicht. Diese Einsicht bei der Taz fehlt mir bislang.
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